|13|

1.8K 115 15
                                    

Wie in aller Welt bist du nur in diese Situation geraten, schrie Emma sich innerlich an. Da stand sie nun inmitten der Landschaft an einem See, indem der König von Dracma genussvoll und nackt in Bad nahm, und wusste nicht was sie tun sollte.
Verzweifelt und errötet sah sie Richtung Feld, panisch nach einer Lösung suchend.

"Was ist denn los, eure Majestät? Ihr scheint nicht gewillt mir in den See zu folgen?" hörte Emma hinter sich James und könnte schwören sein Lächeln heraus zuhören.

Herausgefordert dreht sie sich Arme verschreckend um. Wenn er mit ihr ein Spiel zu spielen versuchte; nun, dies konnte sie genauso gut.

Beinahe gelassen blickte sie auf den nackten Mann herab, denn es nicht zu stören schien, dass sie hin und wieder etwas mehr von ihn zu sehen bekam. Die Stellen versuchte Emma mit den Augen zu meiden.

"Wie ich bereits erwähnte traue ich Euch nicht, und Ihr erwartet, dass ich Euch ins Wasser begleite?"

"Fürchtet Ihr etwa, dass ich Euch etwas antun könnte?" schlussfolgerte James, wahrlich erschrocken über die Behauptung.

"Nein." beruhigte sie seine falsche Sorge.
"Ich fürchte, sollte ich Euch nackt in den See folgen, dass Ihr eure Grenze nicht mehr kennen würdet."
Äußerlich gab Emma sich kontrolliert, doch innerlich schien ihr Herz so schnell wie vorher ihr Hengst zu galoppieren. Beruhige dich, befahl sie sich selber. Lass dich nicht an der Nase herumführen.

Grinsend und die Augenbrauen hochziehend ließ sich James wieder etwas tiefer ins Wasser gleiten.
"Wo denkt Ihr denn hin, Königin Grace? Ich wollte Euch nur etwas Entspannung bieten, dass ist schon alles."

James holte mit seiner Hand aus und spritzte Emma mit dem Wasser ab. Diese lachte erschrocken auf. Ihr lavendelfarbenes Kleid war nun völlig nass.

"Nun, wo Ihr schon nass seid, könnt Ihr sicher hinein kommen?" lächelte er verführerisch.

Emma lächelte. Dieser König konnte eine Lektion über Manieren gebrauchen.

"Nun, König James." wählte sie die gleiche Wortwahl.
"An Eurer Stelle würde ich nicht den Starken makieren."

Verwirrt sah dieser sie an. Schnell griff Emma seine Kleidung, die am Ufer lagen und hielt diese gefährlich nah am Wasser.

"Was tut Ihr da?!"

"Wäre ja eine furchtbare Tragödie, wenn der große König von Dracma wie ein nasser Pudel zum Schloss zurückkehren würde, meint Ihr nicht auch?"

Mit den Armen wedelnd versuchte James sie davon abzuhalten.
"Ist ja gut, ich ergebe mich!" lachte er.

Ihr Druckmittel weiterhin in der Hand haltend setzte sie sich ans Ufer. James kam etwa näher, seinen Kopf über die freche Dame schüttelnd.

"Und solltet Ihr weiterhin so provokant sein," erklärte Emma immer noch mit einem breiten Grinsen im Gesicht, "so werde ich, samt der Kleidung, davonreiten."

"Ihr seid ein gerissene Frau, dass muss ich Euch lassen. Also gut. Was muss ich tun, um meine Kleidung aus Euren Klauen zu befreien?" gab James sich geschlagen.

Emma überlegte, was sie denn wollte. Dann wusste sie es. Sie wollte Antworten.

"Ich möchte, dass Ihr mir meine Fragen ehrlich beantwortet." kam sie direkt zum Punkt.

Zuerst blickte James sie unschlüssig an, dann nickte er.
"Wenn ich die Anworten darauf weiß."

Eine Frage drängte sich ihr mehr auf als alle anderen. Etwas was sie umbedingt wissen musste.

"Seid Ihr für den Angriff auf mich verantwortlich oder mitbeteiligt gewesen?" fragte sie ernst.

Die Stirn runzelnd fragte er nach: "Meint Ihr den Angriff, der Euch eure Erinnerungen genommen hat?"

Blutkrone Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt