Tag 6

241 15 3
                                    

Er ist aufgeregt. Ja total nervös.

Nicht nur weil sein Rosen Lieferant, bereits aktiv wurde und erneut eine Rose vor die Türschwelle gelegt hat, was den Jungen wieder total aus der Bahn geworfen hat.

Nein.

Schon lange hatte Gastón keinen fremden Besuch mehr.

Zuletzt war es Ramiro mit dem er zusammen auf diesem Bett saß. Und es war damals gar nicht schlimm.

Also muss er sich eigentlich keine Gedanken um dieses Treffen machen. Wieso tut er es dann doch?

Er ist ein unbeschwerter Junge, der für gewöhnlich nie viel über etwas nachdenkt.

Doch die Rosen zwingen ihn dazu.
Genauso wie Matteo.

Ein letztes Mal überprüft er sein Zimmer, ob auch ja alles an seinem Platz ist, und begutachtet sich selbst erneut im Spiegel.

Ihm gefällt was er sieht.

Rosanes Röckchen bis zu den Knien, ein weißes Shirt und beigen Cardigan.

Besonders gefallen ihm allerdings seine Augen. Er hat Lidschatten benutzt der leicht auf der Haut schimmert.

Zufrieden geht er die Treppe hinunter und schaut aus dem Fenster. Er kann das blaue Haus sehen und starrt wie gebannt auf die Haustür.

"Wie heißt der Junge noch gleich? Ich habe mich diese Woche noch mit seiner Mutter unterhalten. Nette Frau" Gastóns Mutter betritt ebenfalls das Wohnzimmer und setzt sich mit Zeitung und Lesebrille bewaffnet auf die orangene Ledercoach.

"Matteo. Sein Name ist Matteo"murmelt ihr Sohn verträumt und wiederholt seinen Namen immer wieder.

Und da sieht er wie die Tür auf geht und der große Junge, mitsamt Rucksack, diese wieder hinter sich schließt.

Er steuert auf das Haus der Peridas zu und schnell springt Gastón von der Fensterbank um nicht entdeckt zu werden.

Er hat die Tür schon geöffnet, da hat es Matteo nicht einmal geschafft zu klingeln.

"Hast du etwa aus dem Fenster geschaut, oder sowas?"lacht er und lässt sich herein bitten.

"Nein. Nein. Habe ich nicht"streitet Gastón vehement ab und schüttelt den Kopf.

Matteo kommentiert das nur mit einem breiten Grinsen und zieht sich die Chucks von den Füßen.

"Guten Tag Mrs Perida"begrüßt das neue Gesicht im Hause die Mutter, welche ebenfalls ein lockeres "Schön dich kennenzulernen" entgegnet.

Ohne weitere Worte zu verlieren laufen die Teenager nach oben in das Zimmer von Gastón.

"Gefällt es dir?"fragt Gastón hoffnungsvoll und versucht angestrengt das Gesicht des Größeren zu deuten.

"J-ja.. Es ist...süß"

Süß ist ein positives Wort. Also findet er es nicht schlecht.

"Willst du dich setzten? Oder magst du was trinken?"bietet Gastón an und fuchtelte mit seinen schwitzigen Händen herum.

"Nein Danke"lehnt der Angesprochene das Angebot ab und setzt sich stattdessen auf das frischbezogene Bett.

Gastón gesellt sich wenige Sekunden später mit seinem alten Laptop dazu und klappt diesen auf.

Er gibt sein Passwort ein und schon erscheint der Starbildschirm. Darauf zu erkennen: Ariana Grande.

"Du magst sie?"es klingt nicht wie ein Vorwurf, mehr überrascht.

Schüchtern nickt Gastón und klickt hastig auf seinen Browser, der sich nach etlichen Minuten laden schließlich öffnet.

"Darf ich?"fragt Matteo vorsichtig und deutet an, den Computer nehmen zu wollen.

Mit einem Nicken bestätigt Gastón die Frage und will den Laptop überreichen, da berühren sich die Finger der Jungen und es zieht Gastón durch Mark und Bein.

Er schluckt hart und hat den Mund leich geöffnet.

Der Blonde weiß nicht wieso, aber seit einiger Zeit ist es immer so wenn ihn einer Junge berührt, ausgenommen Simón.

Es fühlt sich gut an und lässt ihn angenehm zittern. Macht ihn schier verrückt.

Allein von einer einfachen Berührung eines Jungen, wird er hart.

Intensiv schauen sie sich an bis Matteo es einfach nicht länger aushält, den schönen Jungen vor sich anzusehen, und auf den Laptop starrt.

Gastón ist verunsichert und ihm ist heiß. Sehr heiß sogar.

Er beschließt das Fenster zu öffnen, merkt aber schnell das es nicht die Hitze im Raum ist, die ihm so zu schaffen macht. Er selber ist so warm und verschwitzt.

Währenddessen hat Matteo bereits das Thema in die Suchleiste eingegeben und scrollt durch die verschiedene Ergebnisse.

"Ich habe etwas gefunden, willst du mal sehen?"Matteo blickt über den Rand des Gerätes und sieht direkt in die braunen Augen von Gastón.

Er nickt abwesend und setzt sich wieder neben den Lockenkopf.

***

Erschöpft und Müde von der ganzen Arbeit, lässt Gastón sich in die weichen Federn fallen.

Er konnte vor lauter Aufregung keinen Mittagschlaf machen, den er doch so sehr braucht.

Matteo steht vom Bett auf und sieht sich das Zimmer genauer an.

Er streift das Glas mit den Rosen und ihm überkommt ein Schauer.

"Die sind schön. Gefallen dir Rosen?"Matteo blickt über seine Schulter hinweg zu Gastón und wartet eine Antwort ab.

"Liebe sie"bringt er hervor und setzt sich auf."Jemand liebt mich. Weißt. du?"

Der Kleine ist wieder in seiner Welt verschwunden und spürt wie sein Pipimann gegen den Rock drückt.

Er ist erregt. Von all dem. Von den Rosen. Von Matteo auch. Von seinem eigenen Rock.

Es macht ihm zu schaffen und wünschte er könnte sich da unten berühren.

"Geht es dir gut?"fragt Matteo besorgt der das hochrote Gesicht bemerkt.

Gastón säuselt nur ein "hmm" und fährt sich mit der Hand leicht über den Schritt.

Matteo entgeht die kleine Beule natürlich nicht und er ist schier überfordert mit der Situation. Aber nicht weniger erregt.

Was hat Gastón nur derartig erregt?

Ist es das gute Aussehen seines Mitschülers? Die bestimmende Art, nach der er schon lange sucht?

Oder ist er so tief in seiner eigenen Welt versunken, dass er einfach geil geworden ist?

"Vielleicht sollten wir an einem anderen Tag weiter machen? Wie findest du das?"schlägt Matteo vor und streicht dem Kleinen über den Rücken.

Dieser nickt, etwas von seinem Trip herunter gekommen, und ihm wird bewusst was er da eigentlich getan hat.

Er hat sich vor den Augen von Matteo unsittlich berührt. Sich für einen Moment gut fühlen lassen.

Aber Gastón weiß eigentlich nicht ober er es darf oder nicht. Er hat es einfach gemacht.

Er presst die Lippen aufeinander und verknotet die Finger ineinander.

Ja, Matteo sollte besser gehen.

Gastón begleitet seine Besuch noch vor die Tür und verabschiedet sich mit einer zaghaften Handbewegung.

rose boy | gastteo Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt