"Alles klar?", fragte Shion, nachdem ich wohl eine ganze Weile mit leerem Blick den Bildschirm angestarrt hatte. Als ich meine Schicht beented hatte war ich, da ich es versprochen hatte, noch zu Jessica's Filmeabend gekommen, doch ich konnte meine Gadanken nicht von meiner heutigen Arbeit abwenden. Aus Theodore und seinen Aktionen wurde ich einfach nicht schlau. Meine Versuche, mich auf den Film zu konzentrieren, hatte ich nach etwa fünf Minuten aufgegeben.
Ich richtete meinen Blick auf Shion, die neben mir auf einer Couch saß, die eines der vielen Dinge war, die Jessica's Zimmer von meinem unterschieden.
"Wer ist Maxwell Carter?", antwortete ich mit einer Gegenfrage. In Shion Augen spiegelte sich das Bild des Fernsehers, der neben einer Kerze auf dem Nachttisch das einzige Licht spendete.
"Ein Graf aus Schottland", sagte sie und ich nickte. Soviel wusste ich bereits.
"Eigentlich ist er der Sohn eines Grafen. Er ist hier oft zu Gast, Theodore und er sind seit ihrer Kindheit gut befreundet, glaube ich"
"Das wundert mich nicht, so überheblich wie beide sind", sagte ich bitter.
"Du hast ihn schon getroffen?",fragte sie überrascht.
"Shhht", unterbrach uns Amy, die zusammen mit Jessica auf dem Bett lag. "Darcy bittet Elisabeth gleich um Vergebung!"
"Oh, sorry", sagte Shion "Wir sind leiser"
"Vorhin hat Theodore mir zusammen mit ihm im Musiksaal aufgelauert", setzte ich unsere Unterhaltung im Flüsterton fort.
"Wirklich? Das war sicher nur Zufall. Ich laufe Theodore auch manchmal über den Weg. Er bleibt selten in seiner privaten Wohnung, wie die anderen Mitglieder der royalen Familie es tun"
"Nein, ich glaube er hat es eingefädelt. So wie das letztens in der Bücherei"
"Konfrontiere ihn doch einfach beim nächsten Mal", meinte Shion.
"Was soll ich denn sagen. 'Stalken Sie mich etwa, Eure Hoheit?'?"
"Der Titel war richtig, am Rest arbeiten wir besser noch", sagte sie grinsend und wir richteten unsere Augen beide wieder auf den Film.
"Würdet ihr nicht auch gerne auf den Ball gehen?", fragte Amy über die Abspannmusik hinweg, ihr Blick klebte jedoch immernoch verträumt am Fernseher.
"Die Arbeit reicht mir", antwortete Shion.
"Man könnte meinen jede Blume auf ganz Großbritannien wäre in den Palace gestopft worden", scherzte Jessica.
"In Großbritannien", murmelte Amy.
"Das Vereinigte Königreich ist das Land, Großbritannien ist eine Insel dieses Landes. Auf der Insel Großbritannien. Wie oft soll ich es dir noch erklären?"
"Wir haben es alle verstanden, wir wollen es nur nicht akzeptieren", warf Shion ein.
"Es hört sich einfach falsch an wenn du das so sagst"
Ich verdrehte belustigt die Augen. Typisch.
"Wie kannst du nicht zum Ball wollen?", lenkte ich das Gespräch wieder zurück in die richtige Richtung.
"Das ganze ist mir einfach zu aufgeblasen. Alle sind so sinnlos schick und schleichen umeinander um nicht über die gesellschaftlichen Regeln zu stolpern", erklärte sie. "Eigentlich dachte ich, du würdest diese Meinung teilen"
Eigentlich hatte sie ja auch Recht, doch etwas in mir wollte diesen Ball besuchen. Nich wegen den Prominenten, wie Jessica, oder den Männern, wie Amy, sondern einfach um mich einmal wie eine Prinzessin fühlen zu können. Sorgenfrei sein für eine Nacht, wie Cinderella.
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Servant of the Royals
RomancePrince Theodore und Prince Andrew sind die Thronfolgen Englands. Sie gehören zur Oberschicht, zur absoluten Elite, und ihr Verhalten sollte tadellos sein, um dem Ruf der Adeligen gerecht zu werden und um sich in der Öffentlichkeit als perfekte Famil...