Chapter 23 - Jimin

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Ich stand vor Taehyung und blickte betrübt auf den Boden, während er ein hämisches Lachen von sich gab. Tränen rollten mir das Gesicht herunter, doch ich war einfach nur am Boden zerstört und zu fertig um mir darum Gedanken zu machen.
"Dachtest du wirklich ich meinte es Ernst, als ich dir gesagt habe, dass ich dich liebe?" fragte er ungläubig und als ich nichts erwiderte wurde sein Lachen nur noch schallender.
"Wie könnte ich dich lieben? Niemand liebt dich, nicht mal deine eigene Mutter!"
Das war zu viel für mich. Ich schluchzte laut auf und sank auf den Boden, die Hände über dem Kopf gekreuzt. In diesem Augenblick auch noch an meine Mutter erinnert zu werden, die mich und meinen Vater verlassen hatte als ich elf war, hatte mir den Rest gegeben. Ich nahm keinerlei Gedanken oder Gefühle mehr war, nur den unerbittlichen Schmerz, der in meiner Brust wuchs und wuchs, bis er nicht mehr zu ertragen war...

Ich schreckte auf und verspürte einen salzigen Geschmack in meinem Mund. Tränen. Ich hatte tatsächlich im Schlaf geweint.
Kein Wunder bei so einem grausigen Traum...
Ich verlies mein Bett und schlurfte träge ins Bad, um auf die Toilette zu gehen und das Ausmaß meines nächtlichen Heulanfalls zu erkunden.
Mich anzuziehen oder zu duschen hatte ich nicht vor, auch sonst hatte ich die letzten Tage, seit ich Ahri kennengelernt hatte nichts anderes gemacht als geschlafen, geweint und ab und zu etwas gegessen. Zu mehr fehlte mir einfach die Motivation und der Lebenswille, den ich in letzter Zeit aus den Augen verloren hatte.

Ich blickte in den Spiegel und erschrak vor dem Anblick der sich mir bot. Meine Augen waren stark gerötet und die dunklen Ringe darunter reichten gefühlt bis zu meinem Kiefer. Meine Haare waren ungewaschen und standen in alle Richtungen ab, während mein Gesicht fahl und geschwollen aussah.
Einfach nur hässlich...
dachte ich mir und wand meinen Blick schnell ab um mir mein Spiegelbild nicht länger antun zu müssen.
Da es im Bad schön warm war setzte ich mich dort auf den flauschigen mintfarbenen Teppich, der in der Mitte des kleinen Raumes lag und ihm ein bisschen Leben einhauchte.
Aus Langweile scrollte ich durch die neusten Instagram Bilder, wobei ich mir jedoch keines wirklich ansah, bis meine Augen ein bekanntes Gesicht aufschnappten und mein Finger sofort stoppte.

Es war kein besonders krasses Bild, dennoch fühlte ich einen stechenden Schmerz, als mit erneut klar wurde, dass ich ihm niemals so viel bedeuten würde wie sie

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Es war kein besonders krasses Bild, dennoch fühlte ich einen stechenden Schmerz, als mit erneut klar wurde, dass ich ihm niemals so viel bedeuten würde wie sie. Einzelne Tränen bildeten sich in meinen Augen und flossen langsam mein Gesicht hinunter, während ein paar leise Schluchzer meinen Lippen entflohen.
Der Schmerz drohte mich zu überrollen und meine Gedanken ließen sich nicht klar fassen, weshalb ich, ohne Kontrolle darüber zu haben, aufstand und zum Schrank in der Ecke wankte. Ich durchwühlte alle Fächer und Schubladen, bis ich fand wonach ich gesucht hatte.
Ich nahm das kleine Schächtelchen hinaus und öffnete es mit zittrigen Händen, dann entnahm ich eine der kleinen Klingen und sank erneut auf den Boden. Mein Schluchzen war mittlerweile lauter geworden und die einzelnen Tränen hatten sich zu einem stetigen Strom zusammengeschlossen, der pausenlos über meine Wangen glitt und auf dem Badezimmerboden eine kleine Pfütze bildete.
Das alles nahm ich jedoch kaum war, alles was mir zu dem Zeitpunkt durch den Kopf ging war meine Trauer und meine Wut auf Taehyung, obwohl dieser natürlich nicht das geringste dafür konnte.
Vor Jahren hatte ich mal meine Cousine in der psychatrischen Anstalt besucht, in die sie nach ihrer Abtreibung eingewiesen worden war, weil sie ihren Mann mit einer Nagelschere bedroht und auch verletzt hatte.
Sie hatte mir damals erzählt, dass es einfacher war mit allem Übel klarzukommen, wenn man sich physische Schmerzen zufügte, da diese anscheinend den psychischen Schmerz ein wenig verringerten.
Ich hatte nie vorgehabt dies zu tun, doch im Moment wollte ich einfach nur erlöst werden von der Qual, die mein Herz erleiden musste, also setzte ich mit der Klinge an meinem linken Handgelenk an und übte einen leichten Druck auf, woraufhin sich ein kleiner Blutrinnsal bildete, der gemütlich meinen Arm entlang lief.
Doch gerade als ich das kleine "Loch" zu einem Ritz erweitern wollte klingelte es an der Tür und ich schreckte hoch. Scheiße...
So durfte mich niemand entdecken!
Ich sprang auf und hechtete zum Waschbecken, wo ich den Wasserhahn aufdrehte und im sanften Wasserstrahl sowohl mein Handgelenk, als auch die Klinge wusch und anschließend abtrocknete. Dann rannte ich die Treppe hinunter, denn die Klingel wurde schon zum dritten Mal betätigt, riss diese hastig auf und blieb vor Schock stehen.
Vor mir stand ein ungeduldiger Taehyung, der mich verwundert anblickte, als ich plötzlich vor ihm auftauchte.
"Wow, siehst du scheiße aus... Und was ist das auf deinem Arm?" fragte er und deutete auf den kleinen roten Fleck an meinem Arm, der mittlerweile getrocknet war.
"Aufgekratzter Mückenstich." murmelte ich und trat beiseite um ihm Eintritt zu gewähren.
Er schob sich an mir vorbei und ließ sich auf das schwarze Ledersofa fallen, nachdem er Schuhe und Jacke abgelegt hatte.
Ich setzte mich neben ihn und sah ihn fragend an, woraufhin er mich nur anlächelte und mir mit der Hand durchs Haar fuhr, wobei er jedoch stecken blieb und mich angewidert ansah.
"Ach Jiminie, wie lange hast du nicht mehr geduscht?" wollte er wissen, ich jedoch schnaubte nur und sah ihn mit erhobener Augenbraue an.
"Was willst du?" fragte ich schroff und erntete daraufhin einen verletzten Blick von Tae.
"Wieso bist du in letzter Zeit so abweisend zu mir? Schon seit der Begegnung im Park bist du unhöflich und gehst mir aus dem Weg, was soll das?"
Ich sah ihn kurz an und spürte dabei, wie die Wut, die schon in mir schlummerte seit ich ihn mit Ahri gesehen hatte, hochkochte und nur darauf wartete heraussprudeln zu können.
"Tja vielleicht hab ich einfach keine Lust mir dein nerviges Geplapper über Ahri anzuhören." sagte ich gehässig und sprach ihren Namen dabei übertrieben betont aus.
Tae fiel das anscheinend auf, denn er blickte mich nun ebenfalls wütend an und sagte "Sag mal was ist eigentlich dein Problem? Ahri ist ein wundervoller Mensch und sie hat es nicht verdient von dir so verurteilt zu werden! Du kennst sie nichtmal wirklich also wieso hast du nur so eine große Abneigung gegen sie?"
Seine Stimme war nun laut und bestimmt und hatte einen aggressiven Unterton.
Ich wusste die Antwort darauf genau, jedoch konnte ich nicht einfach sagen 'Weil ich dich liebe und es mich verletzt dich so glücklich mit ihr zu sehen', also zuckte ich nur verächtlich mit den Schultern und starrte in die Ferne.
"Verstehe schon... Aber eins sag ich dir: Wenn du es nicht schaffst sie richtig kennenzulernen und mit ihr klarzukommen dann könnte es in Zukunft schwierig mit unserer Freundschaft werden!"
Mit diesen Worten lies er mich erschüttert zurück und verschwand.
Auf einmal war mir schlagartig bewusst, dass ich gerade nicht nur meine große Liebe, sondern auch meinen besten Freund verloren hatte...

 Auf einmal war mir schlagartig bewusst, dass ich gerade nicht nur meine große Liebe, sondern auch meinen besten Freund verloren hatte

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Tut mir leid, dass so lange nichts kam, hatte wenig Zeit und keine Ideen! Ich hoffe ein paar von euch lesen trotzdem weiter 😉❤

Caught In A LieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt