Kapitel 22 - Chaos❌

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~Malfoy Manor war ein verdammt einsamer Ort um alleine zu leben~

Draco POV:
Mit einem dumpfen Schlag traf seine Faust auf den schweren Holztisch vor ihm und es war unschwer zu erahnen, wer gewann. Mit schmerzverzerrtem Gesicht strich sich Draco über die nun leicht aufgeschürften Knöchel. Immerhin hatte die Erschütterung ausgereicht um einige Gläser vom Tisch fallen zu lassen, welche klirrend auf dem Boden zersprungen waren. Verärgert über sich selbst beseitigte er die Unordnung mit einer schnellen Bewegung seines Zauberstabs. Wenn er bloß einen Hauselfen hätte... aber nein. Granger würde ihn verfluchen, wenn es so wäre. Ein verärgertes Zischen ertönte zwischen seinen Zähnen. Da war er wieder bei seinem ursprünglichen Problem angelangt. Was hatte es ihn zu kümmern, was Granger oder irgendjemand anderes von ihm dachte? Er hätte sich im Drei Besen einfach zurücknehmen sollen, dann hätte er sich deutlichen Ärger erspart. Bereits kurz nachdem er im Malfoy Anwesen angekommen war, hatte eine Eule ein Schreiben gebracht, welches ihm in deutlichen Worten Hausverbot für das Lokal erteilte. Lebenslänglich. An sich kümmerte ihn das reichlich wenig, dennoch musste er sich nun einen neuen Platz auszudenken, wenn er Bruno noch einmal treffen wollte. Ein Ort, an dem der 2.Klässler keine Probleme mit Lehrkräften bekommen würde. Garnicht so einfach... Verärgert über sich selbst ließ er ein wildes knurren hören, während er unruhig begann durch die Gänge des Anwesens zu streifen. Eigentlich wollte er den Knirps ja garnicht sehen. Ihm war bewusst, dass er Bruno gegenüber eine gewisse Pflicht besaß. Er war ihm irgendwie ein Vorbild, wie es den Anschein erweckte. Und in Wirklichkeit konnte Draco seinen Cousin auch gut leiden und er fühlte sich verantwortlich für ihn - nicht dass er das jemals zugegeben hätte. Dennoch bereitete ihm diese Beziehung, die sich langsam zwischen ihnen anbahnte Unbehagen.  Das letzte Mal, als er jemanden gestattet hatte, einen festen Platz in seinem Herzen einzunehmen, hatte es nichts als Chaos und Verwüstung mit sich gezogen. Noch immer schmerzte ihn Helens Verlust, doch es war ein totgeschwiegenes Thema für ihn - sogar sich selbst gegenüber gestattete er nicht diese Gedankenaufkommen zu lassen.
Zusätzlich setzte ihn die Verantwortung unter Druck. Er hatte einen schlechten Einfluss auf Menschen und er war sich sicher, seiner Rolle als Vorbild für Bruno nicht gerecht werden zu können.
Noch immer wütend raufte er sich die Haare, während sich seine Schritte beschleunigten und den dunklen Holzboden unter seinen Füßen zum knarren brachte. Am Ende des Korridores hielt er vor einer fein ausgearbeiteten Doppeltür inne, die er verwundert betrachtete. Warum, bei Merlins Bart, hatten ihn seine Füße ausgerechnet zur Bibliothek getragen? Nur äußerst selten verbrachte er dort seine Zeit, genauer gesagt nur dann, wenn es sich in keinem Fall vermeiden ließ. Sie weckte Erinnerungen an das vergangene Jahr in ihm, die er ebenfalls lieber ungedacht ließ. Granger war wirklich das Letzte, was er noch gebrauchen konnte. Ja, sogar sie zu schikanieren hatte er sich verboten. Er konnte es nicht gebrauchen, dass sie mit ihrer nervigen, besserwisserischen, naiven, unschuldigen und so aufrichtigen Art und ihren großen Rehaugen erneut sein so sehr zusammemgerafftes Leben ins Chaos stürzte. Es gab genügend Dinge, um die er sich sorgen musste.
Etwas zu heftig stieß er die Türe auf, sodass sie laut quietschte und nachdem er eingetreten war durch den Schwung krachend wieder ins Schloss fiel. Langsam ebbte Dracos Wut ab, als er seinen Blick über die vielen hohen Buchreihen schweifen ließ, die sich vor ihm erstreckten. Der staubig muffige Geruch nach Büchern besaßen eine beruhigende Wirkung auf ihn. Der große Raum war in eine dämmrige Dunkelheit getaucht, lediglich wenn ein Blitz draußen über den Himmel zuckte wurde er ausreichend beleuchtet um überhauot einzelne Wörter auf den Rücken der Bücher entziffern zu können. Den ganzen Tag schon herrschte ein schreckliches Wetter. Es regnete wie aus Kübeln, Wind peitschte um das Anwesen und rüttelte an den Fenstern und heftiges Gewitter spiegelte Dracos Stimmung wieder. Er richtete seinen Zauberstab gegen die Wand direkt neben der Tür, durch die er gerade herein getreten war. "Lacarnum inflamarae", murmelte er halbherzig und keine Sekunde später knisterte ein gemütliches Feuer in dem dort eingebautem Kamin, der von einem Tisch und zwei riesigen Sesseln gesäumt wurde. Auf einen dieser Sessel ließ sich Draco, nun ziemlich antriebslos, fallen und er schloss für einen Moment die Augen, während draußen entfernt ein Donner grollte. Was machte sich Draco eigentlich vor? Malfoy Manor war ein verdammt einsamer Ort um alleine zu leben. Ein riesiges Anwesen mit einer wunderschönen Bibliothek, die Granger ihr Leben lang auf trab halten würde, ein hübscher Garten, der, wenn er einmal vernünftig hergerichtet würde ebenso wie das noch leblos und kühl erscheinende Haus, einen traumhaften Spielplatz für seine Kinder darstellen könnte... Schlagartig riss Draco die Augen auf und richtete sich alarmiert auf. Er war erschrocken über sich selbst. Kinder? Das hatte er doch nicht wirklich gedacht! Was wollte er denn mit solchen Quälgeistern? Viel lieber hatte er seine Ruhe. Na, so viel Ruhe dann auch wieder nicht, so einsam wie es hier zurzeit ist meldete sich seine innere Stimme und er schüttelte sich ärgerlich, während er auf dem Tisch vor sich nach einer Rolle Pergament und einer Feder griff. "Ich werde noch völlig verrückt", grummelte er missmutig, während er die Feder energisch in ein Tintenfass tauchte. Er brauchte dringend etwas zu tun. Und davon hatte er genug! Eilig schrieb er die Zeilen auf das Pergament. Es wurde Zeit Brunos Bitte nachzukommen. Kontakte zu pflegen würde sich in diesem Falle wirklichauszahlen. Ohne einen geeigneten Insider würde er schließlich kaum an Basiliskenblut gelangen...

I love you. (Draco & Hermine) >>to be continued<<Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt