Chapter 37 - Jungkook

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Nein... Bitte nicht, nicht schon wieder..
Das war das einzige was mir durch den Kopf ging, als ich spürte wie die Wärme meinem Rücken entfloh und die Matratze sich leicht anhob.
Yoongi war schon wieder mitten in der Nacht aufgestanden um heimlich draußen zu kiffen, so ging das schon mehrere Tage.
Er dachte natürlich ich merke es nicht aber nicht nur roch ich den penetranten Geruch von Gras jedes Mal aufs Neue, versteckt hinter einer Tarnung aus Mundwasser, sondern ich merkte auch wie er sich dadurch veränderte und das machte mir zu schaffen.
Er war jeden Tag unfassbar müde, seine Augenringe wurden immer tiefer und er sprach immer weniger und abweisender mit mir.
Ich wusste ja wie sehr er unter dem Tod seiner Mutter leidete, aber so konnte es wirklich nicht weiter gehn.

Ich haderte mit mir selbst, ob ich nun aufstehen sollte um ihn zur Rede zu stellen und möglicherweise einen Streit mit fatalen Folgen zu riskieren, oder abzuwarten und erst einzugreifen, wenn es zu schlimm werden würde und er möglicherweise noch zu anderen Sachen als Gras greifen würde.
Ich entschied mich für die zweite Option und legte meine Augenlieder wieder sanft auf meinem Augapfel ab, auch wenn jeglicher Schlaf nun hoffnungslos war.

Yoongi

Nervös trat ich von einem Fuß auf den Anderen und blickte hektisch umher.
Es war das erste Mal, dass ich Drogen kaufte anstatt sie zu verkaufen, da ich sie ja immer von meinem Cousin bekommen hatte, dieser aber zurzeit irgendwelche Probleme mit seinem Dealer hatte.
Der Typ den ich vorhatte zu treffen kannte ich noch von früher und wusste somit, dass mit ihm nicht zu scherzen war. Er hatte eine größere Gruppe von Leuten, die für ihn arbeiteten und Dinge für ihn...klärten.

"Na Hübscher?" ertönte eine weiche Stimme hinter mir, die mir sofort eine Gänsehaut verpasste.
Schnell drehte ich mich um und blickte in sein gutaussehendes Gesicht, welches meinem eindeutig zu nahe war.
"Hey Seunghwan, schön dich mal wieder zu sehen, ist lange her." sagte ich mit einem aufgezwungenen Lächeln.
"Gleichfalls. Hast du mich vermisst Yoongs?" raunter er mir ins Ohr uns fuhr sanft mit seiner Hand meinen Oberarm entlang.
Ruckartig entfernte ich mich ein Stück von ihm und schob seine Hand weg.
"Diese Zeiten sind vorbei Seungh... Ich habe einen Freund und bin sehr glücklich mit ihm."

Auch er wich nun einen Schritt zurück und gab mir so die Gelegenheit ihn näher zu betrachten.
Er war sogar noch heißer als früher, wenn das überhaupt möglich war, und man würde nicht meinen, dass er einer der geführchtetsten Drogendealer der Stadt war.
Unguterweise hatte ich mich damals zu solchen Leuten hingezogen gefühlt, nur deswegen hatte das Alles überhaupt passieren können.
Aber wie konnte man sich auch nicht zu ihm hingezogen fühlen?
Er war interessant, geheimnisvoll, äußerst charmant und wahnsinnig attrak- Min Yoongi, hör sofort auf damit!

Leider hatte er immernoch dieselbe Wirkung auf mich wie damals, was ziemlich beunruhigend war, da ich auf keinen Fall wollte, dass sich die Vergangenheit wiederholte.
"Wenn du so glücklich mit deinem Freund bist, wieso starrst du mich dann so lüstern an?"
Sein Gesicht wurde nun von einem dreckigen Grinsen geziert und kam meinem erneut näher.
Ich schauderte als sein warmer Atem über meinen Hals strich und er seine linke Hand auf meiner Wange platzierte, doch ich stand wie versteinert da und konnte nichts dagegen tun.
"Hast du Lust mal wieder ein bisschen Spaß zu haben?" hauchte er dann und zückte, ehe ich auf falsche Gedanken kommen konnte, ein kleines Tütchen mit weißem Pulver.

"Ernsthaft, du willst mir Koks verkaufen?" fragte ich ihn schockiert, worauf er nur ein leises Lachen von sich gab.
"Ich würde es dir aufs Haus geben. Du weißt schon, wegen den guten alten Zeiten und so."
Ich war kurz davor nein zu sagen, ihm eine zu klatschen und mich davon zu machen, doch der Anblick des mir nur allzu bekannten Rauschmittels hielt mich davon ab.
Der Drang in mir es wieder zu versuchen wurde größer und größer und Seunghwans ermutigendes Gerede war dabei keine große Hilfe.

"Na schön!" zischte ich letztendlich und schnappte mir das durchsichtige Tütchen, welches ich anschließend sorgfältig in meiner Tasche verstaute und unter meiner Jacke versteckte.
"So ists brav. Und jetzt schwing deinen hübschen Arsch nach Hause, ich melde mich noch bei dir."

Bevor ich irgendwas dagegen erwidern konnte hatte er mir schon einen Kuss auf die Wange gegeben, sich umgedreht und war hinter den Bäumen verschwunden.

Toll.

Als ich mich wie schon so oft zurück in die Wohnung geschlichen hatte und mich zu Jungkook ins Bett legte überkamen mich wie jedes Mal starke Schuldgefühle.
Doch diese waren anders als sonst, nicht nur log ich ihn an und verschwieg ihm meinen Drogenkonsum, ich hatte mich nun auch noch mit meinem "Ex" getroffen und gemerkt, dass die Gefühle von damals noch nicht ganz verschwunden waren.
Was bin ich nur für ein Arsch...
Mit diesem Gedanken schlief ich letztendlich ein, angeschmiegt an meinen loyalen Freund, der in dieser dunklen Phase zu mir stand und mich unterstützte wo er nur konnte....

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Wer ihn nicht schon an seinem Namen erkannt hat, das ist Seunghwan:

Wer ihn nicht schon an seinem Namen erkannt hat, das ist Seunghwan:

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