~~~~~~~~~~~Elisas Sicht~~~~~~~~~~~~
Vor dem Kamin sitzend weinte Elisa um die Liebe, welche sie soeben verloren hatte, fror innerlich und konnte nicht aufhören an den reglosen Körper von Jordan zu denken.
Nachdem er rausgetragen wurde, hatte Emma den Soldaten aufgetragen sie in ihr Gemach zu bringen. Wie wild hatte Elisa sich gewehrt, geschrien vor Schmerzen in der Brust und vor Wut über diese Situation. In ihrem Gemach hatte sie weiterhin geschrien, gewütet, bis ihr die Kraft fehlte und sie zu Boden sank.
An der Tür klopfte es, doch antwortete Elisa nicht. Sie wollte keinen sehen.
Dennoch wurde die Tür geöffnet und sowohl Andrea als auch Emma kamen hinein.
Beim Anblick von Emma kam in Elisa wieder die Wut hoch. Sie wusste, dass Emma ihre Pflicht als Königin erfüllte. Doch hätte sie nicht Jordan erstechen müssen. Das hatte sie aus Rache getan, einzig aus Rache. All ihr Worte waren vorher Lügen gewesen, ihr Versprechen nichts als leere Worte.Die Wut nahm überhaupt und Elisa sprang auf.
"Du...!" rief sie und tat etwas, dass sie nie für möglich hielt. Sie holte aus und ohrfeigte ihre Freundin. Der Schall war ohrenbetäubend und Emmas Wange färbte sich rot."Elisa! Was tust du?!" rief Andrea vor Schreck und zog ihre Freundin zurück.
"Wieso hast du Jordan...?! Du hättest nicht...!" versuchte Elisa die passenden Worte für ihre Gefühle zu finden, doch fand sie die nicht.
Sie fühlte sich hintergangen.
Emma blickte Elisa an, ohne jegliche Wut, sondern konzentriert."Wenn du aufgehört hast mich zu schlagen, dann kannst du dich ja fertig machen." meinte Emma nur und holte Elisas Mantel aus der Kleiderkiste.
Verwirrt beobachtete Elisa was sie tat und ihr wurde rüde der Mantel in die Arme gedrückt. Dann ohne ein Wort, ging Emma aus der Tür hinaus.
Andrea hingegen nahm ihre Hand und führte sie hinaus.
"Elisa, komm einfach mit."Ohne jegliches Gefühl folgte Elisa den beiden, nicht bei vollem Bewusstsein. Sie fühlte sich als würde sie nicht wirklich sehen, nichts fühlen können.
Die Menschen um sich herum waren nur Schatten im Augenwinkel. Jordan hatte Recht gehabt. Es war schwerer zu Leben als zu sterben. Er war nun tot, und sie musste ohne ihn leben. Als Lydia gestorben war, hatte Elisa furchtbare Schmerzen verspürt, doch bei Jordan war es als wäre etwas mit ihm gestorben, als hätte er etwas mit sich genommen.Elisa spürte eine Kälte und stellte fest, dass sie nicht mehr im Schloss waren. Emma hatte sie nach draußen geführt, auf den Innenhof wo die Sonne am höchsten Punkt stand.
Nach genauem Hinsehen, bemerkte sie dass dort eine große Kutsche stand vor der Emma und Andrea stehen blieb.Was sollte das werden, fragte Elisa sich und blieb vor der Kutsche stehen. Im Innern saß die Familie von Jordan, dick angekleidet und blickten betrübt und müde rein.
"Ich möchte dich hier nicht mehr am Hof haben, Elisa." meinte Emma knapp und direkt, was Elisa nicht verstand.
"Du wirst dich um die sechs Mitglieder der McCarthy Familie kümmern. Dafür bekommst du von mir sogar ein Zuhause." erklärte Emma ohne wirkliche Erklärung und Andrea überreichte Elisa Papiere. Beim genauem hinsehen stellte Elisa fest, dass dies die Besitzrechte von Rodwig waren und Elisa dort als Eigentümerin eingetragen stand."Da Bradley nun bis zu seinem Lebensende im Tower verbringen wird, habe ich nun freie Landsitze ohne wirkliche Herrscher. Diesen Sitz möchte ich dir überreichen. Andrea hat beim Notar für alles gesorgt." führte Emma fort und Elisa verstand kein Wort.
"Ich soll hier wirklich fort? Aber ich...? Warum...?" versuchte Elisa zu erfahren, dann überlegte sie nochmal.
"Augenblick mal. Sechs? Ich habe doch nur fünf Mitglieder gerettet?" stellte sie fest."Ach wirklich? Da muss ich mich dann verzählt haben." lächelte Emma nun und deutete in die Kutsche.
Elisa folgte dem Blick und sah eine weitere, größere Person dort sitzen, die Kaputze bis ins Gesicht gezogen. Dann sah sie das Lächeln.
Mit einem Mal wurde sie wieder wach und könnte vor Freude weinen.
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Blutkrone
Historical FictionLang lebe die Königin! Lächelnd saß sie auf dem Thron, ihre Angst verbergend. Denn sie besaß ein Geheimnis, dass ihr das Leben kosten könnte: sie war nämlich nicht ihre Königin. Emma, 16 Jahre, ist ein Mädchen, welches sich durch Diebstahl und dem n...