Ich such dich überall, doch ich fühl mich wie blind.

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Rewi POV

"Denkst du etwa, dass es mir auf einmal perfekt geht? Mein Leben ist nichts mehr wert. Es hatte noch nie einen Wert. Meine Eltern wollten mich nie. Weißt du, wie es sich anfühlt, wenn man nicht gewollt ist?" Er schüttelte mit dem Kopf.
"Ich habe mich noch nie geliebt gefühlt. Es tut einfach nur weh. Mein Herz schmerzt einfach richtig. Niemand kann Gefühle für mich entwickeln. Alle müssen mich kaputt machen, bis jetzt war es nicht schlimm. Aber seid dem mich meine Liebe zurückgewiesen hat, ist mein Herz kaputt gegangen."
Tränen bahnten sich an. Ich versuchte nicht zu heulen, schluckte den Kloß im Hals runter. Doch jetzt wurde er nur größer. Eine warme Träne floss die Wange runter. Schnell wischte ich diese Weg. Felix legte eine Hand auf meine Schulter.
"Es ist normal, du kannst ruhig deine Gefühle zeigen."
Ich zuckte mit den Schultern. Ich legte mein Kopf auf meinen Schoß. Ich hasse es zu heulen, meistens bekomme ich keinen ordentlichen Ton mehr raus. Sehe nur noch verschwommen und ich bin einfach nur noch schwach. Nach ein paar Minuten beruhigte ich mich wieder.
"Kann ich bitte gehen?" Fragte ich den Psychologen.
Er schüttelte den Kopf.
"Ich habe kein gutes Gefühl, wenn ich dich jetzt gehen lasse."
"Ist das jetzt dein Ernst?" Fragte ich zornig. "Ich habe dir gesagt, was mich bewegt und jetzt darf ich nicht mal gehen?"
"Es tut mir leid, Sebastian. Aber ich möchte nicht an deinen Tod schuld sein."
„Und selbst wenn.. Es interessiert dich vielleicht ein Jahr, wenn überhaupt. Und dann werde ich vergessen. So ist das Leben."
Felix schüttelte den Kopf.
„Sebastian. Es ist keine Lösung für deine Probleme, die Probleme bleiben. Nur du bekommst sie nicht mehr mit. Ist es dein Ziel? Vielleicht werde ich keine Tiefe Trauer empfinden. Aber was ist mit deine Freundin? Jodie? Sie liebt dich. Und du liebst sie. Wofür hat sich das alles hier gelohnt? Dein Tod wäre umsonst. Vielleicht würde Jodie sich umbringen. Ist es dein Ziel, dass Jodie neben dir für immer liegt. Tot?!"
Allein die Vorstellung an Jodies Tod, gab mir ein Stief in meinem Herz. Kopfschüttelnd legte ich meinen Kopf in meinen Händen.
„Natürlich möchte ich nicht, dass Jodie Tod ist. Ich liebe sie doch. Aber ich kann einfach nicht mehr. Ich möchte nicht mehr fühlen. Ich möchte nicht, dass mich immer immer wieder etwas verletzt." Meine Stimme klang brüchig.
„Du solltest erstmal in Therapie bleiben, Sebastian. Für Jodie. Für dich." Felix seine Stimme war klar und ernst.
„Darf ich bitte Jodie sehen? Ich muss mit ihr reden."
„Wenn es dir hilft." Er stand auf und holte Jodie rein.
Hatte sie die ganze Zeit auf mich gewartet?! Wir saßen hier bestimmt eine Stunde drin. Als sie rein kam, stand ich auf und umarmte das schönste Mädchen, was ich kannte.
„Verlasse mich nicht. Bitte. Ich liebe dich." sagte ich.
Sie nickte und strich mir über den Nacken.
„Ich liebe dich."
Langsam fühlte es sich wieder an wie früher. Mein Herz taute auf. Ich fing an meine Gefühle zu zeigen. Jetzt könnte ich die Tränen nicht mehr aufhalten, egal wie sehr ich es versuchte. Es ging einfach nicht. Jodie hielt mich fester.
„Ich will dich nicht verlieren, Basti."
„Ich dich auch nicht." schluchzte ich.
„Du musst was gegen deine Depression tun. Ich kann dir nicht alleine helfen. Und ich will dich nicht verlieren. Verstehst du das nicht? Bitte. Lass dir helfen. Es ist keine Schande." Auch sie fing an zu weinen. Ich atmete tief durch.
„Lass uns danach eine Reise machen. Nach meinen Aufenthalt in dieser Klinik. Aber versprich mir, mich nicht alleine zu lassen."
Sie nickte. „Niemals würde ich dich alleine zu lassen. Ich liebe dich."
Sie küsste meine Stirn.
„Ich liebe dich, mehr als mein Leben." flüsterte ich.

Hallo. Ich habe eine lange Zeit keine Motivation mehr gehabt, diese Story weiter zu schreiben, doch dank euch und weil ich mir selber in den Hinterm getreten habe, habe ich einen Teil geschrieben. Bin selber noch nicht 100% zufrieden, aber ich denke der nächste Teil wird besser.
Thx Nessy 💚

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