17. First Morning

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A L I A

Noch benommen vom Schlaf öffne ich am nächsten Morgen meine Augen und schaue mich im Schlafzimmer um. Ich bin alleine. Xaver liegt nicht mehr neben mir, er ist gegangen und mit ihm seine angenehme Wärme.
Seufzend setze ich mich auf und stehe dann auf um mich etwas frisch zu machen. Nach der kurzen wohltuenden Dusche ziehe ich mich schnell um und verlasse das Schlafzimmer. Neugierig schaue ich mich im Flur um, als mein Blick an zwei Türen hängen bleibt, die sich gegenüber voneinander befinden. Langsam und ohne Krach zu machen gehe ich auf die erste Tür zu und öffne sie. Doch das bringt nichts, denn sie ist verschlossen. Überrascht ziehe ich meine Augenbrauen zusammen und blicke dann zu der anderen Tür. Auch wie bei der ersten ist sie verschlossen.

Grübelnd gehe ich runter und schaue mich um, was sich wohl in diesen Zimmern befinden.
Langsam gehe ich die große Treppe runter und befinde mich im großen Flur. Ich weiß noch das Xaver meinte hier befinde sich das Wohnzimmer, eine Küche und eine Terasse die zum Garten hinaus führt.
Erst jetzt wird mir die bedrückende Stille in diesem Haus bewusst, bis ich ein Holpern aus der Küche wahrnehme.
Schnell laufe ich dorthin, wo der Krach herkam.
Als ich die Küche betrete steht Lucía, Xavers Köchin und Hausdame, die am Herd steht und offensichtlich Frühstück vorbereitet.
"Hallo" sage ich und mache sie somit auf mich aufmerksam.
Erschrocken lässt sie ausversehen die Gabel fallen und dreht sich zu mir um.
"Entschuldigung. Ich wollte Sie nicht erschrecken" sage ich schnell und lächel sie entschuldigend an.

"Ach schon gut. Ich hab ganz vergessen das du ab jetzt hier leben wirst" lächelt sie und wendet sich wieder dem Essen zu. Ich lächel zurück und verdränge den Impuls zu sagen, dass ich nur für eine kurze Zeit hier bin.
"Kann ich helfen?" Frage ich und stehe schon neben ihr.
"Ach nein setzt dich ruhig Kindchen ich mach das schon" lehnt sie höflich ab.
"Nein Nein, ich helfe gerne" sage ich und fange an den Abwasch zu machen.
"Du musst mir wirklich nicht helfen" sagt sie wieder, nun vollkommen ernst.
"Ich weiß aber ich will es" antworte ich ihr und tue diverse Sachen auf den Tisch für das Frühstück.
"Guten Morgen Lucía" höre ich seine laute und tiefe Stimme rufen.

Augenblicklich erstarre ich und meine Augen weiten sich. Plötzlich seine Stimme zu hören oder seine Nähe zu spüren bringt mich immer aus der Bahn und ich brauche immer einen Augenblick um mich zu fangen.
Ich atme tief durch und drehe mich zu ihm um. Sein Blick ruht schon längst auf mir.
"Guten Morgen Alia" sagt er mit seiner rauen Stimme und blickt mir direkt in die Augen.
"Morgen" antworte ich mit einem trockenen Hals und vermeide seinen penetranten Blick.
"Den Rest schaffen wir schon Lucía" sagt er nun und lässt keinen Platz für Wiederspruch.
Nickend verlässt sie die Küche und wünscht uns einen guten Appetit.

Nervös drehe ich mich um und versuche das zittern in meinen Händen zu kontrollieren.
"Wie hast du geschlafen?" Flüstert seine tiefe Stimme direkt hinter mir. Erschrocken zucke ich zusammen und halte mich krampfhaft am Tisch fest.
"Gut" bringe ich krächzend hervor und versuche seinen heißen Atem an meinem Nacken zu ignorieren.
"Gut" erwidert er bloß und ich kann deutlich das grinsen spüren, welches sich auf seinem Gesicht ausbreitet.
Wütend über mich selbst kneife ich meine Augen zusammen und entferne mich langsam von ihm.
"Lass uns frühstücken" sagt er und deutet mir mit einer Geste, dass ich mich setzen soll.
Schnell nehme ich am Tisch platz, bevor meine Beine drohen wegzuknicken.

"Ich muss gleich weg, komme aber um drei Uhr wieder. Bis dahin kannst du dich hier umsehen. Mach aber keinen Mist" befiehlt er mir wie zu einem kleinen Kind.
"Ja Daddy" antworte ich ironisch und verdrehe meine Augen. Ich hätte erwartet, dass er wütend wird. Doch ganz im Gegenteil, er schmunzelt nur.
Still fangen wir beide an zu essen, zwar möchte ich mich nicht unbedingt mit ihm unterhalten, aber diese Stille ist genauso erdrückend und beängstigend.
"Vermiss mich nicht zu sehr" verabschiedet er sich, kurze Zeit später, von mit und ist verschwunden.

Mafias BeautyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt