Epilog

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Hermine spürte den Wind in ihren Haaren. Spürte den kraftvollen, rhythmischen Galopp des Pferdes unter ihr. Spürte die Magie in der Luft.

Draco hatte einen majestätischen, weit ausholenden Gang und irgendetwas sagte Hermine, dass sie ihre Rekordzeit um den See heute um mehr als die Hälfte unterbieten würden. Tatsächlich, da vorne war schon der Baumstumpf, an dem sie gestartet waren. Draco zog das Tempo für den Endspurt erneut an und in Windeseile flogen sie an dem Baumstumpf vorbei, auf dem Harry und Ron saßen und ihr zujubelten.

Sie parierte Draco durch und ritt zu ihren beiden besten Freunden. Lachend stieg sie ab, ordnete ihre Haare ein wenig und gab ihrem Pferd einen dicken Schmatzer auf die Nüstern. Harry ließ grinsend die magische Sanduhr verschwinden, mit der er die Zeit gemessen hatte und Ron traute sich sogar, lobend Dracos Hals zu klopfen. Das Pferd drehte sich nach ihm um und zuerst dachte Hermine, er würde Ron beißen, doch dann streckte er sich nach unten, vergrub die Nase in Rons Zauberumhang, um nach etwas essbarem zu suchen und sabberte ihn dabei - vermutlich mit Absicht - ziemlich voll. Ron stand da und bewegte sich nicht, da er nicht doch noch Dracos Zähne zu spüren bekommen wollte, und weder Hermine noch Harry gelang es, ihr Lachen zurück zu halten.

Hermine zerrte an Dracos Sattelgurt, zog den Sattel von seinem Rücken und öffnete dann die Schnallen der Trense. Mit einem geübten Schwung zog sie sich auf seinen Rücken und tätschelte das braune Pferd, dessen Muskeln sich voller Erwartung anspannten.

"Los, ab zu den Felsen an Hagrids Hütte!" Flüsterte sie. Bevor Draco davonstob, konnte sie die verdutzten Gesichtsausdrücke von Harry und Ron ausmachen, die jetzt mit dem Sattel und der Trense am See standen und nicht wussten wohin damit. Doch das war jetzt erst einmal ihr Problem.

In der Nähe von Hagrids Hütte gab es einen großen Felsvorsprung, von dem man die gesamten Ländereien von Hogwarts überblicken konnte. Zu dieser Zeit war die Schule bereits in das rotgoldene Licht des Sonnenuntergangs getaucht. Hermine ließ sich von Dracos Rücken rutschen und setzte sich an die Kante, um die Beine herunterbaumeln zu lassen. Als sie sich umdrehte, war das Pferd verschwunden. An seiner Stelle stand ihr Freund, Draco Malfoy.

"Komm her!" Hermine klopfte lächelnd auf den Felsen neben ihr. Draco ließ sich nieder und legte einen Arm um sie.

"Da ist etwas, was ich dir sagen muss." Begann er und schaute Hermine tief in die Augen.

"Ich muss dir auch was sagen, Draco" hauchte diese mit einer klischeehaft piepsigen Stimme.

"Du zuerst."

"Nein, du!"

"Du!"

"Du!"

Sie sahen sich an und prusteten los.

"Ok, zusammen!" Meinte Hermine dann und Draco nickte.

"Drei, zwei, eins..."

"Ich liebe dich." Sagten beide gleichzeitig.

Und gerade, als die Sonne hinter dem Horizont verschwand, küsste Draco Hermine.

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