Roman Bürki - Silvester in der Schweiz

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Eigentlich sollte das hier eine Silvesterüberraschung werden - aber leider hab ich es vergessen 🤦🏼‍♀️😂 Hoffe es gefällt euch trotz Verspätung.
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„Ach Emilia Kind, fahr doch mit uns weg über Silvester, das tut dir sicher auch gut, nachdem was du alles durchgemacht hast!" lag ich in den Armen meines Opas Karl. Es war der erste Weihnachtsfeiertag und die Stimmung hier in Omas und Opas Wohnzimmer mehr als bedrückt. Mein Vater war abgehauen vor einem Monat, meine Mama war mehr als am Ende mit den Nerven, schließlich musste sie noch meine kleine Schwester Gina durchbringen und meinen Bruder Tommy mehr oder weniger auch. Ich? Wie ihr schon gelesen habt heiße ich Emilia, bin 23 Jahre alt und studiere Lehramt in Münster. Meine Familie kommt aus Nordkirchen, aber ich bin schon direkt nach meinem Abi und mit Beginn des Studiums nach Münster in die Stadt gezogen. Schon damals lief es nicht perfekt zwischen meinen Eltern...

„Meinst du Opi?" blickte ich ihn an, er war für seine 79 Jahre noch kräftig gebaut, hatte früher Untertage gearbeitet und sich schon immer viel um mich gekümmert, kam ich doch gerade passend nach seiner Pensionierung auf die Welt. Seine Haare waren strahlend weiß aber noch ausreichend vorhanden.

„Sicher Kindchen! Wir fahren zu den Blasers in die Schweiz am 29. fahren wir los, die haben sicher nichts dagegen" schaltete sich auch Oma mit ihrer warmen Stimme ein. Wir saßen hier bei gemütlichem Kaminfeuer, während meine Mutter mit meinem Onkel am Tisch ziemlich ernste Gespräche zu führen schien, mein Bruder gelangweilt an seinem Handy saß und meine Tante irgendwie versuchte mit meiner kleinen Schwester ihre Söhne zu beschäftigen.

Besorgt blickte ich zu meiner Mutter, die an dem dunklen Esstisch saß, auf dem noch der Nachtisch stand. Ihr Gesicht war von dunklen Schatten gezeichnet, gut sah das nicht mehr aus.

„Emmi" schien Opa meinen besorgten Blick bemerkt zu haben „deine Mutter ist alt genug, du musst auch an dich denken" sagte er nachdrücklich und ich begann zu nicken. Vielleicht war es wirklich keine so schlechte Idee einfach mal eine Auszeit zu haben und wegzufahren.

Am kommenden Tag sagte ich meinen Freundinnen für Silvester ab, die versprachen nicht böse zu sein, solange ich spontan am kommenden Abend mit Ihnen feiern gehen würde. Und so war ich um halb sieben auf dem Weg zu Anni, meiner besten Freundin, um mich mit ihr gemeinsam zu schminken und auf die Party in unserem Dorf zu gehen.

„Genieß doch einfach mal die Zeit dort" riet sie mir lächelnd, während ich mir etwas unbeholfen das Make Up auftrug, was sie zum Lachen brachte.

„Ja ich werde das auch tun und die Zeit mit Oma und Opa werde ich auch genießen, wer weiß wie lang das noch so geht" sagte ich mit einem gezwungenen Lächeln auf den Lippen, wofür ich rasch einen Klaps gegen den Arm bekam.

„Denk nicht andauernd so negativ. Mensch Mila. Freu dich doch einmal über das was du hast, anstatt dir Gedanken zu machen was passieren könnte. Hätte wenn und aber, bringt doch alles nix. Und jetzt mach die Augen zu, ich schminke dich schnell zu Ende. Gleich kommen schon die anderen" sagte sie streng und ich ließ mir ihren Satz durch den Kopf gehen. Sie hatte ja recht, vielleicht sollte ich einfach mal wieder mehr leben.

Und so stießen wir Mädels an. Schon als wir an der Tenne ankamen waren wir weit mehr als angeheitert. Natürlich kam es wie es kommen musste und zu allem Überfluss tauchte auch noch mein Exfreund dort auf, das schien auch Anni bemerkt zu haben, die mir direkt etwas zu stark in die Rippen stieß.

„Hi Emilia" stand er plötzlich vor mir. Was war in den vergangenen zehn Sekunden passiert, die er auf mich zugelaufen war? Ich hatte nichts bemerkt. Er sah schon recht gut aus, aber ich war mir sicher, dass wir gegenseitig über einenander weg waren.

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