Lachend lasse ich mich in das grüne Moos fallen und atme tief durch. "Du bist echt schnell.", sage ich zu Noah immer noch ausser Atem. Er lässt sich neben mich fallen und erwidert: "Du aber auch." Ich drehe meinen Kopf und blicke ihn an. Ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen und ich mustere seine dunkelbraunen Augen. Als ob sie mich gefangen halten, kann ich meinen Blick nicht von ihm abwenden. Er wahrscheinlich auch nicht, denn plötzlich kommt er gefährlich nahe. "Ja also, was machen wir sonst noch.", frage ich und setze mich schnell auf. "Ja genau, gehen wir mal zurück.", meint er leise und räuspert sich. Schweigend laufen wir neben einander her zurück zu unserem Versteck. Kühle Luft weht durch die Bäume und ich atme die frische Luft ein. So unheimlich die ganze Situation auch ist, so wunderschön ist es. Plötzlich spüre ich etwas auf meiner Wange. Etwas Kaltes. Verwundert blicke ich hoch und bleibe stehen. "Sieh nur es schneit.", sage ich zu Noah und halte ihm am Ärmel fest, als er weiter laufen will. Er bleibt stehen und blickt ebenfalls nach oben. Doch anstatt, dass seine Augen Freude ausstrahlen, sehe ich wieder diese Angst in ihnen. "Was ist los?", frage ich. Sein Blick wandert zu mir, immer noch angsterfüllt und sorgenvoll. "Mit dem ersten Schnee kommen auch die Hüllen.", meint er ernst und fängt an wieder zu laufen. Ich habe Mühe ihm hinterher zu kommen, so schnell läuft er voran. Irgendetwas verheimlicht er, ich weiss nur nicht was. Diese Angst in seinen Augen hat etwas zu bedeuten, auch dass er sich jedes Mal vor mir verschliesst, sobald es um die Hüllen oder die Kreaturen geht. Ich lasse ihn voraus laufen und komme einige Minuten nach ihm an der Höhle an. Draussen wird es wirklich langsam kalt und eine dünne Schneeschicht hat sich bereits auf den Waldboden gelegt. Schnell verschwinde ich im Inneren und reibe mir fröstelnd meine Hände aneinander. "Ich mache ein Feuer.", meint der Braunhaarige, als er mich erblickt, worauf ich dankend nicke. Ich ziehe meine Jacke aus und den dicken Pullover an. Wenig später lodert ein Feuer, was uns Licht und Wärme bringt. "Ich hole uns essen.", meint er. "Ich komme mit.", sage ich sofort und stehe auf. Bestimmt drückt er mich zurück auf meinen Schlafsack und beugt sich zu mir herunter. "Nein, es ist zu gefährlich für dich wenn es dunkel wird, ich bin bald wieder zurück.", antwortet er. "Pass auf dich auf.", erwidere ich und mustere ihn leicht besorgt. Er wirkt immer noch ziemlich abwesend. Ich beschliesse mich hin zu legen, bis Noah wieder kommt, ich kann ja sowieso nichts tun.
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Weihnachtszauber
Mystery / ThrillerMonster und Geister gibt es nicht! Davon war ich schon immer überzeugt. Bis zu dem Zeitpunkt, als ich Noah kennen lerne und eintauche in eine Welt voller Geheimnis, Kälte und doch unglaublicher Schönheit. Jetzt geht es nicht mehr um die Frage, ob...