2.2

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Und Torben wollte gleich wirklich nur noch diese beiden bescheuerten Wächter killen ... und dann aber Dared und Rahel angreifen, welche keine Ahnung hatten, was hier gerade lief ... Dieses Arschloch!

Schwach versuchte sie sich, irgendwie aus dem Bett zu rollen. Erst jetzt fiel ihr Blick auf die Wand, dann auf das Zimmer, die normal großen unspektakulären Fenster und dann wieder auf das Bett.
Dunkelbraune, schlichte Baumwolle und auch das Zimmer war total spartanisch eingerichtet.

Es gab nur das Bett, einen Stuhl in der Ecke und einen Schrank. Außerdem noch ein kleines Tischchen auf der rechten Bettseite mit einer kleinen Leselampe oben drauf.
Sehr spartanisch und kalt. Ja, beinahe schon unpersönlich eingerichtet. Doch das war gerade wohl noch ihr geringstes Problem.
1. Sie konnte sich gerade fast gar nicht auf den Beinen halten, die sich eher wie glibberige Spagetti statt echte Beine anfühlten
und
2. Sie trug nur noch ihren Slip und ein übergroßes Männershirt, sonst nichts.

Hatte der Arsch sie also echt auch noch komplett ausgezogen?
Na, der konnte was erleben! Aber so was von ... hätte Rahel jetzt sicher böse gesagt und sich ihre Eisenstange geschnappt. Sie konnte wirklich extrem gut böse werden. Da nahm sich dann selbst noch ihr Bruder in acht.

Und genauso wie ihre Schwägerin es getan hätte, tapste sie nun auch schwankend auf extrem zittrigen Beinen in Richtung Kleiderschrank.
Doch im Gegensatz zu Rahel, die Kräfte wie ein Bär besaß, kam sie dann leider nur drei Schritte weit.
Denn das Wolfsfieber hielt sie immer noch fest in ihren Klauen.
Sie konnte noch nicht einmal mehr um Hilfe rufen oder einen winzig kleinen, leisen Ton hervorbringen.
Das bisschen Kraft, das sie sich gerade erst noch mühsam zusammengekratzt hatte, verging so schnell wie eine Kerze, die einfach ausgepustet wurde. Schon fiel sie hart zu Boden und blieb dort einfach liegen, konnte schon wieder keinen einzigen Finger mehr rühren. Ihre Muskeln verkrampften und die Augen fielen ihr zu.

Der Schreck über seine Worte hatte ihr nur ganz kurz etwas Energie geschenkt. Aber leider viel zu spät und bei weitem nicht genug.

Tja, sie war eben nur eine ganz erbärmliche und kleine, dumme Luna, im Gegensatz zu Rahel ... oder Mahmen, die diese Stelle ein Jahr lang vertreten hatte. Wieder atmete sie ganz tief aus und schlief dann einfach ein. ... Während nun direkt vor dem Haus zwei Wölfe im Kreiskampf gegen den vor Wut rasenden Alpha grausam und blutig starben.

„Ach, herrje! Hat er sie vor Schock aus dem Bett gezerrt und am Boden liegen lassen?", drang eine zaghafte Stimme zu ihr vor.
Mia fühlte, wie sie herumgetollt wurde.
Aua, ... das tat so weeeeeh!
Wieder atmete sie aus, aus, aus ... und die Hände an ihr erstarrten.
„Was war das, Marga? Hat sie gerade ...!"
„Ihren letzten Atemzug getan? - Wohl kaum. Sie liegt schon seit drei Stunden hier und müsste sich nun eigentlich kalt anfühlen. Doch sie ist immer noch viel zu warm.
Aber verständlich warum unser Alpha gedacht hat sie sei gerade gestorben ... Wenn sie gerade so komisch schnappatmet. Geh runter und hol ihn hoch, Franziska."
„Das ... das traue ich mich aber nicht. Er ist gerade noch viel finsterer geworden und böser ..."
„Na, dann sag es eben dem Beta, dass er hochkommen soll und gucken. Silas ist etwas freundlicher!", befahl das andere Mädchen ungeduldig. „Und bring einen Becher Wasser mit! Vielleicht wacht sie ja auf und trinkt etwas!", rief sie den davonlaufenden Schritten hinterher.

Wenn sie doch zumindest ihre Augen hätte öffnen können, dachte Mia, immer noch gefangen in ihrem bleischweren Körper.
Doch wenigstens ihre Lippen reagierten auf ihren Befehl hin und formten Worte:
... Mate ... Wolfsfieber ..."
Nuschelndes Wispern, aber besser als nichts.
„Hey! Bist du wach, Luna?", fragte das Mädchen sie verunsichert mit einer tätschelnden Hand auf dem Gesicht.

Seelenverwandt Mia - Die Luna des Alpha,# WinterAward2018 (Teil 2) abgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt