XIV

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Vielleicht haben manche von euch gemerkt, dass Wattpad zurzeit ein bisschen spinnt. Jedenfalls hatte ich den Anfang dieses Kapitels auf meinem Handy geschrieben, es wurde aber nicht auf meinen PC übertragen und jetzt kann ich mich auf meinem Handy nicht mehr einloggen (was extrem nervt, weil ich gerne unnterwegs schreibe und jetzt Evernote benutzen muss, um es dann übers Internet am PC auf Wattpad übertragen zu können. lol)
Naja, ich will es nicht nochmal schrieben, aber sobald ich wieder Zugriff darauf habe werden ich es hier hinzufügen. Im Grunde sind es nur 200 Wörter in denen Catherine über Andrew nachdenkt.

Nun war ich jedenfalls auf dem Weg nach oben, einerseits, weil meine Schicht schon lange vorbei war, andererseits, weil ich ziemlich müde geworden war. Ich musste leider zugeben, dass ich nicht mehr in einer ganz geraden Linie gehen konnte, und mich hin und weider mal an der Wand abstützen musste, aber ich war nicht so betrunken, dass ich den Weg nichtmehr finden konnte. Ich hoffte nur, dass mich niemand wichtiges so sah. Aber natürlich setellte sich wieder einmal heraus, dass das Schicksal ganz und garnicht auf meiner Seite war, denn als ich um die Ecke bog, um den Gang zu Betreten, in dem mein Zimmer lag, rannte ich natürlich - wem sonst? -  Moira in die Arme. Zuerst starrte sie ich einige Sekunden lang misstrauisch an, dann öffnete sie den Mund, musterte mich von Kopf bis Fuß und klappte ihn wieder zu. Dann entschied sie sich aber zu meinem Bedauern doch dazu, etwas zu sagen.

"Wo warst du?", zischte sie eindringlich und mein Kopf gab mir schon einmal einen Vorgeschmack auf den Kater, den ich Morgen garantiert haben würde. "Ich habe nach dir gesucht. Deine Schicht ist schon seit fast einer Stunde vorbei, es ist fast Mitternacht, und du bist nicht in deinem Zimmer, sondern wanderst im Palace herum?!", sagte sie und versuchte dabei so zu wirken, als könnte sie ihre Wut kaum noch kontrollieren, was ihr aber nicht sonderlich gut gelang und darin endete, dass sie einfach nur fast jedes zweite Wort auf eine lächerliche Art betonte und dabei pink anlief.

Ich zuckte mit den Schultern, denn ich verstand ernsthaft nicht, warum das ein Problem war. Ich hatte mir vor ein paar Tagen die Hausordnung für die Angestellten zeigen lassen, und darin stand nichts von einer Ausgangssperre oder ähnlichem. Außerdem war sie verdammt noch mal nicht meine Vorgesetzte! Sie hatte mir gar nichts zu sagen!

Ich lächelte sie breit an. "Ja. Ist das denn ein Problem?", fragte ich unschuldig. Das Pink wurde eher zu einem Magentaton. "Warum hast du mich denn gesucht?", fragte ich sie und Siezte sie bewusst nicht. Naja - 'bewusst' unter Alkoholeinfluss.

Als sie sich damit abgefunden hatte, und sich bereit fühlte, mir zu antworten, musste ich mich mit einer Hand an der Wand abstützen. Diese Blöden Pumps waren aber auch ziemlich wackelig (im nüchternen Zustand nicht wirklich).

"Ich habe dich gesucht, um mit dir über den Ball zu sprechen. Den du besucht hast. Mit einem der Adeligen. Du warst  Heute den ganzen Tag nirgends auffindbar! Warum... bist du- ", sie stutzte. "bist du betrunken?!"

Oh verdammt. Was sollte ich antworten? Sollte ich lügen? War es überhaupt gelogen, wenn ich nein sagte? OK, das war es eindeutig, denn 'betrunken' beschrieb meinen jetzigen Zustand ziemlich gut. Dennoch nervte es mich extrem, dass Moira, ausgerechnet sie, die immer bei mir nach Fehlern suchte, mich jetzt erwischt hatte.

War es überhaupt ein regelversroß? Doch, ich erinnerte mich in der Hausordnung über gewisse Einschränkungen gelesen zu haben, die den Alkoholkonsum betrafen. Moiras Blick wurde aber nicht weniger aufgebracht, je länger ich sie auf die Antwort warten ließ.

"Angetrunken, vielleicht?", sagte ich leise und schuldbewusst. Es war nicht in Ordnung, während der eigentlichen Arbeitszeit zu trinken, schließlich wurde ich dafür ja bezahlt! Es war nur wegen Andrew gewesen. In einem gewissen Sinn war er ja derjenige der mich bezahlte und mein Vorgesetzter, also hatte ich vorhin nicht weiter darüber nachgedacht und einfach...

"ANGE-...", schrie Moira, doch dann stoppte sie sich selbst abrupt wieder, wahrscheinlich weil sie sich daran erinnert hatte, dass hier Leute schliefen. Sie ballte die Hände zu Fäusten -  ich fragte mich, ob sie dabei immer so komisch auf ihren Zehenspitzen stand, wie sie es gerade tat - dann atmete sie demostrativ langsam aus. "Angetrunken nennst du das. Schön", sagte sie, als hätte ich den Fehler meines Lebens gemacht und als müsse sie mir klarmachen, dass ich das bereuen würde. Und ich begann vielleicht langsam ihr das zu glauben.

"Komm doch bitte Morgen Mittag in das große Esszimmer, in dem immer die Personalversammlungen stattfinden", sagte sie nur noch ruhig und stöckelte dann an mir vorbei den Gang in die völlig falsche Richtung (denn er führte von den Personalunterkünften weg) entlang. Ein paar Sekunden lang stand ich nur da und starrte ihr hinterher, dann erinnerte sich das, was von meinem Gehirn gerade noch funktionierte, dass ich ihre Worte auch in meinem Zimmer verarbeiten konnte, und ich schwankte darauf zu.


Obwohl ich nicht erwartet hatte, nach diesem Ereigniss schlafen zu können, leistete meine Hypnose CD gute Arbeit, trotzdem wachte ich am Sonntagmorgen angespannt und natürlich mit Kopfschmerzen auf. Das war wahrscheinlich meine letzte Nacht hier im Buckingham Palace gewesen, und daran war ich größtenteils selbst Schuld. Moira hatte mir gesagt, dass, wenn ich noch einen einzigen Fehler machte (und Verschlafen zählte ja schon als drastischer Verstoß), sie mein Fehlverhalten dem Personalleiter James berichten würde. Warum war Moira nur so? Zuerst hatte ich gedacht, sie wäre nur genervt von mir, weil sie mich einweisen musste und ich ihr ein Klotz am bein war. Doch jetzt, wo sie mir nicht mehr zugeteilt war, hing sie immernoch an mir, nur um gemein zu sein!

Gestern nacht hatte ich nichtmehr wirklich begriffen, welches Gewicht Moiras Worte gehabt hatte, doch jetzt trafen sie mich mit aller Gewalt. Ich musste mich beherrschen, nicht in Tränen auszubrechen, sonst würden meine Augen vermutlich den ganzen Tag rot sein. Ich wollte hier nicht weg. Ich war kaum zwei Wochen hier, jetzt hatte ich mich doch erst richtig eingelebt und der Alltag konnte seinen Weg wieder in mein Leben finden. Ich wollte Andrew nicht nie wieder sehen. Und Shion. Und Theodore, Jessica und Amy eigentlich auch nicht. Ich wollte nicht zurück zu meinem Vater und dem langweiligen, traurigen Leben auf dem Land. Zwar war ich, solange ich hier war, noch nie in London gewesen, aber ich wusste jetzt schon, dass mir auch diese bunte, laute Stadt fehlen würde. Und Zuhause gäbe es nichtmal einen Job für ich, bei dem ich genug Geld verdienen konnte, um mir den Traum vom Studium zu erfüllen. Mein ganzes Leben würde den Bach runtergehen, wenn sie mich hier entließen. Aber das hätte ich mir vermutlich vorher überlegen sollen. Bevor ich so leichtsinnig gewesen war, mit Andrew Alkohol zu trinken anstatt einfach nach einem anderen Ort zum putzen zu fragen.

Bis Mittag setzte ich keinen Fuß vor meine Zimmertür. Ich lag im Bett und starrte die Decke an, räumte meine Sachen schonmal ein bisschen zusammen und putzte. Ich wusste nicht, was ich anziehen sollte, ich konnte ja schlecht in Zimmermädchenuniform kommen, also entschied ich mich für etwas, was man auch zu einem Vorstellungsgespräch hätte tragen können. Immerhin würde ich es sicher bald wiederverwenden können. Als die Zeit gekommen war schminkte ich mich noch, schließlich sollte niemand auf die Idee kommen, das irgendwas nicht stimmte. Den Eindruck hatte ich wahrscheinlich  Gestern sowieso schon gemacht.

Der weg bis zum Essenssaal kam mir viel länger vor als sonst. Ich begegnete ein paar anderen angestellten und grüßte sie alle lächelnd. Anscheinend hatten heute nicht alle einen freien Tag, wie ich. Trotzdem beneidete ich sie, denn sie hatten alle noch das Glück, überhaupt hier arbeiten zu dürfen.

Der Anblick von James, mit dem ich noch nie gesprochen hatte, und Moira zu zweit in diesem großen Saal war zugegebenermaßen nicht sehr angsteinflößend, auch wenn James immernoch diese übertrieben gerade Haltung hatte, und für einen kurzen Moment einen angewiederten Gesichtsausdruck aufsetzte, als er mich entdeckte. Als ich vor ihnen stand, erklärten sie mir, dass mein Verhalten absolut inakzeptabel sei, und mir unbefristet gekündigt war. Mir wurde immer kälter und vielleicht hatte ich sogar angefangen ein wenig zu zittern. Ja, ich hatte gewusst, dass soetwas kommen würde, aber insgeheim hatte ich immernoch die unrealistische Hoffnung gehabt, dass James ein Auge zudrücken konnte. Wie erbärmlich ich doch war.


Spoiler: Im nächsten Kapitel wird wieder einer der hotten bois vorkommen. (insgesamt sind es soweit ich weiß drei, außer man zählt Maxwell dazu, aber wer mach das schon? lol. Gibt es bei irgendjemandem von euch Favoriten?)

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Servant of the RoyalsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt