Kapitel 19

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Kapitel 19 - Abstand

Isaac, Jason und ich sind während der Serie eingeschlafen. Isaac lag bzw. saß am Bett angelehnt, Jason schlief sitzend in meinem Stuhl. Die Beiden hatte keine Decke. Ich kicherte als ich die Beiden so sah und machte erstmal ein Foto. Jason schlug die Augen auf und guckte mich voll irritiert an. Ich musste nur noch mehr lachen und weckte damit auch Isaac. Isaac warf ein Kissen nach mir, doch ich wich aus und es landete genau in Jasons Gesicht. Ich warf mir vor lachen auf mein Bett und kriegte mich nicht mehr ein. Ein Klopfen unterbrach mein Lachkrampf. Meine Eltern standen vor der Tür und guckten uns geschockt an. "Katie? Was machst du hier? Geht die Klassenfahrt nicht noch bis Freitag?", fragte meine Mutter. Ich nickte. "Katie hatte mich angerufen, sie hatte so Heimweh und ihr ging es wirklich schlecht, da habe ich sie dort abgeholt", erklärte Jason und lächelte mich kurz an. Ich formte ein kleines Danke. "Wenn wir das gewusst hätten, hätten wir dir lecker Frühstück gemacht oder was immer du hättest haben wollen. Ich würde sagen wir frühstücken heute mal alle zusammen, wir haben heute mal Zeit. Wir müssen erst heute Abend los", sagte mein Vater und die Beiden verließen das Zimmer. "Wo fahren sie diesmal hin?", fragte ich traurig. "Finnland", nuschelte Jason. "Aber wir fliegen ja auch in ein paar Tagen, richtig?", fragte Isaac und strahlte uns an. Das hatte ich schon total verdrängt. Wir wollten ja nach Miami. "Wir müssen uns direkt einen Flug und ein Hotel buchen!", rief ich und stürmte auf meinen Laptop zu. Ich suchte ein schönes Hotel raus, welches zentral zur Stadt und zum Strand lag. Wir buchten noch einen Flug und so geht es morgen auch schon los. "Also es hat schon Vorteil reiche Eltern zu haben. Wir hätten niemals einen Flug und so ein schönes Hotel bekommen für die Hälfte bekommen", lachte Isaac. So kurzfristig noch etwas zu bekommen ist kaum möglich. Ich hätte auch meine Cousine anrufen können, welche bei einer Flugbehörde arbeitet. Aber es hat ja alles geklappt. "So Jungs, ich gehe mal in die Badewanne, ich denke das brauche ich jetzt einfach", sagte ich und schickte die Jungs raus. Isaac weigerte sich dagegen, da er mitwollte. "Isaac, raus jetzt! Ich brauche meine Ruhe", sagte ich genervt und er verließ endlich mein Zimmer. Ich musste den Dreck abwaschen von gestern Abend. Ich fühlte mich so schlapp. Ich fühlte mich so ekelhaft weil ich mit Ryan geschlafen habe, obwohl ich es nicht wollte. Ich nahm mein Handy. Irgendwann musste ich die Nachrichten öffnen.

>>Katie, bitte geh doch ran! Ich muss mit dir reden! Es tut mir so leid! Ich wusste nicht, dass du bei Ryan bist! Du wolltest auf die Toilette und kamst nicht wieder.. Ich habe den ganzen Wald nach dir abgesucht! Ich habe die Lehrer gefragt, aber nichts!! Ich habe mir verdammt Sorgen gemacht!! Ich bin Schuld, dass dir das passiert ist!! Ich hätte da sein müssen!!<<

Ich wusste nicht, ob ich antworten sollte oder nicht. Er hatte noch weitere solche Nachrichten geschrieben. Er hatte die ganze Nacht versucht mich anzurufen. Ich öffnete die Nachrichten von Ryan.

>>Katie, wo bist du hin? Du warst schon die ganzen Tage so komisch. Sag mir verdammt nochmal was mit dir los ist!! Keiner hier weiß wo du bist! Du hast mich einfach alleine gelassen, sag mir was das soll?! Ich bin stinksauer und solltest mir besser sagen wo du bist sonst hat das mächtige Konsequenzen!!<<

Ich schmiss mein Handy weg und legte mich in die Badewanne. Ich wollte nicht mehr, ich wollte vor allem diesen Plan nicht mehr durchziehen! Ich will Ryan nicht mehr sehen und vor allem werde ich nicht nochmal mit ihm schlafen! Ich schloss meine Augen und tauchte unter. Ich hörte ein lautes Hämmern. "KATIE! KATIE!", schrie Jason. Ich tauchte wieder auf. "Was?", fragte ich und ich hörte ihn erleichtert ausatmen. "Du bist schon seit einer Ewigkeit im Badezimmer", sagte er. Ich bemerkte jetzt erst, dass er dachte ich würde mich umbringen. "Ja weil es auch dauert bis so eine Badewanne voll ist", sagte ich und stieg aus der Badewanne. Ich wickelte mir schnell ein Handtuch um und öffnete die Tür. Jason fasst direkt an mein Handgelenk und schaute sich meine Arme an. "Man Jason, ich habe nicht vor mich umzubringen oder mich zu ritzen", sagte ich leise. "Sag mir einfach was passiert ist! Ich mache mir Sorgen, irgendetwas schlimmes muss passiert sein", sagte er leise und sah mich ernst an. "Ich erzähle dir alles, wenn wir alleine sind. Ich möchte nicht, dass Isaac etwas davon erfährt", stellte ich als Bedingung. Er nickte und ließ mich alleine, damit ich mich anziehen konnte. Ich schlüpfte in irgendwelche bequemen Sachen und packte meinen Koffer aus. Ich räumte die meisten Sachen in die Wäsche und entdeckte einen Pullover, der nicht mir gehörte. Es war Eriks Pullover. Ich vermisste seinen Geruch. Ich schmiss den Pullover auf meinen Stuhl und ging nach unten. Jetzt wollte ich nicht an Erik denken oder an alles was vorgefallen ist. Ich lief in die Küche und sah einen wunderschön gedeckten Tisch. Ich lächelte kurz, da alle am Tisch saßen und es seit Ewigkeiten das erste mal ist, wo wir alle zusammen frühstücken. Isaac klopfte neben sich und ich setzte mich zu ihm. "So jetzt, wo wir alle da sind. Isaac und ich wollte mit Katie morgen für eine Woche nach Miami", sagte Jason und sah unsere Eltern an. "Miami? Wieso verlasst ihr nicht den Kontinent und fliegt nach Europa?", fragte mein Vater erstaunt. "Katie wollte nach Miami und dort ist es doch auch schön. Wir können in den nächsten Ferien mal nach Europa. Vielleicht dann auch alle zusammen", schlug Jason vor. Die Idee fande ich super. "Solange wir Weihnachten alle zusammen verbringen" sagte ich leise und sah auf meinen Teller. Isaac gab mir einen Kaffee und legte mir ein Brötchen auf den Teller. "Wir versuchen dieses Jahr nicht zu arbeiten an Weihnachten, Katie", sagte meine Mutter und schenkte mir ein leichtes Lächeln.

***

"Wir wünschen euch viel Spaß in Miami und wir sehen uns dann, wenn ihr wieder da seid", sagte meine Mutter und umarmte uns. Jason schloss die Tür hinter ihnen und grinste mich an. "So Kleine, wir bestellen uns jetzt Pizza und dann reden wir", erklärte Jason und holte sein Handy raus. Ich schaute auch auf mein Handy und bekam einen Anruf von Erik. Ich überlegte, ob ich rangehen soll und schon nahm ich den Anruf an. "OMG KATIE!", sagte Erik voller Sorge. "Wieso hast du mir nicht geschrieben oder mich zurück gerufen?", fragte er besorgt. "Ich wollte nicht mit dir reden", sagte ich kalt. "Man Kleine es tut mir so unfassbar leid. Ich hätte für dich da sein müssen.. Ich bin so ein schlechter Mensch", murmelte er. "Erik.. Ich werde morgen wegfliegen und ich brauche einfach Abstand.. von dir, von Ryan und von allem.. Ich weiß nicht, ob ich den Plan noch durchziehen kann.. Es ist zu viel passiert in den letzten Tagen, ich weiß nicht wie es weitergehen soll", sagte ich leise und mir kamen Tränen in die Augen. "Nein bitte.. Katie bitte man.. Ich habe dich doch gerade erst für mich gewonnen.. Du bist so weit gefahren um mich zu sehen.. Du  hast dich gegen Ryan entschieden.. Du warst so glücklich die Tage.. Schmeiß das nicht weg. Schmeiß mich bitte nicht weg. Ich würde alles für dich tun", hauchte er ins Telefon. Es brach mir das Herz. Ich wusste dass ich ihn damit verletzen würde, aber ich brauchte einfach diesen Abstand. "Dann lass mir den Abstand. Lass mir die Zeit", sagte ich und legte auf. Jason beobachtete mich. "Ich glaube jetzt ist Zeit zum reden", sagte er und wir setzten uns auf das Sofa. Wir aßen und ich fing an zu erzählen. "Erik hatte die ganze Zeit Recht was Ryan anging. Ryan hat mich die ganze Zeit belogen. Er war der, der Marie die Drogen verabreicht hat. Ich habe selbst mit Marie gesprochen, als ich sie besucht habe. Naja, ich habe eher Erik gesucht, da ich mit ihm reden wollte und er war weg. Ich habe ihn bei seinen Freunden besucht und Marie kennengelernt. Die Jungs hatten einen Plan, wo ich der Köder wäre. Das ist unsere einzige Chance Ryan einzubuchten. Aber die Bedingung ist, dass ich mit Ryan zu ihm fahre, mit ihm schlafe so dass die Polizei Zeit hat zu kommen und ihn dann festnehmen, bevor er mir ebenfalls welche verabreicht und mich zu seinen Kollegen bringt. Ich habe dem zugestimmt. Ich habe aber währenddessen Gefühle für Erik entwickelt und das alles sit nur noch mehr geworden auf der Fahrt, weil wir in einem Haus waren. Jedoch musste ich halt spielen und so tun als wäre ich noch mit Ryan zusammen und als sei alles in Ordnung. Ryan wollte mit mir schlafen, doch ich nicht mit ihm. Ich hatte keine andere Wahl. Erik war nicht da, er hat mir nicht geholfen..", nuschelte ich und wischte mir die Tränen weg. "Ich finde es nicht gut, dass du diesen Plan durchziehen willst. Und ich kann es nicht fassen, dass Ryan so ein Arsch ist. Und würde ich dich nicht so sehr lieben, würde ich dich jetzt anbrüllen und die anderen beiden Idioten schlagen", versuchte Jason ruhig zu sagen. Er nahm mich in den Arm und ich fing an alles rauszulassen, was mich schon seit Tagen bedrückte.

Eriks Sicht:
Sie wollte Abstand? Sie wollte Abstand von mir? Ich liebe sie verdammt... Wieso tut sie das? Wieso bricht sie mir so das Herz? Will sie mich nicht mehr? Ich hätte ihr helfen sollen. Ich hätte für sie da sein sollen. Ich bin so ein Idiot! Ich war so wütend und ging zu Ryans Zimmer. Als er die Tür öffnete und mich sah, wollte er die Tür direkt wieder zuschlagen. Aber nicht mit mir. Ich betrat sein Zimmer und wartete darauf, dass er sein Handy weglegt. "Was willst du?", fragte Ryan genervt. "DU! Was hast du mit Katie gemacht? Was hast du ihr angetan? DAS WIRST DU BEREUEN!", fluchte ich und schmiss seine Sachen durch das Zimmer. "Ich habe sie gefickt. Vielleicht war ich ein wenig zu HART und das konnte die Kleine nicht verkraften. Aber bei ihrem Stöhnen ist das auch ziemlich schwer sanft zu bleiben", lachte er. Wollte er mich wirklich noch provozieren. Aber ich hatte eine Idee. "Ich kenne ihr Stöhnen Cousin. Ich hatte 7 Minuten mit ihr", grinste ich dreckig und wartete auf seine Reaktion. Sein arrogantes Grinsen wurde zu einem wütenden Gesicht. Er hob die Faust doch ich schüttelte den Kopf. "Du bist selbst Schuld, wenn du sie wie ein Hund behandelst. Ich bin halt einfach besser als du. Marie wollte mich, jetzt ist es Katie die mich will", lachte ich und veließ das Zimmer. "DAS WIRD SIE BEREUEN, DASS WEISST DU!", schrie er mir hinterher. Ja das wusste ich, aber er wird diesmal nicht ungeschworen davon kommen.. Dieses Mal lasse ich das nicht zu!

Mum, he is a Badboy.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt