15. Mafioso

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X A V E R

"Sichert alles ab. Wir kommen nach Hause" gebe ich Jake, einem meiner Wachmänner, bescheid und lege auf.
Müde streiche ich mir über mein Gesicht und blicke zu Alia. Nachdem ich mich ihr etwas geöffnet habe ist sie ruhig geworden. Schon zu ruhig.
"Was beschäftigt dich" Frage ich sie und reiße sie somit aus ihren Gedanken, denn sie zuckt kaum merklich zusammen. Aber ich merke es dennoch.
Eine lange Zeit bleibt sie still und schaut mich nicht an.
"Wer will dir etwas antun?" Fragt sie mich flüsternd und hebt ihren Kopf.
"Viele" antworte ich ihr schlicht und betrachte mir ihre Haare. In der Sonne strahlen sie wie pures Gold. Noch dazu mit diesen leuchtenden Augen sieht sie aus wie ein Engel, wie mein Engel.

A L I A

"Warum? Ich dachte du hättest nichts verbrochen und wärst nicht so einer? Warum will dir jemand dann schaden?" Frage ich ihn schnippisch, denn er meinte zu mir, dass er nicht so ein Boss wäre.
Schweigen sieht er mich an und ballt seine Hände zu Fäusten.
"Bin ich auch nicht" Antwortet er und wendet seinen Blick wieder ab.
"Trotzdem gibt es welche, die mich aus dem Weg schaffen wollen" erklärt er weiter.
Daraufhin erwidere ich nichts, was sollte ich auch sonst sagen.

"Du ziehst zu mir" sagt er plötzlich.
Überrascht weiten sich meine Augen.
"Was? Nein ich zieh nicht zu dir. Vergiss es" Rufe ich aufgebracht und verschränke trotzig meine Arme.
Seufzend sieht er mich an.
"Doch wirst du" beharrt er und schaut mich tadelnt an, als würde er mit einem Kind diskutieren.
"Xaver du kannst nicht einfach in mein Leben spazieren und alles so ändern wie du es willst. Zwischen uns ist nichts. Wir beide haben nichts miteinander. Mach dir das bewusst" schlage ich ihm diese Worte ins Gesicht und schnaufe aufgebracht.
Sofort merke ich, dass ihm meine Worte nicht gefallen haben.
Sein Blick verdunkelt sich und er presst sein Kiefer fest zusammen.

"Ist das so? Zwischen uns ist nichts?" Fragt er mit so einer tiefen und rauchigen Stimme, die mich schwindeln lässt. Seine Worte sind gefüllt mit Dominanz und Macht, sie nimmt mein Wesen komplett ein.
"Ja" flüstere ich, fast ist es nur wie ein Hauch und kaum wahrzunehmen. Doch er hört es, sein Körper reagiert schnell auf das Wort.
Mit einem Satz steht er auf und läuft auf mich zu. Ich schließe meine Augen und warte was auf mich zukommen wird, aber nichts. Ich höre nur seinen schweren und lauten Atem.
"Wenn das so ist habe ich hier nichts verloren" erwidert er und zu meiner Überraschung ist seine Stimme so kalt und distanziert wie am Anfang, wenn nicht sogar noch mehr. Emotionslos schaut er mich an und läuft einfach, ohne mich weiter zu beachten zur Tür und verschwindet somit aus meinem Leben.

Mit einer schlechten Laune esse ich meine Pizza, die ich mir vorhin bestellt habe und schaue einen Film. Deutlich ist mir der Appetit vergangen und ich kann mich nicht auf den Film konzentrieren. Immer wieder schweifen meine Gedanken ab und ich fühle mich wie im falschen Film.
Ich habe nichts gemacht und fühle mich aber trotzdem schlecht, ich denke zumindest das ich nichts schlimmes gemacht habe.
Frustriert seufze ich auf und lege meine Pizza bei Seite. Normalerweise hätte ich sie in zehn Minuten verdrückt, aber es fühlt sich so an als hätte mein Magen sich verknotet.

Genervt schaue ich mir den Film weiter an, obwohl ich nicht weiß warum es überhaupt geht.
Plötzlich ertönt die Klingel und reißt mich aus meinem Selbsthass.
Überrascht stehe ich auf und laufe auf die Tür zu. Zwar erwarte ich niemanden aber es könnte ja der Postbote sein.
Doch bevor ich die Tür öffne, schaue ich durch den Spion und erkenne zwei große Männer in dunkeln Anzügen.
Langsam öffne ich die Tür und blicke beide verärgert an.
"Sagt euren Boss er soll mich in Ruhe lassen" zische ich Xavers Männern zu.
Schweigend blicken sie auf mich hinab, den neben deren gut 1.90m sehe ich aus wie eine Armeise.

Mafias BeautyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt