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Als Emma erwachte, lag sie nackt und warm in Adams Armen, welcher immer noch schlief. Seine blonden Haare waren zerzaust und sein Gesicht friedlich. Lächelnd kuschelte Emma sich dichter an ihn heran und erinnerte sich an ihre Berührungen in der Nacht. An die Küsse, die Hitze, die Lust auf mehr. Adam hatte ihr gezeigt wie sehr er sie liebte und ihren ganzen Körper liebkost, während Emma seinen Namen hinausschrie. Mit seiner verwundeten, linke Hand hielt Adam sie nah an seinem Körper, selbst im Schlaf darauf bedacht sie zu beschützen.
Diese Hand würde Emma allerdings auf ewig an ihre finstere Seite erinnern, an die Blutkönigin, die sie gewesen war. Emma führte seine Hand an ihre Lippen, küsste sie und schwor sich diese Gestalt nie wieder herauszulassen. Von nun an galt ihr Ziel einzig und allein ihr Land und ihre Geliebten Menschen zu beschützen.

"Wie oft gedenkst du noch diese Hand zu küssen?" hörte Emma die verschlafene Stimme von Adam und lächelte.

"Wahrscheinlich für immer. Was meinte der Medikus zu der Wunde?" fragte Emma schuldbewusst und fürchtete Adams Blick. Der gestrige Tag würde auf ewig eine schmachvolle Narbe in ihrer Seele bleiben und eine Warnung.

"Das konnte er noch nicht feststellen. Allerdings wird wohl eine Narbe bleiben und die Hand etwas eingeschränkt blieben." klärte Adam sie auf und zog sie unbewusst ein Stück näher zu sich heran.

"Und das nur wegen mir." flüsterte Emma bedrückt.

"Ach ich sehe es positiv." klang Adam lässig und sie warf ihm einen kreierten Blick zu. Inwiefern war an einer verkrüppelte Hand etwas positives?

"Diese Narbe wird mich immer daran erinnern, wie ich dich beschützt habe und ist der Beweis dafür, dass ich alles für dich tun würde. Ich werde dich auf ewig beschützen, auch vor dir selbst." fuhr Adam fort und ließ seine gesunde Hand zart über ihre Haut gleiten, sodass sich dort eine Gänsehaut bildete.
Emma rückte näher an ihren Ehemann heran, sie wollte mehr. Elegant gleitete Emma auf Adam rauf und saß nun Rittlinks auf ihm.

"Und mich daran, was ich alles tun werde um dir zu danken." hauchte sie in sein Ohr und spürte direkt seine Reaktion. Adam wollte sich auf sie drehen, doch drückte Emma seine Arme runter. Erstaunt sah er sie an. Langsam ließ Emma ihre Zunge seinen Hals hinabwandern und merkte, dass er zitterte. Langsam wanderte sie weiter nach unten.

"Gestern hast du mir gezeigt wie sehr du mich liebst. Jetzt bin ich an der Reihe."

~~~~~~~~~~~Andreas Sicht~~~~~~~~~~

Im verschneitem Innenhof des Schlosses stand Andrea mit verschränkten Armen in einem Mantel gehüllt und spürte die Kälte auf ihren Wangen, welche sich rot färbten. Starr starrte sie die durch die Tore hindurch, beobachte wie die Kutsche ihres Vaters davonfuhr. Stark versuchte Andrea gegen die Enttäuschung anzukämpfen, doch war dieses Gefühl sehr einnehmend. Ihr Vater hatte sie soeben, vor den ganzen Leuten, welche im Innnenhof standen, enterbt; sie als Schande der Familie Stewart bezeichnet und ihr deutlich gemacht, dass sie, da Bradley nun im Tower auf sein Urteil wartete, für ihn nutzlos war. Das waren seine Worte der Begründung gewesen, doch war der Grund viel simpler. Andrea hatte es gewagt ihn vor allen Leuten bloßzustellen. Wenn eine Frau das tat, war das sowieso schon unangemessen, wenn eine Tochter das tat, wurde sie bestraft. Das war nun ihre Strafe.

Das Gemurmel der Menschen war bereits unerträglich, da hörte Andrea jemanden sie zurechtweisen.
"Wenn ihr soviel reden, dann könnt ihr gefälligst auch arbeiten." brüllte Edward die Leute an, welche sofort sputeten und Andrea vergassen. Ihre Welt war ihnen wichtiger als ihre.
Andrea starrte weiterhin der Kutsche hinterher, als sich Edward Hand auf ihre Schulter legte. Beinahe vorsichtig ging er vor, fürchtete womöglich ihr wehzutun. Doch konnte sie im Moment nichts mehr Schmerzen zufügen als sie bereits spürte.

Blutkrone Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt