Neues Leben

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Genervt werde ich von dem lauten Gerede aus dem Flur wach. Langsam öffne ich meine Augen und greife langsam halb blind nach meiner Uhr. Halb neun. Eindeutig zu früh. Da ich gestern erst um 0:30 Uhr eingeschlafen bin, bin ich jetzt dementsprechende müde.
Schließlich stehe ich seufzend auf und ziehe mich an. Danach gehe ich kurz ins Bad.

 Danach gehe ich kurz ins Bad

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Das Frühstück verläuft ruhig. Niemand spricht mich an oder beachtet mich, was mir ehrlich gesagt auch am Liebsten ist.
Nachdem wir mit frühstücken fertig sind, gehe ich zu aller erst zum schwarzen Brett, wo zum glück nichts steht. Dann gehe ich in den Flur.
Ob ich wohl jetzt einfach raus gehen darf? Die Antwort meines Gehirns lautet: ja, weswegen ich mir eilig meine dunkelroten Vans anziehe und mir mein Skateboard schnappe.
Ich rase so schnell wie es geht zur Stadt. Der Drang jetzt zu spielen war noch nie so groß. Doch vorher muss ich mir noch etwas Geld besorgen. Ich setze mich auf eine Bank und schaue mich nach einer Person um. Glücklicherweise werde ich schnell fündig. Es ist eine Frau. Vielleicht 50 Jahre alt. Sie ist ein typisches Abbild einer reichen und verwöhnten Tussi, die sich einen Dreck um die anderen schindet.
Es ist einer der ersten Male, dass ich Spaß hatte, jemanden Geld zu klauen. Sie hat es verdient!
Mit großer Vorfreude betrete ich den Spielautomatencenter und schaue mich um. Schlussendlich entscheide ich mich für mein Lieblingsspiel.
Glücklich schaue ich auf meinen Gewinn. Es ist zwar nicht viel, aber immerhin.
Nach einer weiteren halben Stunde verlasse ich den Center wieder. Zur Sicherheit setze ich immer die Kapuze auf, damit mich niemand auf mein Alter anspricht.
Am Anfang, als das Klauen und die Sucht vom Spielen begann, hatte ich immer ein schlechtes Gewissen. Doch mein Gewissen existiert schon lange nicht mehr. Seit dem meine Mutter weg ist, spüre ich nur noch eins: Hass. Ich hasse mein Leben, ich hasse meine Mutter und ich hasse Niko.
Zügig lege ich mein Skateboard auf die Stelle, an der es vorher war und ziehe meine Vans aus. Ich will ungerne erwischt werden, obwohl ich glaube, dass es gar nicht aufgefallen ist, dass ich weg war.
Plötzlich höre ich ein räuspern hinter mir. Mit Herzklopfen fahre ich herum. ,,Wo warst du?'', fragt Florian mit wütender und strenger Stimme. ,,Ich..ich.. war die Gegend erkunden.'', sage ich überfordert. ,,Ein und halb Stunden?'', ,,Und skaten.'', hänge ich dran und zeige zur Verdeutlichung auf mein Skateboard. Genervt muss ich feststellen, dass mein Finger dabei gezittert hat. Schnell lasse ich ihn wieder sinken.
,,Tut mir leid Milli, aber ich kann das nicht einfach darauf beruhen lassen.'', spricht Florian nun ruhiger. ,,Was?'', frage ich leicht verwirrt. ,,Her damit.'', fordert er und Zeit leicht auf mein Skateboard. ,,Du kannst mir doch nicht einfach mein Skateboarder wegnehmen.'', sage ich wütend und nehme es beschützerisch in meine Hand. ,,Jetzt!'', erwidert er nur. ,,Vergiss es!'', sage ich mit Tränen in den Augen, renne an ihm vorbei und sprinte die Treppen hoch in mein Zimmer. Florian folgt mir nicht.
Ich schlage die Tür hinter mir zu und breche weinend zusammen. Ich bin am Ende. Ich kann nicht mehr. Niko fehlt mir, meine Freiheit fehlt mir und sogar meine Mutter. Was bin ich für ein Mensch, dass ich meine Mutter vermisse? Am liebsten würde ich einfach alles beenden, doch das wäre bescheuert, denn irgendwann wird alles besser sein. Das weiß ich! Es muss alles besser werden, schließlich ist das meine einzige Hoffnung, die ich noch besitze.
Den restlichen Tag über bleibe ich in meinem Zimmer aufm Bett liegen. Auf die Handyregel scheiss ich, generell können die mich echt alle kreuzweise. Selbst wenn ich mich nicht an die Regeln und Strafen hallte, was sollen die machen? Mich anketten?
Zum Abendbrot erscheine ich nicht, es scheint jedoch auch niemanden zu kümmern. Gegen 8 Uhr Abends bin ich, kaputt vom Tag, eingeschlafen.
Durch ein Knurren in meinem Magen werde ich wach. Kein Wunder, ich habe seit gestern morgen ja auch nichts mehr gegessen. Ich stehe auf und ziehe ich mich an. Dann mache ich mich auf den Weg nach unten in den Essensraum. Schon von weit weg höre ich Gelächter und Gerede.
Mit gesenkten Kopf hole ich mir was zu essen und setze mich an einen Tisch, wo bisher nur ein anderer Junge sitzt.
Das nervige hier ist, dass die Tische immer alle voll sind und hier niemand alleine sitzt oder alleine sitzen kann. Das haben die bestimmt bewusst gemacht... wie gesagt, am Ende ist der Tisch hacke voll.
Während des Essens, die Gespräche ignorierend, entscheide ich mich dazu nachher meinem alten Handball Trainer Niklas zu schreiben und mich zu entschuldigen. Denn wenn ich mit Handball wieder anfange, habe ich einen Grund aus dieser Irrenanstalt zu flüchten. Auch wenn's nur zwei bis drei Stunden sind.
Nach einer haben Stunde sind alle mit essen fertig. Zügig mache ich mich auf den Weg in mein Zimmer. Als ich gegessen habe, habe ich nur auf mein Teller geschaut, da ich Florian, egal wo er saß, nicht in die Augen schauen wollte.
Inzwischen ist es leider so, dass ich mich für mein Verhalten schäme.. Es war peinlich, dass ich so ein Theater gemacht habe und einfach abgehauen bin. Doch jetzt kann ich es auch nicht mehr ändern.
Plötzlich, bei der Treppe, laufe ich gegen eine Brust. Erschrocken schaue ich nach oben. ,,Ich glaube wir sollten noch mal reden oder?'', höre ich Florian sage. Peinlich berührt Senke ich meine Kopf auf meine Füße. ,,Los komm..'', sagt er ruhig, legt seine Hand auf meine Schulter und geht neben mir voran, die Treppen nach oben, in mein Zimmer.

Tut mir leid, dass so lange nichts kam❤️ Und tut mir leid, dass jetzt gerade nichts in den Kapiteln über dem THW vorkommt❤️ aber manchmal lässt es sich nicht vermeiden, dass mal eine ''THW Pause'' herrscht. Aber keine Sorge, bald bekommt ihr wieder die volle Ladung THW😛😉
P.S: Wie findet ihr die neuen Cover meiner anderen Bücher?🙂

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