26. Kapitel

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Tyler schnaubte und wickelte mir einen neuen Verband um die Hände. ,,Hör auf zu schnauben...mir gehts gut", sagte ich und Tyler zog den Verband extra fest zu. Ich zischte und Tyler warf mir wütenden Blicke zu. Wären meine Wunden nicht wieder aufgeplatzt, hätte Tyler  wahrscheinlich nie mit bekommen, dass ich bei Jackson war. Leider hatte er das und so sauer hatte ich ihn schon lange nicht mehr erlebt. ,,Keine Alleingänge...du hättest sterben können", meinte Tyler und stand auf. ,,Ich musste das einfach herrausfinden", sagte ich und wollte ihm folgen. ,,Haily! Hör auf Alleingänge zustarten!", meinte Tyler wütend. Sein Blick fokussierte mich, als wöllte er mir zu Strafe an die Gurgel springen. ,,Ich musste das alleine raus finden." ,,Was wäre, wenn er dich angegriffen hätte? Oder gar getötet?!", fragte Tyler, worauf ich keine Antwort wusste. Ja er hatte Recht, es war nichts passiert...mir ging es gut, jedoch was wäre, wenn es doch eskaliert wäre..? ,,Es ist aber nichts passiert", murmelte ich und Tyler knurrte. ,,Ich versteh dich, dass du das geklärt haben wolltest, aber hättest du nicht wenigstens mir Bescheid geben können?! Oder Dean, wenigstens irgenjemanden?!", seine Stimme war zwar schon ruhiger, aber Wut lag immer noch darin. ,,Tut mir leid", sagte ich und warf ihn einen zögernden Blick zu. Er schnaubte wieder und wendete sich ab.

Plötzlich klingelte Tylers Handy und er seufzte. ,,Was gibt's?", schnaubte er ins Handy, jedoch wurde er nach wenigen Sekunden weiß. Ich rutschte ein Stück näher zu ihm und versuchte etwas vom Telefonat abzufangen, aber die Stimme am anderen Ende, redete schnell und auf gebracht. ,,Wir kommen...bleib, wo du bist", meinte er und legte auf. ,,Was ist los?", fragte ich sofort und rannte mit ihm den Flur entlang, sowie die Treppe runter. Erst als wir unten an der Garderobe ankamen, machte er Anstalten mir zu antworten. ,,Luca hat angerufen...Maddy ist nicht da...", meinte Tyler und zog sich seine Schuhe an. Ich sah ihn etwas perplex an, bevor ich nach meinen Schuhen griff. ,,Wie meint er das...nicht da?", fragte ich zog meine Schuhe an und verließ mit ihm das Haus. ,,Sie hätte vor einer halben Stunde bei Luca sein müssen...an ihr Handy geht sie nicht und bei ihr zuhause hört auch keiner", erklärte Tyler und schloss sein Auto auf. ,,Meinst du...denkst du, dass die Wölfe sie haben?", fragte ich, als ich mich auf den Beifahrersitz setzte. ,,Gut möglich...und das ist ein riesiges Problem", meinte Tyler und fuhr los. Wenn die Wölfe sie hatten...war die Wahrscheinlichkeit, dass sie lebte ziemlich gering. Wieso Maddy? Sie hatte mit dem Ganzen doch am wenigsten zu tun gehabt. Tyler raste über die Straßen und ich krallte mich in die Lehnen des Sitzes, bis meine Fingerknöchel weiß aufragten. Jede Sekunde war wichtig...jede Sekunde konnt über ihr Leben bestimmen, wenn das eintraf, was wir ahnten.

Tylers Wagen kam quietschend vor Lucas Haus zum stehen und er sprang förmlich aus dem Auto. ,,Wo könnte sie sein?", fragte er, als ich aus dem Auto stieg. Luca stand im Türrahmen und hatte wahrscheinlich nur auf uns gewartet. ,,Wir sollten den Weg von hier bis zu ihrem Haus absuchen", meinte Luca und kam auf uns zu. Er war angespannt und man merkte ihm an wie nervös er deshalb war. Seine Hände zitterten, auch wenn er dies kaschieren wollte, indem er diese in seine Hosentaschen steckte. Wahrscheinlich würde sich jeder in seiner Situation so verhalten...Maddy war alles für ihn und die Vorstellung, dass ihr etwas zugestoßen ist, musste ihn innerlich zerfressen.

,,Die Anderen müssten ebenfalls bald hier sein...", meinte Luca und stieg in Tylers Auto. ,,Und was ist mit mir?", fragte ich und griff nach seinem Handgelenk, als Tyler Anstalten machte sich ebenfalls ins Auto zusetzen. Wenn er wirklich dachte, dass ich hier bleibe und Tee koche, hatte er sich gewatig geschnitten! Ich werde helfen, ob er will oder nicht ,,Du wartest hier auf die Anderen", meinte Tyler, warf mir einen fast schon befehlenden Blick zuund stieg ins Auto. Bevor ich protestieren konnte, startete Tyler den Motor und rollte vom Hof. Danke für nichts! Was sollte den der Scheiß? Wollte er mich etwa echt wegen eben bestrafen?! Das war jetzt nicht sein fucking Ernst! Er brauchte jede verfügbare Kraft da draußen! Die Stadt war groß. Wieso musste er gerade jetzt seinem Ego freien Lauf lassen?!

NeumondWo Geschichten leben. Entdecke jetzt