>Teil4<

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„Was machst du denn hier?"....

In der Tür steht Jungkook und starrt mich verwundert an. Ich komme langsam wieder zu Sinnen und schließe meinen Mund, um ihn gleich wieder zu öffnen.

„Wonach sieht's denn aus?"

„Ehm, du bist der Neue?", fragt er.  Ich nicke. 

„Du warst letztes Mal beim Arzt, oder?", frage ich zurück und er nickt. Es herrscht eine angespannte Stimmung zwischen uns, welche jedoch durch den Rest unterbrochen wird, der hinter ihm durch die Tür kommt. 

„Oh, hey Yoongi du bist ja schon da. Musstest du lange auf uns warten?", kommt es auch gleich hinter Jungkooks Rücken hervor und Hoseoks Gesicht taucht über seiner Schulter auf. Er drängelt sich an Jungkook vorbei und setzt sich mit an den Tisch, während der Rest ihm folgt. Auch Jungkook kommt langsam in die Gänge.

„Du, möchtest du das alles essen? Oder bekommen wir auch etwas davon?", merkt Taehyung zu meinen Lamb skewers an und starrt schon hungrig darauf. Jedoch werde ich, noch bevor ich meinen Mund öffnen kann, unterbrochen.

„Nein!"

Jungkook schnappt sich meine Box und legt seine Arme schützend darum. Taehyung muss grinsen und fängt langsam an zu lachen. Hoseok und Jimin stimmen ein und ich fühle mich leicht veralbert. Was soll das?

„Jungkook liebt Lamb skewers. Es ist sein Lieblingsessen. Falls du hungrig bist, hast du jetzt ein Problem. Du weißt nicht wieviel dieser Junge verdrücken kann und das in einer Geschwindigkeit.", bringt Jimin gerade so hervor, um gleich danach wieder einen Lachanfall zu bekommen. Ich mache mir Sorgen, dass er an seinem eigenem Lachen erstickt und sehe ihn besorgt an. Jedoch hilft ihm schon Hoseok und ich wende mich an Jungkook.

„Du kannst etwas davon haben, ich habe sowieso keinen Hunger. Ich wollte bloß die Zeit bis ihr da seid überbrücken."

Er sieht mich erstaunt an, aber fängt, gleich nachdem er es realisiert hat, an zu grinsen. Jimin hatte recht. Es ist Wahnsinn, wie schnell er so viel auf einmal essen kann. 

„Wie seid ihr eigentlich hereingekommen?", frage ich, nachdem sie sich etwas beruhigt haben.

„Wir haben auf dem Weg hierher Namjoon getroffen. Er hat uns die Tür geöffnet. Wieso fragst du?", antwortet mir Taehyung und sieht mich verwundert an.

„Als ich da war, musste ich ein paar Minuten vor der Haustür warten, bis Jin kam. Er sagte, Namjoon hätte den Hörer zerbrochen und gerade einen Neuen  gekauft. Deshalb."

„Oh.", meint er dazu nur und fängt wieder an zu kichern.

„Wo ist Namjoon jetzt.", frage ich ihn, als mir auffällt, dass er fehlt.

„Kein Plan, er ist in sein Zimmer gegangen, als wir angekommen sind."

„Mh, ok."

„Hi, Leute. Danke, dass ihr noch etwas gewartet habt, aber ich musste noch Jin beim Anbringen der neuen Klingelanlage helfen. Es...hat dadurch glaube ich nur länger gedauert."

Wenn man vom Teufel spricht. Er setzt sich mit an den Tisch und wir holen unsere Blöcke und Hausaufgaben heraus. 

„Also, was habt ihr nicht verstanden?"

Zwei Stunden später gehe ich erschöpft nach Hause. Mein Gehirn hat sich das letzte mal vor zwei Jahren so überfüllt angefühlt, denn Namjoon hat uns, motiviert wie er war, gleich das nächste Thema erklärt. Zuhause angekommen, schließe ich leise die Tür auf und schleiche hinein. Aber als ich bemerke, dass niemand da ist entspanne ich mich und möchte gerade die Treppe hoch gehen, als ich angesprochen werde.

„Du traust dich noch nach Hause? Deine Mutter hat mir gerade deine Ergebnisse des letzten Tests veraten. Du hast wieder versagt. Weißt du überhaupt, wie viel Geld wir in deine Bildung stecken? Nein, natürlich nicht. Du interessierst dich nicht die Bohne dafür. Alles was du im Kopf hast, ist deine lächerliche Musik."

„Wie...?"

„Denkst du etwa ich merke nicht, was du in deiner Freizeit anstatt zu lernen machst? Ich habe dein Buch gesehen."

Er hält es hoch und grinst hämisch. Sein ernst?! Wie hat er das gefunden? Niemand weiß von diesem Buch und als er mein geschocktes Gesicht sieht, grinst er noch mehr. 

„Hier hast du dein Buch. Wenn dir so viel daran liegt, solltest du besser darauf aufpassen."

Er wirft es mir zu und es landet vor mir auf dem Boden, weil ich zu überrascht bin, um reagieren zu können. Während er ins Wohnzimmer geht, ergreife ich meine Chance und schnappe mir das Buch. In meinem Zimmer werfe ich mich erstmal auf mein Bett und muss nachdenken. Über das, was vor zwei Jahren geschah und weshalb ich überhaupt zur Nachhilfe gehe.

Damals war ich ein Schüler, wie viele andere in Südkorea. Bestrebt, auf eine der Top Universitäten zu kommen. Abgekürzt die SKY - mein Traum, oder soll ich sagen der Traum meiner Eltern? Meine Interesse für Musik wurde immer unterdrückt und als unwichtig abgetan. Es gab an meiner Schule einige Streber. Ich gehörte dazu, aber auch einige Draufgänger; sie mobbten diejenigen, die schwach. und brav waren, Leider gehörte ich auch zu ihren Opfern und wollte wegen ihnen die Schule abbrechen oder wechseln. Doch das wollten meine Eltern natürlich nicht. Mein Appa meinte, ich sollte nicht jammern und stark sein, während meine Eomma sagte, ich solle sie einfach ignorieren. Schön gesagt, aber wie vieles im Leben unmöglich ausführbar. Ich war so froh, als ich auf die Highschool gekommen bin, dass ich mir vorgenommen hatte, nie wieder zu den Strebern zu gehören. Dementsprechend wurden meine Noten schlechter, da ich immer die Privatschule schwänzte und dann gab es auch Krach mit meinen Eltern. Ich würde sagen, ich bin einfach nur von einem Übel ins nächste gestürzt. Was das alles mit mir gemacht hat und was für Folgen es hat, scheint keinen zu interessieren. Ein Grund mehr weshalb ich gerne ein Stein wäre. 





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