1. Dezember- Feierabend

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Müde fahre ich mir über die Augen und werfe einen Blick auf meine Uhr, erst 15:00 Uhr. Die Buchstaben und Zahlen auf dem Bildschirm verschwimmen vor meinen Augen und ich unterdrücke ein Gähnen. Wieso muss der letzte Tag auf der Arbeit vor meinem Urlaub nur so unglaublich langweilig sein. Bevor mir der Kopf endgültig auf die Tastatur fällt, stehe ich auf und hole mir eine Flasche Wasser aus meinem Spind. Ich setze die Flasche an meine Lippen und trinke einen grossen Schluck. Das kühle Wasser tut meinem erhitzten Kopf gut und ich merke, wie ich wacher werde. Als ich zurück zu meinem Schreibtisch laufe, wandert mein Blick zu den anderen, die hoch konzentriert an ihren Plätzen sitzen und auf die Bildschirme starren. Leicht schüttle ich meinen Kopf und setze mich wieder. Wie schaffen sie es nur acht Stunden am Tag vor dieser flimmernden Kiste zu sitzen und nicht müde zu werden. Gut vielleicht liegt es auch daran, dass sie früher schlafen gehen. Ich muss zugeben ich hätte in den letzten Tagen früher ins Bett gehen sollen. Eigentlich bin ich selber Schuld, dass ich so müde bin. Typisch für mich. Am Vortag denke ich noch, dass ein oder zwei Kaffee alles retten werden und ich so locker durch den Tag komme. Doch in der Realität hilft nicht einmal schwarzen Kaffee gegen meine Müdigkeit an. Versuchen kann man es ja. 

Nach weiteren Stunden und dem bestimmt tausendsten Blick auf die Uhr, ist endlich Feierabend. Auch von den anderen nehme ich den ein oder anderen erleichterten Seufzer wahr, als die Computer herunter gefahren sind und sich langsam Feierabendstimmung bemerkbar macht. "Schönes Wochenende", rufe ich in die Runde und nehme meine Sachen, um zu verschwinden. Eisiger Wind schlägt mir entgegen, als ich die Tür nach draussen aufstosse. Sofort ziehe ich meine Jacke enger um mich und beeile mich zu den Parkplätzen zu kommen. Schon von Weitem leuchtet mir das Rot meines Autos entgegen. Praktisch um mein Auto auf überfüllten Parkplätzen zu finden. Ich steige ein und starte den Motor. Mit den Gedanken bin ich bereits Zuhause auf der Couch mit einem heissen Kakao in den Händen. Allerdings wird mir bewusst, dass das noch eine Weile dauern wird. Natürlich wollen alle um diese Zeit nach Hause und so kommt mein Auto bereits wieder zum Stillstehen, als ich auf die Hauptstrasse einbiege. Obwohl es nur schleichend voran geht, freue ich mich auf das bevorstehende Wochenende und die anschliessenden Ferien.
Endlich zwei Wochen Sonne. Raus aus dieser Kälte und der Dunkelheit und rein ins Paradies, wo die Temperatur um einiges wärmer ist. Glücklicherweise geht es nach einigen Minuten wieder schneller vorwärts und der Verkehr wird flüssiger. So geht es nicht lange, bis ich Zuhause einbiege und das Auto vor unserem Haus zum Stehen kommt. Um den eisigen Wind nicht noch länger auf meinem Gesicht zu spüren, beeile ich mich rein zu kommen und schäle mich aus meinen Winterklamotten. Wenig später dampft es aus meiner Tasse und das Wohnzimmer wird erfüllt mit dem Duft nach Schokolade. Bewaffnet mit einer kuschligen Decke und der Tasse Kakao in meinen Händen setze ich mich auf die Couch. Jetzt kann das Wochenende beginnen.

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