Am Samstagmorgen war Hermine früh wach. Sie hatte sich extra früh hinter ihre Bücher geklemmt und ihre Hausaufgaben erledigt, um am Nachmittag Zeit für Draco zu haben. Snape hatte ihnen extra viel aufgegeben, als hätte er geahnt, dass sie ausgerechnet heute etwas vorhatte. Der Schneesturm hatte nachgelassen - das Quidditchfeld sah schlimm aus - und eine dünne Schneedecke lag über den Ländereien. In Gedanken entwarf Hermine bereits einen Trainingsplan für Draco, als sie zum Frühstück in die große Halle schlenderte. Sie war so in Gedanken versunken, dass sie Lucius Malfoy erst bemerkte, als sie mit ihm zusammenstieß. "Ms. Granger, ist es zu viel erwartet, dass eine Muggelgeborene aufpasst, wo sie hinrennt?" Hermine brauchte einen Moment, um sich zu fassen. "Was tun Sie denn hier?" Kam es von ihr. Natürlich ohne vorher nachgedacht zu haben. "Denken Sie, Sie können mir vorschreiben, wo ich zu sein habe, Granger? Sie sollten besser auf sich aufpassen, sonst könnte eines Tages noch etwas..." er trat einen Schritt näher an Hermine heran "...Passieren!" Hermine machte auf den Absätzen kehrt und rannte auf direktem Wege in die große Halle.
Beim Frühstück war Hermine stiller als sonst. Sie korrigierte nicht einmal Seans Versuch, sein Käsebrot in ein Stück Schokokuchen zu verwandeln (obwohl es für sie eine Leichtigkeit gewesen wäre).
Sie sah zum Tisch der Slytherins herüber und bemerkte, das Draco sie ansah. Verhalten lächelte er sie an. Sie hatten zwar abgemacht, ihre Freundschaft für sich zu behalten - eine Gryffindor und ein Slytherin, das ging ja schon mal gar nicht - dennoch konnte Hermine es sich nicht verkneifen, zu ihm zu winken. Und das sah kein Geringerer als Lucius Malfoy, der am Lehrertisch Platz genommen hatte.Nach dem Frühstück ging Draco hinunter zum Schlafsaal der Slytherins. Hermine hatte ihm zugewunken, sie hatte anscheinend nicht bemerkt, dass sein Vater in der Schule war. Als dieser gesehen hatte, dass Hermine ihn im Krankenflügel besucht hatte, hatte er ihm eine Ohrfeige gegeben. Er solle sich nicht mit Schlammblütern abgeben. Er wusste, die nächste Ohrfeige würde nicht lange auf sich warten lassen. Tatsächlich wartete sein Vater vor dem Gemeinschaftsraum Slytherins auf ihn.
"Habe ich dir nicht gesagt, du sollst dich von den Schlammblütern fern halten? Sie sind Abschaum!" Watsch. Die Ohrfeige hatte Draco kommen sehen. "Wagst du es etwa, dich deinem Vater zu wiedersetzten?"
"Nein, Vater, ich hab doch gar nicht..." "Schweig! Du weißt, du hast wichtigeres zu tun! Der dunkle Lord wird dir nicht verzeihen, wenn du auch diesen Auftrag in den Sand setzt! Deine bisherigen Versuche waren kläglich!"
"Ja, Vater!" Draco sah zu Boden. Beinahe unbewusst griff seine Rechte Hand nach seinem linken Unterarm. Würde er versagen, würde er sterben, das wusste er. der dunkle Lord machte keine Kompromisse. Viel schlimmer, vielleicht würde er sogar Hermine in Gefahr bringen.
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Am Abend wartete Hermine wie gewohnt im siebten Stock von Hogwarts, gegenüber des Wandteppichs von Barnabas dem Bekloppten. Wie üblich hatten sie und Draco sich vor dem Raum der Wünsche verabredet. Draco erschien ein wenig später. Er sah traurig und abwesend aus, als er Hermine umarmte. "Draco! Deine Wange ist ja knallrot! Was ist passiert?" "Nichts." winkte dieser ab. "Crabbe hat nur einen Flederfluch an mir ausprobiert." Hermine sagte nichts, nickte nur. Doch sie wusste, dass etwas nicht stimmte. Ein Flederfluch beschwörte kleine, fledermausartige Biester herauf und verpasste einem nicht eine gewaltige Ohrfeige.
Malfoy ging dreimal vor der Wand auf und ab und wie aus dem Nichts materialisierte sich eine Tür aus dem Stein. Sie betraten den Raum der Wünsche, doch als Hermine durch die Wand getreten war und sich die Tür hinter ihr schloss, stutzte sie. Der Raum war anders eingerichtet als sonst. Kein gemütliches Sofa und ein Feuer, das im Kamin prasselte, keine Regale voller Bücher und kein Schreibtisch mit selbst schreibender Feder. Stattdessen stand Hermine in einem großen Raum voller Gerümpel, dass von einer mitteldicken bis undurchdringbaren Staubschicht bedeckt war.
"Hermine...ich....ich brauche Hilfe. Hogwarts...ist nicht mehr sicher." Dracos Mundwinkel zuckten und Hermine war sich sicher, eine Träne in seinen Augen glitzern zu sehen. "Siehst..siehst du den Schrank dahinten?" Plötzlich durchfuhr es sie wie ein Blitz. "Ein Verschwindekabinett! So eines habe ich bei Borgin & Bourkes schon mal gesehen!" rief sie aus und Draco nickte Traurig. "Das hier ist das Gegenstück. Heute Nacht soll... jemand in die Schule kommen. Ich soll sie reinlassen." Hermine musste gar nicht erst fragen, wer mit sie gemeint war. "Todesser!" hauchte sie. Plötzlich griff sie nach Dracos linkem Arm und hatte dessen Ärmel hochgezogen, bevor er ihn wegreißen konnte. "Hermine ich...kann das erklären..ich..." Aber Hermine starrte wie in Trance auf das dunkle Mal. "Also daher die Fellverfärbung." bemerkte sie abwesend. "Wie bitte?" "Du...also, dein Pferde-ich hatte da eine merkwürdig dunkle Fellverfärbung. Ich hätte es wissen müssen!" "Hermine, bitte, ich musste das tun. Er hat meine Eltern. Das schlimmste ist, sie machen ja auch noch freiwillig mit!" Hermines Wut über Dracos dunkles Geheimnis verflog augenblicklich, als sie sah, wie verzweifelt Draco aussah. "Wie lange noch?" fragte sie. "Mitternacht. Das ist..." Draco wurde von dem tiefen Gong der Turmuhr unterbrochen. "...jetzt."
Wie auf Kommando drang ein dumpfer Schlag aus dem Verschwindekabinett. Das Schloss der Schranktür war in Begriff, knarzend nachzugeben, als jemand von innen dagegentrat. "Hermine. Lauf! Hol Verstärkung! Sie wollen Dumbledore!" zischte Draco noch und Hermine machte kehrt und rannte so schnell sie konnte.
Von weitem hörte sie noch, wie Draco das Kabinett öffnete. Das helle Lachen einer Hexe, die daraus hervortrat, jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Dann viel die Tür des Raums der Wünsche hinter ihr zu.
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Animagus
FanfictionWährend eines unglücklichen Zaubertränke-Unfalls wird Draco Malfoy in ein Pferd verwandelt. Da Professor Snape Hermine Granger als die Verantwortliche ansieht, muss sie sich um den Vierbeiner kümmern, bis ein Gegenmittel gefunden wird. Dabei kommen...