Kapitel 20 - Butterbier❌

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Draco POV:
Ein wenig unbehaglich drückte sich Draco in den Schatten der Häuser Hogsmeades herum. Es war Samstag, weshalb es nur so vor Schülern wimmelte, die sich nach Süßigkeiten, Scherzartikeln oder Butterbier sehnten. Auch wenn es nur wenige gab, die wegen seiner Blutlinie noch eine Abneigung ihm gegenüber empfanden, wollte er nur ungern gesehen oder erkannt werden, weshalb er die Kapuze seines eleganten schwarzen Mantels tief ins Gesicht gezogen hatte. Möglicherweise machte ihn das verdächtiger, als er in Wirklichkeit war, doch es interessierte ihn nicht. Er wollte kein Gespräch riskieren, keine alten vertrauten Treffen. Eigentlich wollte er nur alleine im Anwesen der Malfoys herum sitzen, wenn sich seine Mutter nicht um ihn sorgen würde.
Ausdruckslos strebte er das altbekannte Lokal an, drehte hin und wieder den Kopf nach der ein oder anderen süßen Hexe, die seine männlichen Instinkte ankurbelten, doch seit er Granger an jenem Tag im Drei Besen wiedersah, war dieser Drang weniger geworden. Das Drei Besen - genau das war sein Ziel. Er wollte seinen Cousin in Sicherheit und entlang der üblichen Wege wissen. Manche Seitengassen waren ihm für einen Zweitklässler einfach nicht geheuer.
In dem kleinen Lokal zog er sich in die hinterste Ecke zurück, ein Tisch, den er schon zu den Granger Zeiten häufig gewählt hatte. Sein beinahe paranoides Unbehagen wurde durch die Tatsache geschürt, dass ihm die Kellnerin gefährlich bekannt war. Es handelte sich um niemand geringeren als um Grangers Freundin. Wie war noch gleich ihr Name? Leona? Lorena? Irgendetwas in der Art musste es gewesen sein. Sie hatte ihn nie interessiert, zumindest nicht persönlich. Von seinen männlichen Instinkten wollte er anhand ihrer Attraktivität nicht anfangen. Er hoffte nun jedoch, dass sie ihn unter seiner Kapuze nicht wieder erkannte. Sie warf ihm zwar einen verunsicherten Blick zu, nahm jedoch ohne eine Bemerkung seine Bestellung von zwei Butterbier auf. Erst als die beiden Krüge bereits vor ihm standen und das eine bereits zur Hälfte geleert war, tauchte endlich ein verschwitzter Bruno in der Tür auf. Seine braunen Haare klebten an der nassen Stirn und sein rundes Gesicht war gerötet. In einer schnellen Bewegung zog er die Kapuze vom Kopf und gab sich dem Schüler zu erkennen. Dessen Miene hellte sich auf, ehe er gestresst und schwer atmend gegenüber von Draco selbst Platz nahm. "Sorry dass du warten musstest! Ich habe mich beeilt, aber das Frühstück hat etwas länger gedauert, als gedacht", entschuldigte er sich schnell und ein ehrliches Grinsen stahl sich auf Dracos Lippen. Leicht boxte er dem jungen Zauberer gegen die Schulter. "Macht nichts. Erzähl mir lieber, warum ich hier bin. Und wie sieht es mit deinem Heimweh aus?" Bruno zuckte mit den Schultern und beobachtete seine Finger, die nervös Kreise auf den Holztisch malten. "Ich hab mich an dich gehalten. Hab mich mit Bella und Bri ausgesprochen und es geht besser. Trotzdem...", er schien nach den richtigen Worten zu suchen, "fühle ich mich manchmal einsam. Als ob mich keiner verstehen kann. Ich bin launisch, werde total schnell agressiv. Das kenn ich nicht von mir." Langsam nickte Draco. Könnte er einen gewissen Teil von Lucius abbekommen haben? Immerhin ging es ihm selbst auch nicht viel anders. Manchmal fiel es ihm schwer seine eigenen Stimmungsschwankungen auszuhalten. Unbehagen rumorte in Dracos Magen. Reichte es nicht, dass einer Teile deines Vaters in sich trug? Bruno brauchte von seinen Bedenken jedoch nichts mitbekommen. Der Kleine hatte genug um die Ohren. Also sagte er nichts weiter als "du musst dich eben noch eingewöhnen in die neue Situation." Schwache Antwort im Anbetracht der Tatsache, von welchem Monster er abstammte, vielleicht wollte sich Draco jedoch auch nur selbst beruhigen. Sich und Bruno. Er hatte angefangen sich um seinen Cousin zu sorgen, fast genauso, wie er es bei Helen getan hatte. Und im anbetracht was mit ihr passiert war, fürchtete sich Draco beinahe davor. Doch er konnte es nicht ändern, denn andernfalls hätte er den Weg nie auf sich genommen, nur um ihm zu helfen. Und diese Hilfe hatte Bruno dringend nötig, wie er wenige Augenblicke später erfahren sollte. "Ich brauche Basiliskenblut." Draco verschluckte sich beinahe an seinem Butterbier. Hastig sah er sich um, ob irgendjemand zugehört hatte, wenngleich sein Cousin bedacht und leise gesprochen hatte. "Bist du wahnsinnig? Was bei Merlins Bart hast du bitte vor?" Bruno blickte sich wachsam um, ehe er Draco einen Blick auf das Amulett gewährte, das um seinen Hals baumelte. Dieser schloss für einen Moment gestresst dir Augen. Dieses verfluchte Amulett! Granger hatte diese gefährliche Mission eingeleitet und sie einer fürchterlichen Gefahr ausgesetzt. Dennoch waren die jungen Schüler in ihrer Aufgabe und der Verantwortung aufgegangen, weshalb er es nicht verteufeln durfte. "Bitte, Draco! Ich weiß nicht, wo ich es herbekommen soll, aber es ist das Einzige, was nich fehlt." Angesprochener zögerte. Er hatte keinen blassen Schimmer, wo er diese Zutat herbekommen sollte. Andererseits kribbelte es ihm in den Fingern zu helfen. Machte ihn das nicht irgendwie zu einem gewissen Teil dem goldenen Trio zugehörig? Selbst, wenn es nicht mehr das alte Trio war, hatte er sich doch nichts mehr gewünscht zu seinen Zeiten, als zu ihnen zu gehören. "Besorg ich dir", brummte er und als hättem seine Worte seinen Horizont verschoben, kam ihm augenblicklich eine Idee, wie er an Basiliskenblut gelangem sollte.

I love you. (Draco & Hermine) >>to be continued<<Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt