„Siehst du? Wird schon langsam etwas besser ...!", murmelte er wieder und wieder, ließ zwischendurch etwas Wasser ab und füllte frisches, heißes Wasser auf. Nach und nach konnte sie dann ihre Finger und Füße wieder zittrig bewegen, ihre Arme heben, ... ein Knie ein bisschen aufstellen.
Als würde sie aus einer Eisesstarre auftauen, zog sich ein kribbelndes Gefühl ihre Arme und Beine hinauf und auch wieder hinunter.
Davon hatte ihr Mahmen mal erzählt, kurz nachdem Baba gestorben war.Auch sie hatte damals das Wolfsfieber gehabt, da sie hin- und hergerissen war zwischen dem verzweifelten Wunsch, ihrem Mate in den Tod zu folgen und dem Drang, ihre beiden Kinder zu beschützen.
Denn Dared war nach dem Todeskampf gegen den Alpha schwer verletzt gewesen und sie selbst mit noch nicht ganz dreizehn Jahren vollkommen hilflos und verängstigt, da Aristo sie ja gerade als Sklavin an den Taunus-Alpha hatte verkaufen wollen. An Torben ...
Sie erinnerte sich noch gut daran, wie sehr sie ihre Mutter in ihrer Starre angefleht hatte, bei ihr zu bleiben. Wie lange sie neben ihrem reglos liegenden Körper gekniet, sich an sie gekuschelt und geweint hatte.
Mahmen hatte später immer gesagt, dass es ihre Tränen und ihre Berührungen gewesen waren, die sie zurückgebracht hatten. Ihr Flehen ... und ihre Liebe.
Doch sie war danach noch viele Tage lang schwach gewesen und hatte starke Schmerzen gelitten aus Kummer über ihren unermesslichen Verlust.Genau so hatte es sich tatsächlich auch für Mia angefühlt, als sie sich in diesem dunklen Lieferwagen gefangen dachte.
Als sie dachte, Torben würde sie nun tatsächlich auf diese grausige Weise töten wollen. - Ihr eigener Mate. Es hatte ihr das Herz und ihre zarte Werwolfsseele zerrissen. Und genau so stand es auch im Buch der Mate geschrieben. Ein Mate konnte nicht ohne den anderen leben, war die Verbindung erst einmal vollzogen.
Und selbst wenn sie noch nicht vollends körperlich vollzogen war, sondern nur ein Biss die erste Verknüpfung hergestellt hatte, schadete die Abwesenheit des anderen doch dem Werwolfsgemüt.
Bei gebissenen Werwölfen war es ja tatsächlich wohl noch mal etwas anders, aber die geborenen Werwölfe kamen ohne ihre Seelenverwandten auf Dauer einfach nicht aus.Sie hatte es ja versucht. Einen ganzen Monat lang.
Trotz seiner Zurückweisung, weil er einfach nicht gekommen war.
Doch jetzt und hier hielt er sie so sanft und mitfühlend und ermutigend fest.
Jetzt und hier konnte sie seine Nähe endlich vollkommen genießen, selbst wenn sie ihn gerade schon wieder ganz unglaublich fürchtete.
Er hatte sich schließlich noch nicht für ihren Angriff revanchiert.
Sicher würde er sie dafür später noch schlagen. Schließlich war er ein starker Rogue-Alpha und musste das Gesicht vor seinem Rudel wahren ... Mia zuckte auf einmal richtig heftig und wild zusammen, bevor sie sich wieder keuchend entspannte und endlich auch mal wieder ihre Augen öffnen konnte. Das Wasser plätscherte gerade über den Wannenrand und schwappte in einer großen Welle auf den Boden.Mia keuchte darüber nur gleich nochmal bestürzt auf. Denn der Boden schien aus echtem Holz zu sein. Doch selbst wenn nicht ... Wasserschaden zu machen, kam hier sicher nicht gut an.
„Oh, hey, ... Mia, ... schon gut, schhhh!", strich ihr Torben einfach nur erneut sachte über den Scheitel. „Es wird jetzt besser, siehst du? Es hilft dir.", raunte er ruhig klingend an ihrem Ohr.
Oh, er roch so gut und war so warm und groß. Zwischen seinen Beinen sitzend fühlte Mia sich fast wie ein Zwerg.Mahmen hatte ihr so oft erklärt, wie es sein könnte, in den Armen des eigenen Mate zu liegen.
Erotisch, faszinierend, grausig, brutal, hart, schmerzhaft, sanft ...
- das kam eben immer auf den Mate an und in wieweit sie selbst bereit war, ihren natürlichen Gefühlen gegenüber ihrem seelenverwandten Partner nachzugeben.
Sie hatte eigentlich nur damit gerechnet, seine Härte ängstlich zu dulden, bis sie sich irgendwann daran gewöhnt haben würde und selber härter geworden war.
Doch er war nun sanft zu ihr und sie verspürte gerade auch gar keine Angst mehr vor ihm, sondern viel eher so etwas wie Frieden.
Doch bei dem eigenen Mate Frieden oder friedlich zu fühlen hatte Mahmen ihr nicht erzählt. Sie hatte gemeint, eine Beziehung sei oft ein Kampf und ansonsten fast immer nur harte und ständig Kompromisse eingehende Arbeit.
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Seelenverwandt Mia - Die Luna des Alpha,# WinterAward2018 (Teil 2) abgeschlossen
Werewolf(Abgeschlossen) Teil 2 Alpha-Reihe Die junge Werwölfin Mia wurde mit 14 Jahren auf einem Ball die Mate des brutalen Alpha Torben, der sie an jenem Abend beinahe umgebracht und später gewaltsam markiert hat. Seither kann sie nicht mehr richtig spre...