Irgendwie bin ich meinen Eltern dankbar, dass sie mich zu dieser Nachhilfe geschickt haben, denn schon jetzt kann ich eine positive Änderung in meinem Alltagsleben erkennen...
„Oh, hey Marie. Warum musstest du denn gestern eher weg?", spreche diesmal ich sie von der Seite an. Sie dreht sich lächelnd zu mir um, um mir zu antworten, als ich etwas weiter weg hinter ihr eine mir bekannte Person entdecke und wie hypnotisiert dorthin schaue. Jedoch verwerfe ich den Gedanken, dass er es sein könnte und wende meine Aufmerksamkeit wieder Marie zu.
„Meine Eltern hatten angerufen, weil unsere Freunde mit ihrem Sohn doch schon eher nach Seoul gekommen sind. Er geht jetzt auch hier zur Schule und sie wohnen zur Zeit noch bei uns, bis sie eine passende Wohnung gefunden haben.", beantwortet sie mir meine Frage.
„Mh, woher kommen sie denn?", grummle ich und sehe sie an.
„Aus Daegu"
Ich stocke und bleibe auf der Stelle stehen. Aus Daegu? Was, wenn es wirklich er war und ich mir das nicht nur eingebildet hatte?
„Yoongi? Alles ok? Du siehst ganz blass aus.", fragt sie mich und schaut zu mir hinter, da sie schon ein paar Schritte weitergelaufen war.
„Alles ok, mir ist nur eingefallen, dass ich meine Hausaufgaben zuhause liegen lassen habe.", finde ich notdürftig eine plausible Erklärung und versuche, zu grinsen. Es muss wohl eher wie eine Grimasse aussehen, da sie mich bemitleidend ansieht.
„So schlimm? Ich kann mich nicht erinnern, dass wir sie abgeben mussten, also wird es schon gehen.", versucht sie mich aufzumuntern, obwohl das gar nicht meine Sorge ist.Sie ist viel zu nett, sie würde nie mit jemanden wie ihm befreundet sein. Versuche ich stattdessen mich selbst aufzumuntern.
„Oh, da ist er ja! Ji-hoon, hier!"
Mit diesem Satz zersplittern all meine Hoffnungen, dass er es nicht ist und ich hoffe einfach darauf, nicht erkannt zu werden.
„Das ist Ji-hoon. Er ist der Sohn von unseren Freunden. Ji-hoon, das ist- ", schnell unterbreche ich sie, damit er, wenn er mich nicht schon bereits am Aussehen erkannt hat, mich nicht am Namen erkennt:
„Suga."
Er sieht mich mit hochgezogenen Augenbrauen an, muss aber grinsen und Marie nimmt es einfach so hin.
Obwohl er mich anscheinend nicht erkannt hat, fühle ich mich immer mehr unwohl in seiner Gegenwart.
„Hättet ihr etwas dagegen, wenn ich schon mal vorgehe? Ich muss noch was mit dem Lehrer besprechen, wegen den verschlafenen Stunden.", lüge ich Marie erneut an und hoffe, dass sie keinen Verdacht schöpft.
„Klar kannst du schon mal vorgehen. Wir können ihm dann in der Pause die Schule zeigen. Ich kenne mich noch nicht so gut aus, also wäre es nett, wenn du mitkommst.", sagt sie und beschwört dabei unwissend das nächste Problem auf.
„Ok.", Murmel ich dennoch, bevor ich mich aus dem Staub mache. Ausnahmsweise bewege ich mich sogar schnell. Ziemlich ungewöhnlich für jemanden wie mich.
An den Toiletten angekommen, stürme ich in eine Kabine hinein und schließe hinter mir ab. Meine Hände sind zittrig und ich habe Gänsehaut auf den Armen.
Jetzt sitze ich hier auf einem Toilettendeckel und warte bis der Unterricht anfängt. Was für eine super Beschäftigung.
Noch fünf Minuten und die Glocke wird läuten. Gerade als ich die Tür meiner Kabine aufschließen möchte, höre ich wie die Tür aufschwingt und bleibe wie erstarrt stehen. Langsam gehe ich rückwärts auf die Toilette hinter mir zu, setzte mich darauf und ziehe meine Beine so hoch, dass man sie nicht sehen kann. Hoffentlich.
Die Schritte nähern sich und kommen langsam auf meine Kabine zu. Doch ich habe Glück und nicht meine sondern die Kabinentür neben mir öffnet sich. Erleichtert atme ich aus, doch anscheinend zu laut, denn auf einmal höre ich nichts mehr und es scheint als wäre die Person in ihrer Bewegung erstarrt.
Nach ein paar Sekunden, in denen ich meinen Atem angehalten habe, schließt sich die Tür neben mir jedoch.
Bevor es zu spät ist, fasse ich den Entschluss jetzt schnell abzuhauen, anstatt länger zu warten.
Mit einer Schnelligkeit, die ich mir gar nicht zugetraut hätte, entriegle ich die Tür und stürzte aus meiner Kabine. Die Tür nach außen lässt sich durch einfaches Dagegendrücken öffnen und ich stehe erleichtert im Schulflur.
Eigentlich war es ziemlich dumm von mir, zu denken, dass er auf die Toilette gekommen wäre.Am Ende war es nur ein normaler Schüler, der auf die Toilette musste und sich wunderte, weshalb sich jemand so albern aufführte.
Mit diesem Gedanken im Hinterkopf gehe ich etwas entspannter den Flur entlang zu meinem Klassenzimmer.
Vor dem Zimmer angekommen, möchte ich gerade die Tür öffnen, als ich spüre, wie mich jemand an der Schulter packt.„Hast du ernsthaft gedacht, dass ich dich nicht erkenne? Ich habe nur nichts gesagt, weil Marie dabei war."
Wie von der Tarantel gestochen, drehe ich mich um und starre in sein Gesicht.
„Du bist fett geworden in den letzten Jahren. Hast du dich aus Frust, weil du mich nicht mehr sehen konntest, vollgegessen? Min Yoongi."~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Jihoon ist eine ausgedachte Person. Ich meine damit Niemanden bestimmten.
~Betty ^^
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New Live - Yoonkook
FanfictionMin Yoongi Jeden Tag das selbe öde Leben und ein schlechtes Verhältnis zu seinen Eltern, da sie extremen Leistungsdruck auf ihren Sohn ausüben. Er ist gelangweilt und genervt von seinen Leben und beginnt sogar eine Liste zu führen, warum er gerne...