Chapter 34 - Namjoon

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Schweigend standen wir uns gegenüber und blickten uns in die Augen. Bestimmt schon seit einigen Minuten.
Aus der Ferne nahm ich das Geräusch eines bellenden Hundes war und der sanfte Geruch von frischgepresstem Orangensaft stieg mir in die Nase.
Ihr fragt euch sicher was für eine Rolle das in dieser Situation spielte. Die Wahrheit ist: keine.

Nachdem ich tief Luft geholt hatte öffnete ich meinen Mund und.... schloss ihn wieder. Ich hatte nicht die geringste Ahnung was ich tun, geschweige denn sagen sollte, also stand ich nur da mit, zum Glück wieder, geschlossenem Mund, und starrte ihn weiterhin an. Er tat es mir gleich.

Nach einer Weile brachte er dann leise ein einzelnes Wort raus.
"...Saft?"
Wow... Naja, immerhin besser als ich. Ich nickte leicht und wir setzten uns in Bewegung, dem Geruch folgend den ich zuvor wahrgenommen hatte.
(HA! Es hatte doch eines Sinn xD)

Immernoch schweigend saßen wir uns gegenüber und warteten auf einen frischen Fruchtsaft.
Ich hatte mir einen Glücksbärchensaft bestellt, in dem waren Blutorange, Minze und Ananas.
Jin dagegen hatte sich für den Pink Lady entschieden, der aus Roter Beete, Brombeere und Banane bestand, was meiner Meinung nach eine nahezu empörende Mischung war, aber gut, solange er damit zufrieden war...
Nach ungefähr 10 Minuten waren wir beide mit unserem Saft ausgestattet (I know what ur thinking right now 🌚)
und nahmen die langen dünnen Dinger in den Mund (hehehe okay ich hör auf).

"Könnten wir dieses Getue endlich sein lassen?"
Na hallo, da hatte sich tief in mir ja doch noch so etwas wie Mut versteckt.
Jin sah mich überrascht an, wirkte jedoch erleichtert, dass ich unser albernes Schweigen unterbrochen hatte und lächelte nervös.
"Ja, ist schon etwas seltsam... Ach ja, tut mir leid, dass ich vorhin die Beherrschung verloren hab." meinte er zähneknirschend und blickte beschämt zur Seite.
"Kein Ding, ich fands echt niedlich, dass du so eifersüchtig wurdest!"
Sofort lief er rot an und ich musste mich beherrschen ihm nicht in die erhitzte Wange zu kneifen.

"Wie genau soll das jetzt eigentlich mit uns weitergehen? Ich meine es ist ja offensichtlich, dass ich Gefühle für dich habe und deiner Aktion bei Taes Feier nach zu urteilen empfindest du wohl das selbe für mich.."
Überrumpelt von seiner plötzlichen Offenheit brachte ich erst nur ein nachdenkliches "Öhmm.." raus, nach kurzem Überlegen sagte ich jedoch
"Ja, ich habe die selben Gefühle für dich, wie du für mich. Und jetzt ist es ja mit Jisoo aus, also sehe ich eigentlich kein Hindernis mehr zwischen uns beiden."
Er nickte langsam und wieder trat diese schreckliche Stille ein, doch diesmal würde ich nicht zulassen, dass sie uns dominierte.
Ich stand auf, grabschte mir Jins Hand, welche daraufhin ihren Strohhalm auf den Boden fallen lies, und zog ihn mit nach draußen.

Mr. Park (Besitzer des Cafés) :

Gerade als ich dem süßen schwulen Paar ein paar Kekse aufs Haus bringen wollte sprang einer der beiden auf und zog den Anderen hinaus.
"He was ist mit-"
Schon waren sie weg.
"-bezahlen?"
Enttäuscht lies ich den Kopf sinken und sammelte die noch fast vollen Gläser ein, die sie hatten stehen lassen. Ob ihnen wohl der Saft nicht geschmeckt hatte?
Ratlos ging ich wieder zurück hinter die Theke und nippte unauffällig am Glücksbärchensaft, natürlich mit frischem Strohhalm.
Lecker!
Hmpf. Die konnten mich mal, meine Säfte waren der Wahnsinn.
Mein Handy summte und als ich auf das Display sah erkannte ich, dass meine Frau mich anrief.
Strahlend wie ein Honigkuchenpferd, das den Magen voller Honigkuchen hat, drückte ich auf den grünen Hörer und...
(Okay, an der Stelle brech ich ab, wollte nur verdeutlichen wie lieb der Café-Besitzer ist und wie sehr Namjoon sich schämen sollte.)

Jin

Überraschenderweise zog mich Namjoon plötzlich nach draußen vors Café, lies meine Hand jedoch erst los, als wir ein paar mal um die Ecke gebogen waren.
"Ähm, was ist mit bezahlen?" fragte ich belustigt und erntete dafür einen beleidigten Blick von meinem Gegenüber.
"Ist das das einzige worüber du grade nachdenkst?" fragte er mit vorgeschobener Unterlippe.
"Natürlich nicht, aber der Besitzer kam grinsend auf uns zu und war glaub ich etwas enttäuscht, dass wir einfach so abgehauen sind." meinte ich lachend und strich dabei sanft über seine Wange, woraufhin er aufhörte zu schmollen und sein Gesicht sich leicht rot verfärbte.

Caught In A LieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt