Pünktlich eine halbe Stunde später stehe ich am geplanten Treffpunkt und sehe bereits von Weitem, wie Noah auf mich zu gelaufen kommt. Seine Haare sind leicht verwuschelt vom Wind, worauf sie unglaublich weich wirken. Ein leichtes Lächeln liegt auf seinen Lippen, was mich veranlasst ebenfalls zu lächeln und ihm die letzten Schritte entgegen zu kommen. "Hast du alles?", fragt er worauf ich nicke. "Ich kenne einen Ort, an dem wir frühstücken können und der nicht mitten im Wald liegt. "Ok gut", gebe ich zur Antwort, worauf wir los laufen. Es geht ein Stück den Waldrand entlang und dann eine leichte Steigung nach oben auf einen Hügel. Zuoberst, ganz einsam und alleine steht ein karger Baum und daneben eine Bank. Oben angekommen setzen wir uns nebeneinander auf die Lehne der Bank, da überall sonst Schnee liegt. Ich stelle mein Rucksack neben mir ab und blicke dann zu Noah, der unser Frühstück auspackt. "Oh lecker", sage ich als ich die leckeren Dinge erblicke, die er gekauft hat. "Brötchen, Bagels mit Frischkäse, ein Glas Honig, Orangensaft, Becher und Teebeutel.", zählt er auf und blickt mich stolz an. Ich lache und klopfe ihm auf die Schulter. "Hast du gut gemacht.", sage ich grinsend. Er nickt nur dankend und reicht mir dann einen Bagel. Das Wasser läuft mir im Mund zusammen, als ich den Bagel sehe und beisse hinein. Geniesserisch schliesse ich die Augen, was Noah ein Lachen entlockt. "Lecker?", fragt er worauf ich nur nicken kann. "Hälst du kurz?", meint er nach einer Weile und hält mir sein Brötchen hin. Ich nicke und blicke ihn abwartend an. Noah öffnet erneut seinen Rucksack und holt zwei Becher und die Flasche Orangensaft heraus. Er füllt die zwei Becher und hält mir einen hin. Mit der anderen Hand nehme ich den Becher entgegen und reiche ihm sein Brötchen, was er wieder zu sich nimmt. Nachdem wir unser Frühstück beendet haben, packen wir unsere Sachen zusammen und laufen den selben Weg wieder zurück. Erneut fängt es leicht an zu schneien, was uns veranlasst schneller zu laufen. Einige Minuten später sind wir bei unserem mittlerweile vertrauten Versteck angekommen und gehen schnell nach drinnen. Es ist zwar auch hier nicht wirklich warm, was sich aber schnell ändert, als Noah ein Feuer macht. Ich ziehe mir einen warmen Pulli an und dicke Socken, die ich mir vorhin gekauft habe. "Weisst du was wir heute machen könnten?", fragt Noah mich, während er über dem Feuer Wasser heiss macht für den Tee. "Nein was?", frage ich und rutsche näher ans Feuer heran, um meine Hände aufzuwärmen. "Heute könnte es viele Sternschnuppen geben. Wenn du willst können wir diese anschauen." "In der Nacht?", frage ich misstrauisch, da mir sofort Bilder von diesen eisblauen Augen durch den Kopf schiessen. "Wir müssen aufpassen, aber wenn wir bereits ausserhalb des Waldes sind, bevor es dunkel ist, sollte es kein Problem sein." "Dann gerne", erwidere ich und lächle leicht, obwohl mir immer noch mulmig zu Mute ist. "Ich passe auf dich auf.", fügt Noah hinzu, als hätte er meine Gedanken gelesen und legt mir seine warme Hand auf meine. Sofort breitet sich ein Kribbeln in meinem Körper aus und streiche mit meinem Daumen leicht über seinen Handrücken, was wiederum ihm ein breites Lächeln entlockt. Eine Weile lang blicken wir uns schweigend in die Augen, bevor ich meinen Blick abwende und meine Hand langsam zurück ziehe. Obwohl ich ihm mittlerweile vertraue, weiss ich nicht wie ich die Berührungen deuten soll. Vielleicht kann ich ihn heute Nacht darauf ansprechen, falls uns nicht wieder irgendwelche Kreaturen verfolgen.
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Weihnachtszauber
Misteri / ThrillerMonster und Geister gibt es nicht! Davon war ich schon immer überzeugt. Bis zu dem Zeitpunkt, als ich Noah kennen lerne und eintauche in eine Welt voller Geheimnis, Kälte und doch unglaublicher Schönheit. Jetzt geht es nicht mehr um die Frage, ob...