,,Ich denke wir sollten reden.'', sagt er und man merkt, dass er keine Wiederrede duldet, was ja auch irgendwie logisch ist. Er fasst mir ans Handgelenk, damit ich nicht abhaue, was ich eh nicht tun würde, da ich mein Skateboard nicht dabei habe und er mit Sicherheit schneller ist. Mit zügigen Schritten geht er auf ein Auto zu. Doch nun bleibe ich doch stehen. ,,Ich steige nicht in fremde Autos.'', sage ich kalt. ,,Keine Sorge, ich werde dich schon nicht anfassen.'', sagt er Augenrollend und leicht genervt. Das würde auch nicht zu ihm passen, denn wenn man ihn so ansieht, sieht er ziemlich normal und sogar etwas sympathisch aus, doch weil ich wegen ihm in mächtigen Schwierigkeiten stecke, kann ich ihn einfach nicht mögen. ,,Das kann ja sein, aber ich tue es trotzdem nicht.'', sage ich nun auch leicht genervt. ,,Wie du willst, dann rufe ich eben gleich die Polizei.'', sagt er und holt schon sein Handy raus. ,,Ok, Ok, ich steige ein.'', sage ich, bleibe jedoch von außen hin immer noch kalt. Bloß keine Schwäche zeigen. Er öffnet mir die Tür, ich steige ein und er steigt neben mir ein. In dem Auto ist alles aus Leder und übertrieben modern und somit auch teuer. Ich will garnicht wissen, wie viel das alles kostet. Einen Moment ist es still. Einen Blicke wage ich es zu ihm rüber zu schielen. Er scheint nachzudenken. ,,Ok, wir machen das so, du erzählst mir...'', ,,Ich kann dir einfach das Geld wiedergeben.'', unterbreche ich ihn. ,,Das Geld ist mir scheiss egal. Lass mich ausreden.'', ,,Sorry.'', sage ich kleinlaut. Moment mal, wo ist die taffe Mila, welche jedem die Meinung geigt? Ich habe echt Respekt vor ihm..
,,Warum klaust du? Du siehst nicht aus wie eine, welche das aus Witz und langweile macht.'', nun schaut er mir in die Augen. Schnell schaue ich weg. ,,Mir war langweilig und da dachte ich mir, wieso nicht mal einem reichen Schnösel etwas Geld klauen.'', sagt nun wieder mein altes ich kalt. ,,Das glaube ich dir leider nicht.'', ,,Was wollen sie von mir, sie kriegen das Geld wieder und alles ist wieder gut.'', sage ich nun etwas lauter und schaue ihn in die Augen. ,,Ich will die Wahrheit.'', ,,Sie kennen mich nicht, also halten sie sich aus meinem Leben raus und ich lasse sie in Ruhe.'', ich drücke ihm das Geld in die Hand und öffne die Autotür. Ich will einfach nichts mehr mit ihm zutun haben. Überraschenderweise lässt er mich sogar laufen. Mit eiligen Schritten mache ich mich auf den Weg Nachhause. Wieso hat er mich gehen lassen? Anscheinend wollte er doch einfach nur sein Geld wiederhaben, aber wenn er so reich ist, kann ihm das Geld doch eigentlich egal sein... Doch ich habe keine Lust mehr mir den Kopf darüber zu zerbrechen. Hoffentlich ist meine Mutter gleich nicht Zuhause. Vor der Haustür krame ich erstmal ewig in meiner Sporttasche rum, weil ich meinen Haustürschlüssel einfach nicht finde. Erschrocken halte ich inne. Habe ich ihn vergessen? Ja, er liegt rechts im Flur neben der Kommode. Genervt lasse ich meine Sporttasche fallen. Also klingele ich. Überrascht öffnet meine Mutter mir die Tür. ,,Hab meinen Schlüssel vergessen.'', murmele ich und mache mich schnell auf den Weg in mein Zimmer. Dort versuche ich mir meinen Rücken mit einer heilenden Salbe einzukremen, das misslingt mir aber, weil ich nicht dran komme. Frustriert lasse ich mich aufs Bett fallen. Erschöpft fallen mir die Augen zu.
Ich hasse Dienstag. Das ist mein erster Gedanke Heute morgen. Erstens habe ich Schule, 2. Tut mein Rücken weh und 3. Habe ich Handball, was ja eigentlich geil wäre, was wegen 2 aber total scheisse ist. Mühsam quäle ich mich aus meinem Bett und ziehe mir ne Jeans und einen Pullover an. Leise schleiche ich mich die Treppen runter. Unten will ich nach meinem Skateboard greifen, während ich auf mein Handy gucke, doch ich greife ins Leere. Ich wende meinen Blick vom Handy ab und stelle fest, dass dort kein Skateboard steht. Ich sehe mich um, doch nirgendwo finde ich es. Dabei habe ich es doch gestern hier hingestellt. Sofort kommt mir ein Gedanke, meine Mutter, sie muss es mir weggenommen haben. Da ich aber keine Lust habe, um halb Acht morgens ein Gespräch mit ihr zu führen, eher wohl Diskussion, beschließe ich zu Fuß zu gehen. Aus Gehen wird jedoch Rennen, denn sonst komme ich auf jeden Fall zu spät. Den Bus habe ich leider verpasst.
Aus laufen wird dann sprinten. So schnell wie ich kann, renne ich den Gehweg entlang. Doch irgendwann werde ich wieder langsamer, denn ich werde es nicht bis zu Schulbeginn schaffen. Frustriert lasse ich mich auf eine Bank fallen. Auf einmal bekomme ich eine Idee, sollte ich schwänzen? Schnell verwerfe ich den Gedanken wieder, denn dann würde meine Mutter einen Anruf bekommen und dann hätte ich ein Problem. Mit einem normalem Tempo gehe ich dann weiter. Auf einmal fährt ein Auto neben mir. Will der mich provozieren? Bewusst lege ich wieder zu, dass Auto tut es mir gleich. Die Scheibe geht runter und omg da steht der Typ vom THW. ,,Soll ich dich mitnehmen?'', ,,Was?'', habe ich mich verhört? Warum ist er jetzt so sozial zu mir. ,,Ob ich dich mitnehmen soll.'', wiederholt er sich. Da ich es so noch rechtzeitig zur Schule schaffen würde, beginne ich langsam zu nicken. Ich öffne die Tür und lasse mich zum zweiten Mal in den Ledersitz fallen. Der Typ fährt sein Fenster hoch und startet den Motor. Erstmal herrscht eine erdrückend Stille, bis der Typ beginnt mir irgendwelche banalen Fragen zu stellen. ,,Wie heißt du eigentlich?'', ,,Emma.'', ,,Und wie alt bist du?'', ,,18.'', ,,Und was davon war jetzt nicht gelogen?'', ,,Wie heißt du?'', umgehe ich seine Frage. Kurz wendet er seinen Blick zu mir, wo ich deutliche Verwunderung sehen kann. ,,Du kennst mich nicht?'', fragt er. ,, Wow, das klang jetzt ganz schön eingebildet.'', ,,Ich bin Handballer beim THW Kiel und da denkt man schon, dass man dann zumindest in Kiel bekannt ist.'', ,,Aha.'', ,,Komm schon sag mir zumindest dein Alter.'', meine Fresse ist der hartnäckig. ,,Was interessiert dich das?'', ,,Naja, ich frage mich schon, wie man als 15 oder 16 jährige anfängt zu klauen.'', dieser Typ regt mich echt auf. Daraufhin bin ich erstmal ruhig. ,,Dein Namen weiß ich immer noch nicht...'', murmele ich.
Leider hat sich niemand geäußert auf meine Frage, wer euer Wunschkandidat ist😟 Trotzdem hoffe ich, dass euch das Kapitel gefallen hat😉
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Es liegt in deinen Händen!
Hayran KurguWie das Leben läuft, liegt eigentlich an einem selbst. Man hat es in eigener Hand. Doch irgendwann hat man keine Kraft mehr sein unperfektes Leben zu leben. Wenn gerade alles scheisse ist, du keinen Ausweg mehr weißt, liegt es nur noch in deinen Hän...