Der Buckingham Palace ragte zusammen mit seinem pompösen und farbenfrohen Vorplatz aus der Londoner Stadtkulisse hervor als wäre er ewig. Er ragte auch nicht wirklich hervor. Er passte hier her, es würde keinen anderen Platz auf der Erde geben, an den er besser passte. Trotzdem schien er so außer Reichweite, so distanziert von jedlicher Realität.
William fuhr links an dem Gebäude vorbei, wo sich ein Tor zu einem Parkplatz befand. Wir warteten, bis uns das Tor geöffnet wurde, dann stellte er das Auto ab und wir stiegen aus. Als ich meinen Koffer auf den Boden gestellt hatte zeigte William auf den gelb gestrichenen Seitenflügel, vor dem wir nun standen.
"Das ist normalerweise unser Eingang", sagte er. "Auch wenn du mal nicht mit dem Auto kommst, versuche das Haus immer über den Parkplatz zu betreten"
Ich nickte und wir gingen durch die grose braune Tür hinein. Ich folgte William den Korridor entlang, während er mir weitere Dinge erklärte, die ich zu beachten hatte.
"Wenn du die Gänge in den Hauptflügeln benutzt musst du aufpassen - die Läufer werden gekehrt und dabei wird darauf geachtet, immer paralelle Linien zu bilden. Du musst immer auf der rechten Seite dieser Teppiche gehen um diese nicht zu verwischen"
Wow das war ja wirklich alles streng geregelt. Wer zur Hölle dachte denn über Linien auf blöden Teppichen nach? Aber na schön, ich musste mich eben anpassen.
Die Gänge hier waren nicht besonders lang, und es lagen auch keine Teppiche auf dem Boden. Die großen Fenster waren mit kurzen weißen Vorhängen ausgestattet und die Wände waren beige, die Türen schmal und braun. Wir bogen links ab, in einen Flur der keine Fenster hatte und tiefer ins Innere des Gebäudes führte. Schließlich blieb William vor einer der Türen stehen. Sie war, wie alle Türen in diesem Gang, mit einem kleinen Türklopfer in Tierform aus Messing ausgestattet. In diesem Fall war es eine Katze.
"Das dürfte dein Zimmer sein, wenn ich mich nicht irre", sagte er, als er mit seiner Faust klopfte, ohne die Katze zu beachten, und anschließend die Tür öffnete. "Nein, das Zimmer ist frei. Hier, dein Reich" Er wandte sich schon zum gehen, bevor ich das Zimmer überhaupt betreten hatte. "Ich komme in zwanzig Minuten zurück, bitte zieh die Uniform an, dann gehen wir zum Personaltreffen"
Verdutzt schaute ich ihm nach, als er den selben Weg zurückging, auf dem wir gekommen waren. Dann drehte ich mich um und schaute zum ersten mal in das Zimmer. Es war nicht luxuriös eingerichtet, aber das hatte ich auch nicht erwartet. Ich war schon glücklich das es ein Einzelzimmer war. Neben der Tür befand sich ein Waschbecken mit einem Spiegel darüber, daneben war ein Stuhl. Auf der anderen Seite der Kammer waren eine Kommode, und ein kleines Bett aus Holz zu finden. Auf dem Bett lagen ordentlich zusammengefaltet die Bettwäsche, und das, was vermutlich die Uniform war. Der Raum hatte, wie die Korridore beige Wände, und sogar ein Fenster.
Ich stellte meinen Koffer neben dem Stuhl ab, dann überzog ich schnell das Bett, damit es nicht dreckig wurde. Erst dann widmete ich mich der Uniform. Sie erinnerte mich wenig an das, was William trug. Es war ein schwarzes Kleid mit einer weißen Schürze, die mit dezenten Rüschen gesäumt war, und ein seltsames Stück Stoff, das aussah, als hätte es jemand aus der Schürze herausgeschnitten und zwei Bänder, jeweils an einer Seite, befestigt. Ich zog das Kleid an, und band mir die Schürze (unter schwersten Verenkungen) selbst auf dem Rücken zu einer Schleife. Den 'Lappen' ließ ich erstmal liegen, schließlich wusste ich nicht, für was er gut war. Das Kleid reichte mir bis zu den Knien, und als ich nach unten schaute, bemerkte ich, dass ich noch meine Sneakers trug. Ich öffnete alle Schubladen der Kommode auf der Suche nach Schuhen, doch sie waren alle leer. Schließlich fand ich die Schuhe unter dem Bett. Es waren Pumps mit einem sehr breiten aber niedrigen Absatz. Als ich sie angezogen hatte, klopfte es auch schon an der Tür und ich öffnete.
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Servant of the Royals
RomancePrince Theodore und Prince Andrew sind die Thronfolgen Englands. Sie gehören zur Oberschicht, zur absoluten Elite, und ihr Verhalten sollte tadellos sein, um dem Ruf der Adeligen gerecht zu werden und um sich in der Öffentlichkeit als perfekte Famil...