Meeeeeh, das hat lange gedauert ^^''
Zu meiner Verteidigung - es war NaNoWriMo und ich hatte eine Gehirnerschütterung!
Mit zitterndenFingern saß Lucifer in der Dunkelheit und starrte wie hypnotisiertauf den schmalen Streifen Licht, der durch die fast geschlossene Ladein den Steinraum fiel. Die Wände waren rau und auch die Decke schwergepanzert. Zwischen Tür und Gefangenem befand sich zusätzlich eineReihe schwerer Gitterstäbe, jeder davon so dick wie LucifersUnterarm.
Durch die Tür wares fast unmöglich, den Schritten, geschweige denn den Gesprächender Engel auf dem Flur zu lauschen. Er fühlte sich wie der einsamsteMann der Welt. Durch seine Gedanken zog in Dauerschleife das kurzeGespräch mit Theliel. Zu lange hatte er in dem unschuldigen, kleinenEngel Michael gesehen, doch noch länger konnte er ihnen beidendiesen Schmerz nicht antun.
„Michael",hauchte er in die Dunkelheit und hoffte, dass von außen genausowenig zu hören wie von drinnen. „Bist du noch hier?"
Immer wiederüberwältigte Lucifer die Erinnerung daran, wie er an Michaels Grabgestanden und plötzlich dessen Stimme vernommen hatte. Und für eineSekunde hatte er sich sogar eingebildet, eine kleine, warme Hand zuspüren, die sich auf seine Schulter gelegt hatte. Genau so, wieMichael es immer getan hatte.
Doch je häufiger erdie Situation vor seinem Geiste entlangziehen ließ, desto fester kamer zu dem Entschluss, dass er sich die Stimme und die Berührung inder Hitze und Erschöpfung des Kampfes eingebildet haben musste.Seine Finger zitterten noch immer, bis Lucifer schließlich aufseinen kleinen Finger biss, um sich durch den Schmerz abzulenken.
Nach einigenSekunden schmeckte er sein eigenes Blut. Der Geschmack rief ihnzurück in die Wirklichkeit. Der schmale Streifen Licht in der Mittedes Raumes spendete ihm ein wenig Frieden in er Dunkelheit, die ihnumwickelte wie ein Mantel. Er rappelte sich auf, stützte sich aufallen Vieren ab und begann, trotz seiner schmerzenden Arme mit einemSatz Liegestützen zu beginnen. Seine überarbeiteten Muskelnbrannten bereits nach wenigen Wiederholungen, doch die Bewegung undder Schmerz hielten ihn bei Verstand.
Lucifers Atem gingschneller und Blut dröhnte in seinen Ohren, während er sichunerbittlich zu immer weiteren Wiederholungen zwang. Solange erKontrolle über seinen Körper hatte, würde ihn nichts verletzenkönnen.
Ein Klopfen, sozaghaft, dass er erst glaubte, es sich eingebildet zu haben, weckteseine Aufmerksamkeit. Der Höllenkönig hielt mitten in der Bewegunginne und hob den Kopf, als die Tür zur Seite geschoben wurde. Gegendas plötzlich ziemlich grelle Licht zeichnete sich eine schmaleGestalt mit halb ausgebreiteten Flügeln ab, die eine Hand durch dieGitterstäbe nach ihm ausstreckte.
„Michael",hauchte Lucifer erneut und wusste gleichzeitig, dass erHalluzinationen haben musste.
„Nicht ganz",antwortete der Engel und wies den Wächter an, auch das Gitter zuöffnen. „Ich bin Raphael. Falls du dich noch an mich erinnerst."
„Natürlicherinnere ich mich an dich", murmelte Lucifer und erhob sich. Bluttropfte von seiner Hand. „Du bist der beste Heiler, den der Himmeljemals hatte, und Michaels Bruder."
„Schon möglich",antwortete Raphael ausweichend. Er wirkte anders, als Lucifer ihn vonfrüher in Erinnerung hatte. „Ich soll deine Wunden versorgen,bevor du zu Gott gehen darfst. Also wehr dich bitte nicht, sonstmachst du uns beiden nur noch mehr Probleme."
„Ich habe michergeben", entgegnete Lucifer kalt. „Weshalb sollte ich jetzt nochProbleme machen? Macht mit mir, was ihr wollt. Ist ja nicht so, alswürdet ihr das ohnehin ständig machen."
Raphaels Gesichtblieb unbewegt bei Lucifers Seitenhieb. Er trat zurück, als derWächter die Hände des Dämons auf dessen Rücken band. DerHöllenkönig ließ alles über sich ergehen, den Kopf gesenkt, dieAugen halb geschlossen. Wie ein Verbrecher wurde er aus dem Verlieszurück an die Erdoberfläche geführt. Über ihm glänzten matt dieSterne und eine drückende Stille hing über dem Himmel.
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LUCIFER - Morningstar
Fantasía[ABGESCHLOSSEN] Die Hölle hat den Krieg gegen den Himmel verloren. Lucifer ist in die Gefangenschaft Gottes geraten, als eine unerwartete Verbündete aus längst vergangen Zeiten sich erhebt und die Erfüllung ihres Paktes fordert. Während Theliel vers...