Kapitel 11 - Interne Probleme

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~Danke Hermine, das klingt nach einem Plan~

Brunos POV:
Nach und nach stapelten sich immer mehr Sachen auf Brunos Bett. Ein Pulli nach dem anderen wechselte seinen Standort, ein Pollunder nach dem anderen wurde aussortiert. Auch, wenn es noch knapp eine Woche bis Schulbeginn war - oder vielleicht auch gerade deswegen - hielt Bruno es für zwingend notwendig schon mit dem Packen für Hogwarts zu beginnen. Die leicht verärgerten Einwände seiner Mutter hatte er gekonnt ignoriert, während er am frühen morgen, zugegebenermaßen nicht sonderlich leise, seinen Koffer vom Dachboden hinunter in sein kleines Zimmer gezerrt hatte. Er wollte eben nichts vergessen und je früher er mit Packen anfing, desto geringer war diese Option. All die Dinge, die er lediglich in der Schule trug hatten die Ferien über fein ordentlich in seinem Schrank gestapelt gelegen. Doch jetzt nahte langsam wieder diese Zeit, auf die er sich trotz allem so ungemein freute. Hogwarts würde ohne seine Helen nicht mehr das selbe sein. Nie wieder so schön wie mit ihr. Und dich freute er sich. Wer weiß, vielleicht würde er ja einmal ein großer Zauberer so wie Hermine oder Draco? Als er gerade das letzte Hemd auf sein Bett geschleudert hatte und in seinen Schrank blickte, stockte er kurz. Sein Blick hatte drei Gegenstände in der hintersten Ecke gefunden. Sofort stellte sich ein flaues Gefühl in Brunos Magen ein. Ich habe noch immer eine Aufgabe zu erfüllen. Mit zitternden Händen griff er nach den Werwolfhaaren, den Einhorntränen und zuletzt nach dem dunklen Amulett. Er setzte sich im Schneidersitz auf einen freien Fleck auf seinem überfellten Bett und legte die drei wertvollen Gegenstände in seinen Schoß. Angst wurmte ihn. Was, wenn er dieser Aufgabe nicht gerecht wurde. Plötzlich legte sich ein Lächeln auf seine Lippen, als er an Brian und Isabella dachte. Wir haben eine Aufgabe zu erledigen. Vorsichtig strich er mit den Fingerkuppen über den Herzanhänger des Amuletts. Er konnte seinen Blick nicht von diesem intensiven Blau abwenden. Es zog ihn förmlich an. Ob er es einmal umlegen sollte? Nur einen kurzen Moment? Gerade als das kalte Metall seinen Hals beinahe berührte, klangen von seiner Tür Schritte und Bruno schaffte es gerade noch mit rasendem Herzen die Kette vom Hals zu zerren und alle drei Dinge notfürftig unter sein Kopfkissen zu schieben, bevor die Tür aufschwang und sein Vater in das Zimmer trat. Niku Malfoy blieb kurz verwundert im Türrahmen stehen, während sein Blick über die herausgelegten Sachen wanderte. Dann schien er sich jedoch wieder zu entsinnen, weshalb er seinen Sohn aufgesucht hatte und er schloss geheimnisvoll lächelnd die Tür. Während sein Vater langsam um das Bett herum trat und sich schließlich vor ihm auf den Boden kniete, schob Bruno so unauffällig wie möglich den hervorguckenden Teil des Amuletts weiter unter sein Kopfkissen. Er wagte es kaum zu atmen so sehr hoffte er, dass sein Vater nichts bemerkte. Wenn er das Amulett oder irgendeine Zutat sah, wäre es schneller beschlagnahmt als er Quidditch sagen könnte. Denn auch wenn Niku ein echt entspannter und toller Vater war, was schwarze Magie und jegliche illegale Angelegenheiten anging reagierte er empfindlich um ein gutes Vorbild zu sein. Doch er bemerkte nichts. Bruno hatte es geschafft. Ihre Mission hatte noch Hoffnung. Das Grinsen auf dem Gesicht von Brunos Vater wurde noch breiter, als er einen leicht zerknitterten, gelblichen Umschlag hervorzog. "Guck mal, was heute morgen für dich angekommen ist." Sofort hätte Bruno Luftsprünge machen können. Sein Herz begann zu flattern und ein breites Grinsen legte sich auf sein Gesicht, währemd er mit zitternden Händen nach dem Umschlag griff. Das altbekannte Hogwartssiegel war bereits aufgebrochen und der Brief ragte leicht hervor. "Das ist unsere Einkaufsliste für dieses Jahr", zwinkerte sein Vater und legte eine Hand liebevoll auf Brunos Schulter. "Na was denkst du Bruno? Sollen wir heute Nachmittag mit Mama in die Winkelgasse gehen und alles besorgen?" Aufgeregt knabberte Bruno auf seiner Unterlippe herum, während sein Kopf im begeisterten Nicken förmlich hoch und runter schnellte. Sein Vater lachte und fuhr sich durch die aschblonden Haare, während er Bruno leicht auf die Schulter klopfte. "Gut so. Um drei uhr ist Abflug im Garten."

Müde aber überglücklich ließ sich Bruno an diesem Abend in sein Bett fallen. Alle neuen Bücher waren gekauft und sein Koffer war auch bereits grob gepackt. Die Stunden in der Winkelgasse waren schön gewesen und auch seine Mutter schien von Jahr zu Jahr mehr gefallen an dem Zaubererleben zu finden. Dennoch hatte Bruno nicht verhindern können, dass sein Blick zu jeder Gestalt mit Schuluniform gewandert war in der Hoffnung, Brian zu erkennen. Bruno seufzte und starrte an die Decke. Er erinnerte sich noch an das Gespräch, dass er schon mit seiner Mutter geführt hatte, kurz nachdem ihm verkündet worden war, dass er zurück nach Hogwarts durfte.
"Hast du eigentlich noch etwas von deinem Freund Brian gehört, von dem du dauernd erzählst?", hatte seine Mutter gefragt, doch Bruno hatte nur betrübt auf sein Müsli gestarrt und den Kopf geschüttelt. "Vielleicht hat er mich ja vergessen", hatte er gesagt und bei dem Gedanken, dass er Brian vielleicht doch komplett egal war, waren ihm dann doch die Tränen in die Augen gestiegen. "Ich bin mir sicher, er wird dir das erklären können", hatte Viktoria entgegnet, doch in ihrer Stimme hatte so viel schlecht unterdrückte Unsicherheit gelegen, dass Bruno vermutete, dass sie sich nicht einmal selbst geglaubt hatte. Bruno seufzte erneut. Vielleicht hatte Brian ihn wirklich vergessen. Oder vielleicht versuchte er genau das. Wer sagte denn, dass der blonde Wuschelkopf überhaupt zurück nach Hogwarts kehren würde? Und selbst wenn, wäre es dann nicht irgedwie falsch, so weiter zu machen wie vorher? War es nicht unrecht, ihn zu lieben, nachdem Helen ihn ebensosehr geliebt hatte? Hat das mit uns eine Zukunft? Oder sind wir einfach zu jung und naiv um überhaupt von Liebe sprechen zu können? Vielleicht war das ja alles ein zu schöner Traum.

I love you. (Draco & Hermine) >>to be continued<<Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt