"Ich kann dich wahrscheinlich nicht mehr umstimmen, oder?", fragte Kai noch einmal seufzend, als wir mit dem Auto vor dem Anwesen der Salvatores hielten. Prüfend drehte er seinen Kopf zu mir und sah mich aus seinen dunkelbraunen Augen an. Ich lächelte. Ich liebte diese fürsorgliche Seite an ihm. Anderen schien er zwar meist kalt und abweisend, mir gegenüber jedoch war er liebevoll und fürsorglich. Vor ein paar Monaten hätte ich mir das niemals vorstellen können.
"Keine Sorge. Das Haus ist voller Vampire, Hexen und einem mächtigen Magiesauger... Sie können mir nichts tun. Und außerdem... solange du bei mir bist, kann mir nichts passieren." Nun drehte ich ebenfalls meinen Kopf zu ihm und beugte mich ihm entgegen, er jedoch wandte seinen Kopf von mir ab und sah wieder geradewegs nach vorne.
Das hielt mich jedoch nicht davon ab, ihm noch ein Stück näher zu kommen. In den letzten 24 Stunden hatte ich neben dieser Fürsorglichkeit auch andere Seiten von ihm kennengelernt. Er war unglaublich stur und beschützerisch. Denn seit ich ihm von meinem Vorhaben erzählt hatte, mit Jo und Charles zu reden, hatte er durchgängnig versucht es mir auszureden, egal wie oft ich ihm versichert hatte, dass mir mit ihm an meiner Seite nichts passieren würde.
"Lass uns reingehen, bevor ich es mir doch anders überlege."
Kai machte Anstalten die Autotür zu öffnen, ich allerdings hielt ihn am Arm zurück. Genervt sah er mich an.
"Was?"
Ich lächelte ihn noch immer an und rückte noch ein wenig an ihn heran, sodass wir uns näher kamen.
Ich musste grinsen, als Kai schnell seinen Blick wieder abwandte und schwer schluckte. Ich konnte spüren, wie sehr er versuchte nicht die Kontrolle zu verlieren. Das hatte er in den letzten 24 Stunden durchgängig getan, wenn ich ihm näher gekommen war. Er war halt einfach unglaublich schlecht im Nachgeben.
"Küsst du mich?"
"Lass uns gehen."
"Ich will dich aber küssen."
Diesmal machte er keine Anstalten die Autotür zu öffnen. Stattdessen drehte er seinen Kopf in die entgegengesetzte Richtung von mir, als würde er etwas unglaublich Spannendes beobachten. Dabei atmete er einmal tief ein und wieder aus.
Ich grinste noch immer wie ein Idiot vor mich hin und überlegte, wie ich ihn noch mehr ärgern konnte.
Schnell blieb mein Blick an seinen Oberschenkeln hängen und ohne groß nachzudenken schwang ich mich auf diese, sodass ich nun auf ihnen saß, meine Beine jeweils links und rechts.
Erschrocken wich Kais Blick zu mir.
"W-was tust du da?"
Leise seufzte ich.
"Du hast mich, seitdem du da bist, nur ein einziges Mal geküsst und immer wenn ich dich berühre, zuckst du zusammen als wäre ich irgendein abartiges Insekt... Es scheint, als würdest du dich... naja, von mir abwenden wol-..."
"Oh Gott, verdammt, nein! Lillian, es tut mir Leid, okay? Verdammt, ich will mich nicht von dir abwenden, ganz im Gegenteil! Du machst mich verrückt. Die Art, wie du mich ansiehst, die Art wie du dir immer auf die Unterlippe beißt, wenn du mal nicht weißt, was zu tun ist... Es macht mich einfach verrückt. So verrückt, dass ich alles dafür tun würde, um dich zu beschützen...-"
Ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen, doch bevor ich mich noch mehr nach vorne beugte, musste ich ihn noch etwas fragen: "Bleibst du bei mir?"
"Immer...-"
Bevor er weiter reden konnte, zog ich ihn zu mir und drückte meine Lippen auf seine. Etwas überrascht unterbrach er kurz den Kuss und sah mich mit verdunkelten Augen an, seine Atmung schnappartig.
War ich vielleicht etwas zu wild gewesen?
Unsicher biss ich mir auf die Unterlippe und senkte den Blick.
"Lillian...", ertönte Kais Stimme noch immer schwer atmend und viel dunkler als vorher. "Hör auf damit, sonst kann ich mich nicht mehr zurückhalten."
"W-was?", gab ich nur perplex von mir.
Augenblicklich spürte ich Kais Daumen an meiner Unterlippe. Sachte strich er einmal über sie.
"Ähm, Kai...?"
"Hab' ich dir nicht gesagt, dass es mich verrückt macht, wenn du dir so unsicher auf die Lippe beißt?", unterbrach er mich murmelnd, während sein Finger noch immer über meine Unterlippe fuhr.
"Ist das nicht gut...?", antwortete ich kleinlaut, nervös mit meinen Fingern spielend.
"Meine Güte, ich hätte dich nicht für so unschudig gehalten. Also wenn du nicht willst, dass wir direkt hier im Auto...-"
"Oh mein Gott!", rief ich laut und sprang sofort von seinem Schoß runter.
Räuspernd verschrenkte ich die Arme vor der Brust.
"Wie kann man seine Laune innerhalb von Sekunden so drastisch verändern?"
"Du hast mir doch gesagt, ich solle nicht so abweisend sein. Und außerdem..." Er sah kurz auf seine Uhr. "...haben wir noch fast zehn Minuten Zeit, bis wir uns mit ihnen treffen. Also...?"
Empört sah ich zur Seite und erblickte direkt einen grinsenden Kai.
"D-das ist nicht lustig. W-wir sollten jetzt los."
Ich machte Antstalten aus dem Wagen zu steigen, Kai jedoch hielt mich am Arm zurück und schloss mit einer Handbewegung die Tür ab.
Erschrocken sah ich zu dem Schloss und rüttelte mit meiner freien Hand an dem Griff.
"Kai!"
Ich hörte ein Seufzen seinerseits.
"Ich lass' dich erst hier raus, wenn du mir einen vernünftigen Kuss gegeben hast."
Stöhnend wandte ich meinen Blick zu ihm.
"Dein Ernst?"
Als Antwort nickte er.
"Ich warte..."
Grinsend schloss er seine Augen, während er sich langsam zu mir rüber beugte.
Noch immer sauer beugte ich mich ebenfalls ihm entgegen und wollte ihm gerade einen kurzen Kuss geben, als er unter meine Beine griff, mich wieder auf seinen Schoß hob und seine Lippen leidenschaftlich gegen meine bewegte.
Ein erschrockener Keucher kam von mir. So stürmisch war er noch nicht einmal bei seiner Rückkehr gewesen.
Doch ich genoss es, denn seine Lippen auf meinen war das schönste Gefühl, was es gab.
Die Küsse wurden immer leidenschaftlicher, sodass ich irgendwann gar nicht mehr auf seinem Schoß saß, sondern von ihm in den Sitz gedrückt wurde.
Als ich auf dem Rücken lag, fing er an meinen Hals entlang zu küssen, bishin zum Rand meines T-Shirtausschnitts. Ungeduldig wandte er sich wieder meinen Lippen zu, diesmal schlang ich meine Arme um seinen Nacken, während er immer leidenschaftlicher wurde.
Ein Klopfen am Fenster ließ uns beide aufschrecken.
"Leute, ihr solltet schon seit zehn Minuten da sein."
DU LIEST GERADE
Super Psycho Love (Kai Parker FF) ✔
FanfictionDie siebzehnjährige Lillian Woods ist neu in Mystic Falls, ihrer Meinung nach die langweiligste Kleinstadt überhaupt. Als sie jedoch immer mehr in Kontakt mit ihrer Nachbarin Caroline und deren merkwürdigen Freunden tritt, scheint Mystic Falls gar n...