Die Dusche

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>April 2038<

„Warte! Warte! Warte! Was?!“ überrascht sahen mich meine Kinder an.
Dabei hatte ich gerade erst angefangen ihnen zu erzählen, wie Beca und ich uns kennengelernt hatten.
Es war gerade mal der Anfang, einer sehr, sehr langen Geschichte.
„Was ist den Matt?“ fragte ich meinen Sohn und trank etwas von dem Rotwein.
Ohne etwas Alkohol, würde ich das Ganze vermutlich nicht überstehen.
„Dieser Jesse, aus deiner Geschichte da, ist das der Jesse, der jetzt mit Tante Aubrey verheiratet ist?“ leise lachte ich und fuhr mir durch die Haare.
„Ja ist er Matt, aber wie wäre es, wenn ich euch jetzt einfach weiter erzähle was damals alles passiert ist und ihr mich ausreden lasst?“ ich legte meinen Kopf schief und sah meine Kinder fragend an.
„Eine Frage noch“ kam es nun von Emilia, die mich ruhig ansah.
„Was denn für eine Frage mein Kind?“ ich lehnte mich zurück und sah die Brünette ruhig an.
Sie war wirklich wie ihre Mutter.
Da gegen konnte keiner etwas sagen.
„Wann taucht Tante Emily auf?“ leise lachte ich und fuhr mir kurz durch die Haare.
„Warte einfach ab okay? Und jetzt erzähle ich weiter“ lächelte ich, nippte an meinem Wein und erzählte die Geschichte auch schon weiter.

>August 2013<

Müde saß ich in meinem Bett und fuhr mir durch die Haare.
Gott, wie viel hatte ich gestern bitte getrunken?
Dabei dachte ich, dass es gar nicht so viel gewesen war.
Tief atmete ich durch, ehe ich meine Sachen zum Duschen raus suchte und zum Bad ging.
Weit kam ich jedoch nicht, als ich jemanden singen hörte.
"I'm bulletproof nothing to lose
Fire away, fire away
Ricochet, you take your aim"
Leise ging ich ins Bad, um zu sehen, wer es gewesen war.
Schnell erkannte ich Beca, die unter der Dusche stand und am singen war.
Sie stand mit dem Rücken zu mir, weshalb sie mich nicht bemerkte.
Auf ihrer rechten Schulter hatte sie sogar ein Tattoo.
Nicht schlecht.
„Du kannst also singen“ gab ich von mir und sofort zuckte sie zusammen und drehte sich zu mir, ehe sie ihr Handtuch nahm und es sich vor ihren Körper hielt.
Leider zu spät, denn ich hatte alles gesehen, was ich sehen wollte.
„Was machst du hier?“
„Ich wollte duschen“
„Kannst du nicht warten, bis ich fertig bin“ murrte die Kleinere, was mich leise lachen ließ.
„Ich gehe erst, wenn du noch einmal singst“ ich blieb ruhig vor ihr stehen, während Beca versuchte, mich nicht anzusehen.
Denn auch ich war nackt.
Immerhin hatte ich keine Lust gehabt, mich vorher wieder anzuziehen, nachdem ich aufgestanden war.
Ich schlief, wenn Aubrey nicht da war, immer nackt.
„Kannst du nicht einfach gehen Chloe? Das ist mir unangenehm“
„Wie gesagt, sing und ich lasse dich duschen“ leise seufzte Beca, ehe sie Anfing zu singen und ich wenig später einstieg.
"I'm bulletproof nothing to lose
Fire away, fire away
Ricochet, you take your aim
Fire away, fire away
You shoot me down but I won't fall, I am titanium
You shoot me down but I won't fall
I am titanium, I am titanium, I am titanium, I am titanium"
Während wir gesungen hatten, hatten wir uns die gesamte Zeit in die Augen geschaut.
Ich konnte meinen Blick gar nicht mehr von ihr abwenden.
„Und jetzt geh“ murrte sie, was mich leise lachen ließ.
Ich nahm mir mein Handtuch, legte es mir um und verließ das Bad, um Beca in Ruhe weiter duschen zu lassen.

Ein paar Stunden später saß ich alleine unten im Wohnzimmer und arbeitete an meinem Laptop.
Ja, auch ich tat dies hin und wieder.
Aber es war auch für die Schule.
Leise seufzte ich und fuhr mir durch die Haare.
Eigentlich wäre heute die erste Probe der Bellas, aber Aubrey hatte einen Arzttermin.
Und sie bestand darauf, dass wir nicht ohne sie anfingen.
Also hatten wir die Probe auf morgen verschoben.
„Alles gut bei dir?“ hörte ich eine Stimme und blickte zu Beca.
Mit einem leichten Grinsen auf den Lippen, sah ich die Jüngere nun an.
„Diesmal mit Kleidung“
„Sei leise. DU bist einfach zu mir in die Dusche gekommen. Und nicht ich zu dir“
„Dagegen hätte ich auch nichts gehabt“ zwinkerte ich ihr zu, doch verdrehte Beca nur ihre Augen, ehe sie in die Küche ging.
„Warte“ gab ich von mir und sah zu ihr.
„Du kennst dich doch bestimmt mit Computern aus oder?“
„Ja etwas, wieso?“ fragte sie und sah mich skeptisch an.
„Irgendwie ist er hängen geblieben und ich brauche das unbedingt für Mittwoch“ seufzte ich und sah Beca schon fast flehend an.
„Dann gib mal her“ sie schwang sich über die Couch und setzte sich neben mich, ehe sie meinen Laptop nahm und sich diesen genauer ansah.
„Zu viele Pornos geschaut?“
„Was?!“ geschockt sah ich die Brünette nun an.
Diese lachte und machte ihre Arbeit weiter.
„Nun ja, es scheint ein Virus zu sein. Und die bekommt man oft, wenn man auf Porno Seiten war“ ruhig sah mich Beca nun an, doch sah ich das verschmitzte Grinsen auf ihren Lippen.
„Ich schaue mir solche Sachen nie an. Außerdem sind die so fake, das kann man sich doch nicht ansehen“ ich schüttelte mich, da mir das Thema allein zu wieder war.
„Und wie soll es dann passiert sein?“
„Vielleicht mein jüngerer Bruder“ zuckte ich mit den Schultern und lehnte mich zurück.
In den Ferien war ich zuhause und mein Bruder hatte sich meinen Laptop ausgeliehen, da seiner kaputt war.
„Dann herzlichen Glückwunsch“ lachte Beca und leise seufzte ich.
„Wie lange brauchst du um den zu reparieren?“ fragte ich sie, während ich ihr bei ihrer Arbeit zu sah.
„Morgen kannst du ihn wieder haben, dann sollte ich fertig sein“ lächelte sie und kurz nickte ich.
„Aber eine andere Frage“ hauchte ich nun in ihr Ohr und spielte mit einer ihrer Haarsträhnen.
Immerhin wollte ich sie immer noch davon überzeugen, dass wir Rothaarigen, viel besser als Blondinen waren.
„Was denn?“ ich merkte, wie Beca sich etwas anspannte und versuchte die Situation zu ignorieren.
„Kann es sein, dass wir ganz alleine sind?“ grinste ich, während ich weiter mit ihrer Haarsträhne spielte.
„Keine Ahnung, wieso?“ nun drehte sie ihren Kopf zu mir und sah mir direkt in die Augen.
„Nun ja, wir haben uns ja schon nackt gesehen, da könnte man ja einen Schritt weiter gehen“ grinste ich breit, was Beca jedoch die Augen verdrehen ließ.
„Wie ich gestern schon sagte, Blondinen. Und so wie ich das sehe, bist du es nicht. Außerdem habe ich eine Freundin“ mit diesen Worten stand Beca auf und war nach oben verschwunden.
Tief atmete ich durch und schloss meine Augen.
Eine Freundin?
Ist klar.
Wenn sie eine Freundin hätte, hätte sie mich vorhin in der Dusche nicht so angesehen.
Vermutlich sagte sie es nur, damit ich sie in Ruhe ließ.
Aber gut, wenn sie meinte eine Freundin zu haben, dann konnte ich sie auch anders von mir überzeugen.
Denn mal ehrlich, wer konnte meinem Charme schon widerstehen?

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