~~~~~~~~~~~Elisas Sicht~~~~~~~~~~~~
Die Hochzeitsfeier im Schloss war im vollen Gange. Gäste tranken, unterhielten sich oder gratulierten dem frischem Ehepaar zur Vermählung. Emma strahlte wie nie zuvor und jeder Gast wollte zumindest einmal mit ihr gesprochen haben, ihre Aufmerksamkeit gewinnen und sie lächeln sehen.
Elisa selber stand am Rande der Hochzeit mit einem Wein in der Hand und beobachte das Geschehen.
Ihre Freundin Lydia spielte auf dem Piano mit Mikael und seinen Musikanten. Noch nie hatte Elisa sie spielen hören und war tief ergriffen wie Lydias Finger dem Instrument solche Klänge entlocken konnten. Hin und wieder bemerkte sie, dass alt eingesessene Adlige missbilligend hinsahen; nicht weil sie schlecht spielte, sondern weil es eine Frau war die spielte.
Andrea unterhielt sich mit Edward und lachte über etwas was er gesagt hatte.
Insgesamt waren alle glücklich wie seit langem nicht. Nur Elisa konnte sich nicht ermutigen zu feiern und grübelte darüber, wie sie ihr Leben wieder in ihrem Sinne lenken konnte.
Sie wollte nicht die einzige ihrer Freundinne sein, welche ihrem Liebesleben hinterher trauerte.Wie auf das Stichwort kam ihr ein junger Mann entgegen und bat sie um einen Tanz. Es war der Sohn eines der reichsten Männer von Aerugo. Ein guter Fang würde ihr Vater sagen. Zudem wirkte er wirklich freundlich und schien von ihr angetan. Allerdings wanderten Elisas Augen im Raum umher und fanden Jordan, der das Geschehen der Menschenmenge beobachtete. Kurz meinte sie seinen Blick auf ihr zu spüren, doch glaubte sie sich geirrt zu haben. Wütend, aber natürlich nach außen das wohlerzogene Mädchen, nahm sie die Bitte des Mannes an und wurde auf die Tanzfläche geführt.
Die Musik von Lydia und ihrem vermeindlich Geliebten war beschwingend und beinahe vergaß Elisa, dass sie verletzt war. Allerdings nur beinahe."Ihr seid eine wunderbare Tänzerin, Lady Elisa." lobte der junge Mann sie.
Halbherzig bedankte sie sich, wenig an ihn interessiert und lauschte nur der Musik. Viel zu schnell verklang diese und Elisa verabschiedete sie sich von dem Mann, der nicht erfreut wirkte links liegen gelassen zu werden. Sie brauchte frische Luft und ging auf den Balkon, welches die Gärten zeigte. Der Tanz mit dem Mann war nicht schlecht gewesen, und würde sie den Werben von ihm eingehen, dann hätte sie eine reiche und gesicherte Zukunft. Doch beim Gedanken an ihrer Zukunft sah sie nur Jordans Gesicht vor Augen. Wie sie in seinen Armen lag, vielleicht zusammen ein Kind bekommen würden, und in einem kleinen Haus lebten. Das war es was sie wollte, mehr nicht, und doch nicht bekommen würde.Seufzend drehte sie sich um und erschrak. Es war Jordan, der sie mit seinen grauen Augen ansah, und plötzlich hinter ihr stand.
"Was tut ihr hier?" fragte Elisa knapp und drehte sich wieder zu der Gärten. Sie konnte sein Gesicht jetzt nicht ertragen; nicht wenn sie ihn aufgeben musste um im Leben voranzukommen."Ich wollte nachsehen wie es euch geht." klang er wütend, was Elisa wunderte. Dann sah sie ihn richtig an. Den Ausdruck auf seinem Gesicht hatte sie zuvor nicht bemerkt und konnten diesen mit nichts anderem als Wut erklären. Vorhin im Saal hatte er nicht den Eindruck gemacht wütend zu sein. Weshalb also jetzt?
"Weshalb so wütend, Jordan?" fragte Elisa gereizt und fixierte ihn genervt.
"Warum habt ihr mit ihm getanzt?" platzte er mit seiner Frage heraus. Sein Gesicht wand er ab, als ob ihn diese Frage selber unangenehm war zu stellen und sie nicht dabei ansehen könnte.
Verblüfft über dies Frage stellte Elisa eine Gegenfrage: "Warum interessiert es euch mit wem ich tanze? Ich bin euch egal, schon vergessen?". Sie wählte die gleichen Worte wie er, als er sie abwies. Erstaunlicherweise schien er über ihre Wortwahl erschrocken.
Wütend kam er ihr näher.
"Das ist es was ich meine. Der höhere Adel spielt mit uns gemeinen Volk als wären wir nur Gegenstände zur Belustigung! Ihr seid nicht anders, Lady Elisa! Kaum hatte ich euer Werben abgeschmettert, nimmt ihr euch den nächsten Mann und vergessen bin ich in euren Augen!"
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Blutkrone
Historical FictionLang lebe die Königin! Lächelnd saß sie auf dem Thron, ihre Angst verbergend. Denn sie besaß ein Geheimnis, dass ihr das Leben kosten könnte: sie war nämlich nicht ihre Königin. Emma, 16 Jahre, ist ein Mädchen, welches sich durch Diebstahl und dem n...