Tag 12

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Am Nachmittag ist Gastón fest entschlossen das Gespräch mit Matteo zu suchen.

In der Schule hat Matteo ihm keines Blickes gewürdigt und dementsprechend ist Gastón traurig und wütend zugleich.

Er dachte die beiden wären jetzt Freunde und Gastón könnte ihm vertrauen. Aber anscheinend hat er sich da getäuscht.

Was jetzt aus diesem blöden Referat werden soll ist ihm da schon fast egal.

Zögernd betätigt er die Klingel des blauen Hauses und wartet.

Die junge Mutter öffnet lächelnd die Haustür und kann sofort Gastóns Besuchsgrund erraten.

"Du willst bestimmt zu Matteo richtig? Er wollte zum Fußballplatz."erklärt sie und Gastón nickt dankend für diese Information.

Er dreht sich wieder um und winkt zum Abschied.

Der Fußballplatz ist zwanzig Minuten entfernt. Doch daran soll es nicht scheitern und so geht er los.

Alleine steht Matteo auf dem Feld und schießt den Ball an die Latte.

Matteos Blick schweift zur Seite und er entdeckt den kleinen Jungen verloren auf der Straße stehen.

Die beiden starren sich einfach nur an. Matteos Miene ausdruckslos. Gastón hilflos.

Was hat er nur Falsch gemacht? Er wollte sich nicht streiten.

War das überhaupt ein Streit? Matteo war gestern plötzlich so komisch und das hat Gastón verunsichert.

"Was willst du hier?"brüllt Matteo zu Gastón herüber und macht große Schritte auf den kleineren zu, der sichtlich eingeschüchtert zurückweicht.

"Reden"quiekt er nervös und senkt den Blick

"Das solltest du lieber mit Ramiro"

"Wieso?"Gastón versteht nicht und hebt den Kopf wieder an.

Die brauen Augen von Matteo treffen auf die glänzenden von Gastón. Beide schlucken schwer.

"Ist er nicht dein neuer Freund?"will der Lockenkopf wissen und wischt sich mit dem kurzen Ärmel seines Shirts über die nasse Stirn.

"Würdest du dich nicht freuen? Ich dachte du wärst genauso neugierig wie ich zu erfahren wer mir die Rosen geschenkt hat"Gastón hat aus seinem gestrigen Fehler gelernt und sich heute eine dicke Jacke angezogen, welche er noch dichter an seinen schmalen Körper presst.

Vielleicht um sich vor dem beängstigenden Matteo zu schützen. Eine Mauer.

Ein klägliches seufzen verlässt Matteos Lippen und er stemmt die Hände in die Hüften.

"Magst du ihn?"

"Ja"

"Ist er gut zu dir?"

"Ja"

"Glaubst du, du liebst ihn?"

"J-ja"

"Dann werde ich euch nie im Weg stehen"

"Tust du das?"

Es ist Still zwischen den beiden.

Man hört die Blätter an den Bäumen rauschen. Das Geflatter der Vögel und das Donnern des Zeus. Regen prasselt auf den Boden und lässt ihn inerhalb kürzester Zeit zu Matsch werden.

"Hast du keine Jacke?"Gastón sieht sich um, kann aber keine entdecken."Willst du meine?"

"Du wirst sie dringender brauchen. Lass uns gehen. Du erkältest dich noch"

rose boy | gastteo Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt