Leon Goretzka - Verlassen in MUC 8

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Ach Girls, ihr kennt mich doch - ich liebe Happy Ends soooooooooooo sehr, dass ich doch niemals irgendwen unglücklich sein könnte.🥰
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Doch Julia hatte keine Dates. Keine Verabredungen. Keine Männer. Drei Monate war es schon wieder her, seit sie Leon auf der Silvesterfeier gesehen hatte. Bald stand Marius Geburtstag an und sie wusste, dass er sich das nicht entgehen lassen würde. Die Frage war also bloß, was sie tat. Ob sie reagieren würde darauf, oder ob sie nicht gehen würde. Ob sie jemanden mitnahm. Sie wusste es nicht und zerbrach sich den Kopf, während sie in der Badewanne saß. Ihr Handy klingelte.
Leon
Warum genau war sie nicht so vorsichtig gewesen und hatte seine Nummer gelöscht? Und warum zur Hölle rief er sie an? Sollte sie dran gehen? Er rief sie aber ja ziemlich sicher nicht ohne Grund oder einfach so an.

„Ja?" fragte sie irritiert. Und auf der anderen Seite herrschte kurz stille.
„Ich habe nicht damit gerechnet dass du überhaupt rangehst" hörte sie Leon sagen und sah direkt vor ihrem inneren Auge, wie seine Augenbrauen sich aufstellten. Wie sie es immer taten, wenn er verwirrt war.
„Wollte ich auch erst nicht. Soll ich lieber wieder auflegen?" fragte sie zurück und erntete ein kurzes tiefes Lachen von Leon, was ihr Gänsehaut am ganzen Körper bescherte.
„Nein. Sonst hätte ich ja nicht angerufen. Ich will nicht, dass es komisch ist zwischen uns" ließ er fallen und war dann ruhig. Julia war kurz davor in Schnappatmung zu verfallen - aber das hätte er sicher gewollt, also beherrschte sie sich.
„Wie gesagt, Leon, es war dumm damals zu dir zu kommen. Aber mein Fehler. Alles was danach passiert ist war genauso ein Fehler, den wir beide begangen haben. Wir haben es unser ganzes Leben geschafft uns aus dem Weg zu gehen. Also warum sollten wir das nun ändern? Es hat doch immer geklappt?" fragte Julia so cool wie möglich. Und sie meinte es sogar ernst.

„Ich kann dir aber nicht mehr so aus dem Weg gehen wie früher. Nicht nachdem was zwischen uns passiert ist. Und ich will es auch nicht einfach so unter den Teppich fallen lassen. Aber Julia, es ist Marius Geburtstag und wir wissen beide, dass wir gleichermaßen dazu gehören. Und Marius der letzte ist, der darunter leiden sollte, was bei uns passiert ist." Julia schluckte. Sie wusste, dass er recht hatte. Und sie könnte auch nicht mehr so einfach mit ihm umgehen. Aber sie wusste nicht, was sie tun sollte.
„Julia, sag was. Bitte" bat Leon sie und sie schloss die Augen. Sie wollte das nicht tun, was sie nun vorschlagen würde, aber es gab keinen anderen Weg.
„Sorry, Leon. Hast du irgendeine Frau in deinem Leben, die du mitnehmen könntest? Irgendwer? Denn das würde es uns ziemlich sicher erleichtern." noch bevor sie den Satz beendet hatte, vernahm sie Leons verärgertes Schnauben.
„Du weißt, dass ich das nicht will oder?" fragte er bestimmt und Julia blieb ruhig. Sie wollte darauf nicht antworten.
„Ich will es nämlich wirklich nicht. Weil ich seit Monaten nur an dich denke. An keine andere Frau. Und dich da zu sehen, beschäftigt mich schon jetzt so sehr, dass ich dachte wir könnten es im Vorfeld klären. Marius zuliebe. Aber eigentlich habe ich nur angerufen um deine Stimme zu hören. Ich meine du findest das sicher lächerlich. Wie kann man jemanden denn auch so sehr vermissen, wenn man nur zweieinhalb Wochen miteinander verbracht hat- und das in einer so seltsamen Situation. Ich kann es nur nicht ändern. Wenn ich es könnte, dann glaub mir Juli, ich würde es tun. Dir zu liebe. Weil du mich nicht so willst. Aber ich kann es nicht. Also ja, wenn du von mir verlangst dort mit irgendwem aufzutauchen, dann tu ich das." Julia unterdrückte den Schluchzer, der sich gemeinsam mit den Tränen seinen Weg bahnte.
„Gut. So machen wir es. Mach es gut, bis dann Leon" brachte sie noch heraus und legte schon auf, während sie noch seinen Namen aussprach.
Es war so gottverdammt falsch, was er gesagt hatte und hatte sie nichtsdestotrotz getroffen damit. Sie ließ sich weiter in die Wanne gleiten und ließ Wasser über ihr Gesicht laufen. Was sollte sie denn nun tun?

„Marie. Es gibt einen Notfall. Über den ich schon längst hätte reden sollen" schrieb Julia ihrer besten Freundin.
„Bei dir oder bei mir?" fragte Marie Sekunden später am Telefon und Julia ließ sie zu sich kommen. Dass Felix oder sonst einer der Jungs das noch mitbekam wollte sie wirklich nicht riskieren.

„Also?" fragte Marie, während sie die zwei Großpackungen Milka und den Wein auf den Tisch stellte. Julia lachte auf, das war ihre beste Freundin.
„Ich weiß nicht wo ich anfangen soll. Ich schäme mich gewissermaßen." sie nahm einen großen Schluck Wein. Und dann begann sie „Also... du erinnerst dich, dass ich Jan überraschen wollte, er mich betrogen hat, blablabla. Ich bin ja in München geblieben - bei Leon - weil es die einzige Adresse in München war" erzählte Julia und Marie sah sie auffordernd an. Das wusste sie ja schließlich schon alles.
„Möglicherweise war ich nicht ganz ehrlich was dort so passiert ist. Ich habe nicht bloß ein paar Tage bei Leon Asyl bekommen. Ich habe mich da zweieinhalb Wochen vor allen und allem versteckt. Und es ist irgendwas zwischen Leon und mir passiert. Seine Nähe hat sich gut angefühlt und ich weiß wirklich nicht wie das passieren konnte, ich meine wir können uns nicht ausstehen. Und trotzdem haben wir miteinander geschlafen. Nicht nur einmal" sie brachte die letzten beiden Sätze schnell über die Lippen und trank dann noch einen großen Schluck vom Wein. Marie sah sie mit groß aufgerissenen Augen an.

„Du..." Marie war sprachlos und Julia nickte bloß.
„Du brauchst nichts dazu sagen. Das ist irgendwie auch noch nicht einmal das schlimmste. Wenn wir miteinander geschlafen hätten und es wäre das gewesen, kein Thema. Aber es ist anders zwischen uns. Ich denke an ihn. An Silvester standen wir da beide, haben uns angesehen und ich hätte ihn so gern gehabt. Aber wir wissen beide und du weißt es, er weiß es, alle wissen es, dass das falsch ist. Das würde niemals gut gehen. Er ist Leon und ich bin Juli. Niemals. Nur - und das einzugestehen fällt mir echt schwer - es tut mir weh, wenn ich an ihn denke. Und letztens hat er angerufen wegen Marius Geburtstag, wollte wissen, was ich von ihm erwarte wie er sich verhalten soll. Und ich kann niemals über diesen Schatten springen ihm zu sagen, dass ich irgendwas ziemlich idiotisches für ihn fühle. Also habe ich gesagt, dass zwischen uns sei falsch und er solle einfach irgendeine Frau mitbringen. Und jetzt hab ich Angst wenn ich an nächste Woche denke. Vor der Frau, die da bei ihm sein wird." Juli seufzte und starrte ihr Weinglas an.
„Wow Jules. Ich hatte wirklich keine Ahnung. Niemand hat das geahnt. Ich meine... die Jungs rätseln seit Monaten was mit Leon los ist. Er sei so anders, irgendwie angenehmer und trotzdem immer irgendwie in Gedanken. Keiner von denen hat wirklich gedacht, dass eine Frau daran schuld sein könnte. Und hier sitzt du. Du bist es. Die ihm anscheinend so krass den Kopf verdreht hat." Marie war noch immer fassungslos. Und Julia seufzte. Natürlich hatte er es nicht erzählt. Vermutlich schämte er sich genauso wie sie.

„Also Julia. Das was ich jetzt sage wirst du nicht hören wollen. Aber ich muss es sagen: was ist, wenn ihr euch verliebt habt. Dass das niemand von euch wollte ist mir klar. Aber es ist über ein halbes Jahr her, dass du dort warst. Und du denkst noch immer an ihn und er an dich. Er ist Leon, ich weiß. Aber du hast selbst gesagt, dass er anders sein konnte als du ihn kennengelernt hast. Also was vergibst du dir denn dabei?" fragte Marie und Julia schüttelte widerspenstig den Kopf.
„Nein. Das ist falsch. Auch wegen Marius und wegen allem einfach." blockte sie ab und Marie schüttelte den Kopf. „Ist es nicht. Du hast ein Anrecht auf dein Glück und wenn dieses Glück Leon zu sein scheint, dann go for it. Ich verstehe dass du Angst davor hast. Das tue ich wirklich. Weil du ihn so lange kennst. Aber es ist ziemlich offensichtlich dass es ihm genau so geht wie dir." Julia schüttelte noch immer widerwillig den Kopf.
„Ich denke ich kann es nicht, Marie" stellte Julia fest und Marie zuckte mit den Schultern und zog ihre beste Freundin in eine Umarmung.
„Mach, was dir gut tut. Hauptsache du wirst glücklich, Süße"

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