Enymir - No magic is infinite #AtriumAward #IceSplinters18 #TeaAward2018

❥ Kapitel 27

Jemand kam schlitternd neben mir zum Stehen, warf sich Sekunden darauf auf die Knie. Diese ungeschickte und ganz undamenhafte Bewegung, passte nicht zu Mire. »Was ist passiert?«, schnauzte sie mich an und schüttelte den Kopf, ihr silbernes Haar warf dabei zu allen Seiten aus. Verärgert verzog ich die Augenbrauen zusammen, gab ihr jedoch keine Antwort.

Ich empfand es nicht, als nötig ihr eine zu geben. Mit einem Ruck zog sie Neil aus meinen Armen und zu sich. Sie umklammerte ihn und strich mit ihrer freien Hand  sein schweißnasses Haar beiseite. Ein unangenehmes Ziehen jagte bei diesem Anblick durch meine Magengegend, was ich jedoch erfolgreich zurückdrängte.

Schnaubend stand ich auf und klopfte den Sand und die Aschereste von meiner Kleidung. Mit zusammengekniffenen Augen sah ich zu wie Lexie und Sam gemeinsam einige Rixsos erledigten. Dabei bedienten sie sich selbstverständlich ihrer eigenen Magie. Die Palmen um sich herum wurden zu ihren Waffen, was mich ein wenig traurig das Gesicht verziehen ließ. Die Natur war keine Waffe und sollte nicht als solches gedacht sein.

Bella hatte ein Dolch in der Hand, denn ich schon einmal an ihr gesehen hatte. Damals als sie mich in meiner Küche vor diesen Dämonen rettete. Mit einer schwungvollen Bewegung rammte sie es einem Rixso in die Brust, welcher daraufhin sich in Rauch verpuffte. Am liebsten hätte ich mich gemeinsam mit ihnen in den Kampf gestürzt, ihnen helfen. Irgendwas kribbelte in meinen Fingern dies zu tun, einfach mal meinen Kopf abschalten und einfach auf irgendwas eindreschen.

Jemand prallte gegen mich, denn ich jedoch dank seiner roten Haare sofort als Magnus identifizieren konnte. Mit einem frechen Grinsen packte er meine Hand, riss mich hinter sich und ließ einen der kleinen Viecher in Flammen aufgehen. Sein Shirt war Schweiß getränkt, dessen Geruch mir unangenehm in die Nase stieg.

»Du solltest hier nicht so herumstehen«, meinte er brummend, doch das Lächeln zierte weiter seine Lippen. Bewundernswert wie er selbst in solch einer gefährlichen Situation ein Lächeln behalten konnte, ein wenig erinnerte mich dies an Mary. Auch sie hatte nie den Kopf und ihr Lächeln verloren.

»Ja ... ähm«, murmelte ich, suchte nach einer passenden Erwiderung. Doch die war gar nicht nötig, da Magnus sich schon wieder seinem kleinen Kampf widmete. Wie bestellt und nicht abgeholt stand ich auf einem Fleck, rang meine Hände und wusste einfach nichts mit mir anzufangen. So schaute ich mich nach meinen Eltern um.

Meine Mutter hockte mit Layka im Sand und mein Vater lag neben ihnen. Sogar von weitem konnte ich sein schmerzverzerrtes Gesicht sehen, was mich auf meine Lippen beißen ließ. Wieder kam mir der Gedanke, sie wären besser ohne mich dran gewesen. Aber hätte ich mich nicht in dieses brennende Haus gewagt, hätten sie es dann überhaupt lebend aus dem Haus geschafft? Hätte Neil sie rechtzeitig erreichen können? Und wenn ja, was wäre dann mit ihm passiert.

Entschlossen rannte ich auf die drei zu und fiel vor meine Mutter auf die Knie. Kritisch lag ihr Blick auf der Brandverletzung meines Vaters, der immer wieder ein leises Stöhnen von sich gab. Als Layka mich erblickte presste sie sich augenblicklich an meinen Arm und ihre kleinen Hände schlangen sich um diesen. Zwar sagte die Kleine nichts, doch Worte waren auch nicht nötig.

Beruhigend strich ich ihr über die Locken und sprach ihr einige aufmunternde Worte zu. »Du brauchst keine Angst zu haben. Meine Freunde werden das schon meistern.« Meine Schwester schaute nicht auf, nickte jedoch gegen meinen Arm. Mein Blick glitt zu meiner Mutter, die notdürftig versuchte etwas an der Verletzung meines Vaters zu ändern. Dies hieß, das sie sich von der untersten Ecke ihres Shirts ein Streifen abriss und es drumherum wickelte.

»Ich glaube nicht das dies wirklich hilfreich ist ...«, wand ich skeptisch ein. Meine Mutter hob ihren Blick, es schien so als würde sie meine Anwesenheit erst in dem Moment wahrnehmen. Ein Schatten legte sich über ihr Gesicht und mit eisiger Kälte in der Stimme erwiderte sie: »Er wird es schon überleben. So wie du.«