120€. Garnicht so schlecht, aber es waren schon mal mehr. Nächstes mal muss ich mir noch reichere Leute vornehmen. Ich stecke mir mein Geld in die Jackentasche und mache mich auf den Weg zu den Spielautomaten. Zum Glück ist das Spielen in diesem Laden ab 16. beim Betreten kommt mir die bekannte stickige und stinkende Luft entgegen. Es ist relativ voll. Kein Wunder, es ist Freitag Abend, da gehen die Leute gerne ihre Zeit verschwenden. Ich lasse meinen Blick einmal über die Automaten schweifen. Bei einem neuen Automaten bleibe ich hängen. Wieso nicht. Ich gucke mir noch einmal ganz genau die Bedienung an und werfe dann das Geld rein. Konzentriert bewege ich die Hebel. Doch auf einmal ist die Zeit schon vorbei. Verdammt, ich habe schon 80€ verloren. Diesen Automaten werde ich ganz sicher nicht mehr anfassen. Um meine Stimmung zu bessern beschließe ich noch eine Runde an meinem Lieblingsautomaten zu spielen. Das Restgeld, was noch übrig ist, verschwindet im Automaten und ich beginne zu spielen. Heraus kommen 10€. Heute Abend habe ich also ein Minus von 110€. Zum Glück ist das Geld geklaut. Früher als normalerweise verlasse ich also den Spielcenter. Beim Rausgehen kommt mir die frische Luft entgegen. Es ist Winter und es sind bestimmt nur 2 Grad. Mit den Bus mache ich mich auf den Weg Nachhause.
Ohne irgendwas zu sagen betrete ich mein Zuhause und mache mich auf den Weg in mein Zimmer. Dort setze ich mich auf mein Bett und mach was an dem alten Handy von meinem Vater. Doch zwei Minuten später wird schon meine Tür aufgerissen und meine Mutter guckt mich wütend an. ,,Wo bist du gewesen?'', ,,Kann dir doch egal sein.'', murmele ich und tue so, als wäre ich total abwesend, um ihr zu zeigen, wie egal sie mir ist. ,,Ich bin immer noch deine Mutter, Fräulein.'', Ich verdrehe die Augen, lege mein Handy weg und gucke sie nun an. Wütend guckt sie mich mit zu Fäusten geballten Händen an. ,,Du bist nicht meine Mutter. Du bist nie...'', doch sie lässt mich nicht ausreden. ,,Doch ich bin deine Mutter. Mehrere Jahre musste ich dich, du Göre, großziehen.'', eigentlich sollte dieser Satz bei mir sitzen, aber das tut er nicht, denn ich bin es gewohnt, dass sie mich wie Abscheu behandelt. Wie all diese Sätze, prallt auch dieser Satz an mir ab. ,,Und ich bin dir unendlich dankbar dafür.'', sage ich sarkastisch. ,,Mehr Respekt.'', bedrohlich kommt sie auf mich zu. Doch ich schaue sie immer noch mit regungslosen Augen an. ,,Den hast du nicht verdient.'', bringe ich es raus. Auf einmal höre ich ein lautes klatschen. Ich spüre eine pochende Wange. Meine pochende Wange.
Hat meiner Mutter mich gerade wirklich geschlagen? Erschrocken blicke ich meine Mutter an, doch schnell setze ich wieder mein gleichgültiges Pokerface auf, was ich mir die letzten Jahre antrainiert habe. ,,Verdient.'', sagt sie, blickt mich mit einen abscheulichen Blick an und verschwindet.Erschrocken lehne ich mich zurück. Meine Hand halte ich mir über meine heiße Wange. Ich denke nicht, dass sie anschwillt, dafür war es noch etwas zu leicht.
Noch nie hat mich meine Mutter geschlagen. Wir streiten zwar jeden Tag und bei jedem Gespräch, aber das stört mich nicht weiter. Soll sie dich ihren Frust, dass Papa fast nie da ist, an mir auslassen, damit komme ich klar, solange ich meine Freiheiten habe, aber das meine Mutter mich schlägt, geht eindeutig zu weit. Irgendwann schlafe ich dann ein.Am nächsten morgen werde ich wie immer von meinem Wecker geweckt. Müde taste ich nach meinem Handy und stelle meinen Wecker aus. Wer hat sich das bloß ausgedacht, um 8 Uhr die Schule beginnen zu lassen? Verschlafen stehe ich auf und suche mir irgendwelche Klamotten raus. Ich bin nicht so der Modefreak. Ich habe wichtigeres auf den Zettel, als zu gucken, welche Klamotten gerade in sind. Ich ziehe mir eine normale Leggins an, ein schwarzes Top, was ich zufällig gegriffen habe und eine schwarze Strickjacke. Meine braunen Haare lasse ich offen. Im Haus ist es ruhig, dass heißt, dass meine Mutter noch schläft. In der Küche schnappe ich mir ein Apfel und und mit meinem alten Skateboard mache ich mich auf den Weg zur Schule.
Wie immer schenkt mir keiner Beachtung. Ich betrete das Schulgebäude und mache mich geradewegs auf den Weg zur Klasse. Vor der Klasse mache ich schließlich die Tür auf und gehe, ohne die anderen zu beachten, zu meinem Platz. Dann hole ich nen Collegeblock raus und mein Federmäppchen. Nach wenigen Minuten beginnt dann auch Mathe.
In der Schule bin ich ok, aber eher schlecht. Jedoch bin ich nicht in Gefahr die Klasse wiederholen zu müssen. Eigentlich sollte ich meinem Lehrer zuhören, aber ich muss immer wieder an den Streit von meiner Mutter und mir denken. Wird sie öfter handgreiflicher werden? Auch wenn ich sie nicht mag, kann ich mir das kaum vorstellen. Schließlich bin ich leider immer noch ihr Kind.
Durch die Pausenklingel werde ich aus meinen Gedanken gerissen. Da ich keine Lust habe raus zugehen, bleibe ich auf meinem Platz sitzen. Worüber ich echt erleichtert bin, ist, dass meine Klasse mich auch in Ruhe lässt. Sie alle wissen, dass ich einfach kein bock auf sie habe und einfach nur meine Ruhe haben will. Doch schnell verwerfe ich meinen Gedanken wieder, als plötzlich jemand meinen Rucksack vom Stuhl nimmt und sich hin setzt. Es ist Lukas. Fragend schaue ich ihn an. ,,Ich dachte ich leiste dir mal etwas Gesellschaft.'', grinst er mich an. Ich mochte ihn noch nie so wirklich, er will immer Aufmerksamkeit und baggert gefühlt jede an. ,,Kein Interesse.'', sage ich und deute ihn, wieder abzuzischen. ,,Sicher?'', er legt seine Hand auf mein Oberschenkel. ,,Verpiss dich.'', zische ich und ziehe seine Hand weg. Da er es jetzt auch mal gecheckt hat, steht er auf und geht zurück zu seinen Freunden, die ihn alle jetzt damit ärgern mich nicht rum bekommen zu haben. Was für eine traurige Welt.
Ich höre die Pausenklingel läuten und lasse noch die nächsten 5 Stunden über mich ergehen.Ich hoffe euch gefällt meine Idee und das erste Kapitel... Über Reviews würde ich mich sehr freuen. Wie findet ihr das Cover? Ich bin echt heiß drauf, weiter zu schreiben.
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Es liegt in deinen Händen!
FanfictionWie das Leben läuft, liegt eigentlich an einem selbst. Man hat es in eigener Hand. Doch irgendwann hat man keine Kraft mehr sein unperfektes Leben zu leben. Wenn gerade alles scheisse ist, du keinen Ausweg mehr weißt, liegt es nur noch in deinen Hän...