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~~~~~~~~~~~Emmas Sicht~~~~~~~~~~

Tage waren nach dem Kampf vergangen und die ersten Frühlingsstrahlen erreichten das Land. Der Schnee begann zu schmelzen und hin und wieder waren die ersten Blumen zu entdecken.
Im Innenhof versammelten sich Männer und Frauen, Soldaten und Bedienstete, Amestrianer und Dracmaner. Auf einem Podest stand Emma, in einem weißen Mantel gehüllt, darunter ein ebenso weißes Kleid tragend, und sah in die gespannte Menge, bereit ihre Rede zu halten.

"Heute gedenken wir, die Gefallenen einer Schlacht, welche es nicht hätte geben dürfen. Eine Schlacht, geschaffen durch Intrigen." begann Emma und sah dann zur Seite. Er trat ein Schritt vor und tat es ihr gleich.

"Intrigen, geschaffen durch einen gierigen Mann, die unsere Länder in den Krieg gestürzt haben. Und diese Tat werde ich nicht ungesühnt lassen. Wird keiner von uns ungesühnt lassen. Als Wahrzeichen, dass es niemand wagen darf sich höher als sein Volk zu stellen und nur seiner Gier zu dienen, wird er, Afron O'Harak, seiner gerechten Strafe ins Auge sehen." sprach James zu ihnen, dessen Arm in einer Schlinge gebunden war und dessen Gesicht wieder eine gesündere Farbe hatte.

Stolz lächelte Emma ihn an und wandte sich dann wieder dem Volk zu.
"Um solche Intrigen und ihre Folgen zu vermeiden, kam es zwischen dem König James Menan und mir, Königin Grace von Edeens, zu einem Vertrag. Das Haus Menan steht das Land Dracma zu sowie Amestria dem Haus Edeens gehört, dies auf alle Zeit. Keine Unklarheiten und keine Gier wird es zwischen diesen königlichen Familien mehr geben. Somit herrscht nun Frieden zwischen den Ländern. Allen Geschädigten wird Hilfe angeboten und in Storkins wird ein Mahnmal und eine Grabstätte errichtet, in Gedenken an alle die Gefallen sind."
erläuterte Emma und hoffte, dass es die Wut linderte und den Menschen half ihre Trauer zu überwinden.

James schluckte und schwor dem Vok:
"Niemals werde ich zulassen, dass dies nochmal geschieht. Das schwöre ich bei meinem Blut."

Emma nickte.
"Diesen Schwur lege auch ich ab."

Diese Schwüre ließen zunächst das Volk staunen, dann tosten sie und jubelten. Endlich kam es zum völligen Frieden der Länder und die Menschen durften aufatmen.

                               ♤

"Wie geht es deinen Wunden?" fragte Emma James im Ratssaal, ungestört und alleine, während dieser auf einem Stuhl Platz nahm und seine Schulter hielt. Der Medikus hatte James leben retten können und Emma beschloss alle Männer mit in ihr Schloss zu nehmen, um sie dort zu verpflegen und James Ruhe zu geben. Wie glücklich Emma war, als sie ihn seine eisblauen Augen öffnen sah und erleichtert niedergesunken war.

"Die körperlichen Schmerzen sind es nicht die mir zu schaffen machen." gestand James und verzog sein Gesicht vor Scham.
Er musste nun mit der Schuld leben, vielen Menschen geschadet und sogar getötet zu haben. Zwar war O'Harak der Auslöser für alles gewesen, doch hatte James all diese Taten ausgeführt. Es waren seine Befehle gewesen.

Dann traf sein Blick den ihren.
"Wie geht es dir?" fragte er und Emma wunderte sich über diese Frage. Wie es ihr ging? Diese Frage hatte bisher keiner sie gefragt, nicht mal sie sich selbst.

Als Emma nicht antwortet, fragte James nochmal:
"Du siehst mich ja an als hätte ich eine unvostellbare Frage gestellt. Ich weiß, dass du schwanger bist, du scheinbar mit Adam Probleme hast und beinahe von mir getötet wurdest. Also wie geht es dir?"

Ein Kloß bildete sich in Emmas Kehle und sie setzte sich auf die Fensterbank, um Halt zu haben. Gute Frage. Wie ging es ihr mit allem?
In den letzten Monaten, vor allem Wochen, hatte Emma soviel erlebt und war nicht wirklich zur Ruhe gekommen.
Mit einem Mal begann Emma zu zittern und einzelne Tränen fielen ihr hinab. Tränen, die endlich ihren inneren Druck freien Lauf ließen.
James nahm neben ihr Platz und wartete, bis sie sich beruhigt hatte.

Blutkrone Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt