3. Dezember- Filmabend

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"Was?", frage ich und hebe fragend eine Augenbraue. "Meine Mutter ist gerade dort drin.", meint der Junge, der neben mir auf dem Stuhl sitzt. "Und probiert einen von diesen wunderschönen Weihnachtspullover an.", fügt er hinzu und streckt mir dann grinsend eine Hand entgegen. "Noah", meint er. "Kate", erwidere ich und ergreife lächelnd seine Hand. Ich blicke ihm in die Augen und habe das Gefühl in ihnen zu versinken. Ich habe noch nie so dunkle Augen gesehen. Sie strahlen etwas Geheimnisvolles aus und irgendetwas fasziniert mich an ihnen. Bevor ich mir allerdings weitere Gedanken darüber machen kann, höre ich wie der Vorhang der Umkleidekabine aufgerissen wird und meine Mutter mit strahlendem Blick heraus tritt. "Wie findest du es?", fragt sie mich und dreht sich einmal im Kreis. Ich lasse meinen Blick über den dunkelroten Pullover gleiten und bleibe an den Rentieren und den silbernen Sternen hängen. "Joa", sage ich nur und versuche ein Lächeln. "Gefällt es dir nicht?", fragt sie mit grossen Augen, worauf ich sofort abwehrend die Hände hebe. "Doch ist toll.", sage ich. Sie strahlt und verschwindet wieder in der Kabine, um sich umzuziehen. "Toll?", höre ich die Stimme von Noah und drehe meinen Kopf zu ihm. "Ich kann ihr doch nicht sagen, dass der Pullover hässlich ist.", sage ich grinsend. "Kann ich auch nie, deswegen nimmt mich meine Mutter so gerne mit.", antwortet er. Ich nicke nur verstehend und stehe auf, als meine Mutter die Kabine verlässt. Ich folge ihr an die Kasse und warte, bis sie ihn bezahlt hat. "Können wir jetzt gehen?", frage ich sie, als wir den Laden verlassen. "Na gut", meint sie nur und läuft Richtung Ausgang. Wir verlassen das Einkaufszenter und steigen wieder in unser Auto. Die Fahrt nach Hause dauert zum Glück nicht lange und trotzdem bin ich froh, dass wir wieder Zuhause sind. Dort angekommen packe ich die gekauften Geschenke ein und bereite dann das Wohnzimmer für den Filmabend vor, den meine Freundinnen und ich geplant haben. Ich lege Matratzen auf den Boden und Kissen und Decken darüber. 

Nachdem meine Eltern, meine Schwester und ich zu Abend gegessen haben, suche ich die Filme heraus und mache Popcorn. Wenig später verlassen meine Eltern das Haus, da sie an ein Konzert gehen und auch meine Schwester verschwindet nach oben in ihrem Zimmer. Ich spiele noch ein wenig an meinem Handy, bis es an der Tür klingelt. 

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