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08 DECEMBER | 14:33Uhr

“WARUM IST ES heute so dunkel?“ kam die Frage von mir, während ich aus dem kleinen Fester sah.

“Weiß nicht, du weißt schon das ich kein Handy habe und du auch nicht. Also habe ich nicht mehr informationen als du.“ murmelte Martin und las sich die Inhaltsstoffe des Hustensafts durch.

Ich vermute mal das ihm langweilig ist.

“Ich weiß das du raus gehen willst, aber so bist krank. Wir machen ein Feuer an, entspannen uns und warten bis es dir wieder besser geht.“ redete ich auf Martin ein und nahm mir noch ein Holz, um es in das laufende Feuer zu werfen.

“Ja Mama.“ grinste der schwarzhaarige sarkastisch, was gefolgt war von einem Husten.

Karma lauert an jeder Ecke.

Grinsend setzte ich mich nun auf den Sitzplatz neben meinem Stiefbruder und nahm mir mein geliebtes Buch.

Nur noch 100 Seiten und ich bin fertig. Danach gehe ich wieder auf Bücherjagt.

“Hast du Lust auf '20 Questions'?“ fragte Martin und starrte weiter gelangweilt an die Decke.

“Warum?“ stellte ich ihm die Frage, was ihn zum überlegen aufforderte.

“Naja... wir wissen nicht viel von einander und... wenn wir schon so lange zusammen auf einem Platz kleben müssen, können wir uns ja auch einmal besser kennen lernen.“ erklärte mir Martin, welcher mir neuer Dings in die Augen sah.

Nach einem kurzen Überlegen nickte ich ihm zustimmend zu, woraufhin er sich aufsetzte.

“Lieblings Serie? Meine ist 'Orange is the new black'.“

“'Dark'. Was hättest du mal gerne als ein Haustier?“ stellte ich meine Frage.

“Eine Katze weil man sich keine Sorgen um sie machen muss, die macht eh alles von selbst.“ grinste Martin mich an und fragte mich gleich darauf was meine Antwort wäre.

“Auch Katze.“

“Dinge die du schon immer mal machen wolltest?“

“Meinen Führerschein bestehen. Du?“

“Meine Liebe gestehen. Ich war schon mal in jemanden verliebt, habe mich nicht getraut es auszusprechen und so bin ich heute wahrscheinlich noch single.“

“Sad. Lieblingsessen? Meines ist Pizza.“

“Du hasst mich wenn ich es dir sage.“ meinte er nur grinsend.

“Nein, jetzt sag.“

“Zwiebelsuppe.“

“Raus.“

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Nach fünf minuten durfte Martin wieder rein und wir haben uns weiter Fragen gestellt.

Eigentlich ist es doch so: Man kann eine Person nur dann hassen wenn man alles über sie weiß.

Ich kann Martin nicht hassen. Ich weiß jetzt viel, aber noch lange nicht alles.

Es ist Nacht geworden und nun konnte ich wieder nicht schlafen wegen dem ewigen Schnarchen des Prinzen auf der Erbse.

Genervt hielt ich mir meine Hände über die Ohren, was aber natürlich nichts brachte.

Entnervt schnaufte ich und trat meinen Weg zu meinem Stiefbruder an.

Vorsichtig nahm ich ein Kissen und legte es Sanft über sein Gesicht. Er kann noch atmen aber jetzt schnarcht er wenigstens etwas gedämpfter.

Beruhigt und befriedigt lief ich wieder zu meinem Schlafplatz.

Doch auch wenn das Schnarchen gedämpft war, waren es die Stimmen in meinem Kopf nicht.

'Er war am schlafen als er dich geküsst hat. Bilde dir nichts ein.'

'Deine Eltern werden nicht kommen.'

'Er wird deine Gefühle nicht erwidern. Und das weißt du.'

“Deine Mutter mag Martin doch viel lieber. Hast du schon gesehen wie stolz sie immer ist wenn er von seinen Fußballspielen wieder kommt?'

❇·°·Flashback·°·❇

“Oh Martin wie war das Fußballspiel?“ rief meine Mutter begeistert als mein neuer Stiefbruder zur Tür hinein kam.

Ich sah von meinem Essen auf und erblickte gleich meine aufgeregte Mutter, wie sie mit Martin sprach.

“Wir haben gewonnen.“ grinste dieser, und genoss sichtlich die Aufmerksamkeit.

Nun wandte sich meine Mutter zu mir.

“Randy du konntest doch auch mal etwas Sport machen. Dann bekommst du vielleicht auch mal den kleinen Bauch weg.“ versuchte mich meine Mutter zu ermutigen doch das erreichte eher das gegenteil.

Beschämt sah ich auf meinen Schoß.

Sie wusste wie viel Druck ich mir deswegen machte. Es sollte zwischen uns bleiben. Doch als Martin mich nur mit belustigten Augen ansah, wusste ich das er wieder einen Angrifftspunkt gefunden hatte.

Ja, ich weiß das jeder Körper schön ist doch, dennoch ist in meinem Hinterkopf immer der Gedanke: 'Was werden die anderen denken?'

Und diesen bekommt man nicht mehr so leicht aus dem Kopf.

❇·°·Flashback End·°·❇

Jetzt hab ich keinen kleinen Bauch mehr. Aber nur weil ich meine Essenszeiten besser eingeteilt habe.

Schnell blinzelte ich die Tränen weg. Ein Mama-Söhnchem mag niemand.

Grund für mein Abnehmen war auch Martin, welcher mich auch manchmal damit aufgezogen hat.

Und genau deswegen wird er keine Gefühle für mich haben.

Niemals.




scared to be lonely 》 (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt