Hermine rannte, so schnell sie konnte, in Richtung Dumbledores Büro. Kaum war sie dort angekommen, rüttelte sie an der Tür, nicht darauf bedacht zu klopfen oder um Eintritt zu bitten. Doch die Tür war verschlossen. "Wo ist er nur? Merlins Bart, warum ausgerechnet jetzt?", fluchte sie. "Meister is' nich' da. Lass bloß die Tür in Ruhe, junges Fräulein!" mahnte sie der mies dreinguckende Türklopfer. Hermine griff nach dem Metallring und schüttelte ihn. "Wo ist Professor Dumbledore? Wo? Schnell, es geht um Leben und Tod!" rief sie und ließ den Türklopfer nicht los, der ihr kurzerhand in die Finger biss. "Aua! Sag schon, du blödes Ding!""Miss Granger! Ich muss doch sehr bitten!" Professor McGonagall stand vor ihr, im Nachthemd und einer Zipfelmütze auf den Haaren. "Professor! Oh, Gott sei Dank, Sie schickt der Himmel!" Hermine klärte die verdutzte Leiterin des Gryffindor-Hauses kurz und knapp auf, woraufhin diese ihr befahl, in ihren Schlafsaal zurückzukehren. "Aber Professor McGonagall! Ich..." "Nichts aber! Die Lehrerschaft wird sich darum kümmern, seien sie unbesorgt." Damit ließ sie sie stehen und eilte in Richtung Raum der Wünsche.
Hermine aber war alles andere als unbesorgt. Frustriert steckte sie die Hände in ihre Taschen, als sie plötzlich einen kalten, runden Gegenstand in der Hand hielt. Sie zog ihn aus der Tasche hervor. Es war eine kleine, goldene Münze mit einer Gravur am Rand. "Natürlich!" rief sie aus und der Türklopfer an Dumbledores Büro grummelte als sie plötzlich wie von der Tarantel gestochen davonstob.
Die kleine Münze war ein von ihr verzaubertes Goldstück, was sie im vorigen Schuljahr dazu verwendet hatte, die Mitglieder der D.A., Dumbledore's Armee, zusammenzurufen. Und das kam ihr jetzt gerade recht. Gerade hatte sie die Formel heraufbeschworen, die die Münze glühen und eine Nachricht darauf erscheinen ließ, da hörte sie einen gewaltigen Schlag, beinahe wie Donnergrollen. Sie lief zum nächsten Fenster und sah hinaus - und bekam einen gewaltigen Schreck! Der Astronomieturm erstrahlte in dem unwirklichen grünen Schimmer des dunklen Mals, was sich darüber in den Himmel schlängelte. Jetzt galt es, keine Zeit zu verlieren!
Auf dem Weg zum Astronomieturm gesellten sich noch sechs weitere Personen zu ihr, die die Nachricht auf ihrer Münze empfangen hatten: Ron, Neville, Fred, George, Cho Chang und Luna. Gemeinsam rannten sie die Treppen hinauf. Die Luft erzitterte vor abgefeuerten Zaubersprüchen und das Kampfgeschrei der Todesser ging ihnen bis in die Knochen. Neville stieß die Tür zum Turm auf und sie rannten mitten in einen Kampf. Eine Meute von Todessern hatte die Lehrer an die Wand gedrängt und drohte nun, einen nach dem anderen vom Turm zu stürzen. Selbst Dumbledore, der ebenfalls anwesend war, war entwaffnet. Mit einem Schrei feuerte Hermine einen Stupor auf den nächstbesten Todesser, der seine Maske verlor. "Lucius Malfoy! Ich hab es immer gewusst!" rief Professor Flitwick, der sich hinter den Beinen der anderen Lehrer versteckt hatte. Hermine blockierte einen Hex von ihm und lähmte ihn mit einem "Patrificus Totalus!" Lucius Malfoy kippte bewegungslos um und Hermine wandte sich dem nächsten Todesser zu, einer Hexe mit rabenschwarzen, krausen Haaren, die ihr fast bis zur Hüfte reichten. Bellatrix Lestrange. Doch bevor sie irgendetwas tun konnte, hatte sich Neville mit einem Schrei auf sie gestürzt und brachte einen Angriffszauber zustande der selbst diejenigen beeindruckt hätte, die Nevilles Hang zu fehlerhaften Zaubern nicht kannten. Hermine sah sich um. Luna wurde von einem weiteren Angreifer zurück gedrängt, der seine Wolfszähne bleckte und Cho war, wie Malfoy Senior einem temporären Lähmungszauber zum Opfer gefallen. Malfoy Junior hingegen hatte sich hinter dem großen Apparat des magischen Teleskopes auf dem Astronomieturm versteckt und bibberte, immer wieder hinter den rostigen Zahnrädern hervorschauend, um zu sehen, wer wo kämpfte.
Hermine erkannte schnell, dass die D.A - Schüler den Todessern zwar nicht zahlenmäßig jedoch aber im Können unterlegen waren. Sie wurden zwar zurückgedrängt, konnten die Anhänger Voldemorts allerdings soweit ablenken, dass es einigen Lehrern möglich war, ihre Zauberstäbe zurück zu erlangen und aus der Defensive zu kommen. Gemeinsam feuerten sie einen Fluch nach dem anderen ab, als Hermine plötzlich ein Poltern aus dem Bewegmechanismus des großen Teleskops vernahm. Kein anderer als Draco stolperte daraus hervor und landete, von einer unsichtbaren Macht geschubst, auf den Knien vor Bellatrix. Die unsichtbare Macht entpuppte sich schnell als kein Geringerer als Harry Potter persönlich, der seinen Tarnumhang zu Boden warf und nach seinem Zauberstab griff. Anscheinend war er mit Dumbledore auf dem Turm gewesen, der ihm befohlen hatte, sich zu verstecken, als die Todesser den Astronomieturm stürmten. Er hielt nun Draco mit seinem Zauberstab in Schach.
"Harry, du Idiot!" schrie Hermine und rannte zu Draco, um ihm auf die Füße zu helfen, unter den verdutzten Blicken der Lehrerschaft und Todesser, die sogar für einen Moment das Kämpfen vergaßen, als Hermine Draco stürmisch umarmte. "Ich erklär's später!" Meinte sie und stellte Harry damit eher geringfügig zufrieden, aber das war ihr im Moment egal. "Komm!" Sie schnappte sich Draco am Arm, als sie bemerkte, dass die Lehrer und die Todesser wieder kämpften, diesmal heftiger als zuvor. Funken sprühten und Blitze stoben in alle Richtungen davon, als Hermine und Draco aus dem Astronomieturm flohen.
Sie rannten die Flure entlang, stolperten durch Torbögen und stürzten die Treppen hinunter. Sie kamen erst zum Halt als sie das feuchte Gras von Hogwarts' Ländereien unter ihren Schuhen knirschen hörten. Völlig außer Atem hielten sie an.
"Man-oh-man, war das knapp!" Keuchte Hermine und wandte sich ihrem Freund zu, "Draco, ich..." weiter kam sie nicht, da Draco plötzlich seine Lippen auf ihre legte und ihr einen Kuss gab, den sie nicht wieder hätte unterbrechen wollen. Im Moment war es ihr egal, dass die ganze Schule ihnen hätte zusehen können und als sie dann auch noch Jubelrufe vom Astronomieturm hörte - Luna konnte sie bis hier vernehmen - seufzte sie vor Erleichterung gegen Dracos Lippen, der dies mit einem Grinsen quittierte.
Die Todesser waren besiegt. Sie waren in Sicherheit. Und nur darauf kam es an.
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Animagus
Hayran KurguWährend eines unglücklichen Zaubertränke-Unfalls wird Draco Malfoy in ein Pferd verwandelt. Da Professor Snape Hermine Granger als die Verantwortliche ansieht, muss sie sich um den Vierbeiner kümmern, bis ein Gegenmittel gefunden wird. Dabei kommen...