Seufzend saß ich bei uns in der Küche und aß mein Frühstück.
Wir waren nun seit gut einem Monat wieder am College und bis jetzt hatte ich kaum Zeit alleine mit Beca verbringen können, auch wenn diese fast jede Nacht zu mir ins Bett kam, da sie alleine nicht schlafen konnte.
Vermutlich lag es daran, dass sie ihre Mutter erst vor einem Monat verloren hatte und nun Angst hatte, alleine zu sein.
Zugeben tat sie dies natürlich nicht und vor den Anderen mimte sie auch immer die starke, doch wenn wir nachts alleine in meinem Bett lagen, weinte sie oft leise und versuchte es auch weiterhin vor mir zu verstecken.
Dadurch, dass Aubrey auch noch mit bei mir im Zimmer war, war es natürlich nicht sonderlich leicht für mich und Beca, diese Momente wirklich zu genießen.
Für mich allerdings war es noch schwerer.
Immerhin war ich in sie verliebt und wusste einfach nicht, wie ich mit dieser Situation umzugehen hatte.
Wieder seufzte ich leise, ehe ich meine Schüssel und alles andere wegräumte um hoch in mein Zimmer zu gehen.
Wir hatten bald eine schwere Arbeit vor uns ich wollte dafür dann doch etwas lernen.
Weit kam ich jedoch nicht, als ich jemanden meinen Namen rufen hörte.
Ich drehte mich um und sah wenig später zu Emily.
Verwirrt zog ich meine Augenbraue hoch, als ich die kleine Schwester von Beca erblickte.
Beca war bereits mit den anderen Mädels beim Proben.
Ich durfte aktuell nicht singen, da meine Stimmbänder Probleme machten.
Doch in ein oder zwei Wochen, sollte es wieder in Ordnung sein und bis dahin durfte ich halt nicht mit singen.
Dennoch war ich hin und wieder mit dabei um natürlich auch zu sehen, wie weit sie waren und was sie vor hatten.
„Was machst du denn hier?“ fragte ich überrascht und umarmte die Jüngere kurz.
„Ich habe heute frei, weil die Lehrer eine Konferenz haben, also bin ich mit dem Bus her. Natürlich habe ich das vorher mit deinen Eltern geklärt“ lächelte die etwas Größere sanft, was auch mich lächeln ließ.
„Beca ist gerade nicht hier, sie ist mit den anderen bei der Probe. Wir haben in einer Woche einen Wettbewerb“ wir setzten uns in die Küche und ich holte ihr etwas zu trinken, ehe ich mich zu ihr setzte.
„Und wieso bist du nicht dabei?“
„Meine Stimmbänder sind zu gereizt und damit es nicht schlimmer wird, darf ich die nächsten zwei Wochen nicht singen“ verstehend nickte Emily, ehe sie etwas trank und sich kurz umsah.
„Du bist doch bestimmt nicht ohne Grund hier oder?“ ich legte meinen Kopf schief und sah ruhig zu Emily.
„Ich wollte mit dir reden“ nun war ich verwirrt.
Mit mir?
So viel hatte ich doch gar nicht mit ihr zu tun, auch wenn sie bei meinen Eltern lebte und ich sie so natürlich öfter sah.
Besonders, wenn Beca und ich mal an einem Wochenende zu ihnen fuhren.
„Wieso mit mir?“ fragte ich sie und fuhr mir durch meine Haare.
„Ich weiß von Beca, dass ihr Beide ziemlich viel Zeit zusammen verbringt und da hatte ich gehofft, dass du mir bei etwas helfen könntest“ kurz nickte ich, verstand aber nicht worauf sie hinaus wollte.
Denn so viel Zeit verbrachten wir jetzt auch nicht zusammen.
Klar, wir hatten einige Kurse zusammen, waren in einer Acapella Gruppe und sie schlief fast jede Nacht mit bei mir im Bett, aber das war es dann auch schon.
„Und wobei soll ich dir helfen?“
„Nun ja, Beca hat bald Geburtstag und ich weiß einfach nicht, was ich ihr schenken soll. Wir haben uns, bis vor dem Tod unserer Mutter kaum gesehen, da sie ja hier her gezogen war und auch so sehen wir uns ja wegen dem College nicht sehr oft“ wieder nickte ich kurz und lehnte mich etwas zurück, während ich ruhig zu Emily blickte.
„Nun ja, Beca arbeitet halt viel an ihren Mixtapes und so macht sie halt auch viel mit den anderen Mädels“ erklärte ich mit ruhiger Stimme, was Emily kurz nicken ließ.
„Sie hat nicht zufällig erwähnt, was sie sich zum Geburtstag wünscht?“
„Nein, leider nicht, ich wusste nicht einmal, dass sie bald Geburtstag hat. Sie erzählt nicht sonderlich viel von sich, wenn ich da mal ehrlich bin“ nun zog Emily eine Augenbraue hoch und sah mich verwirrt an.
„Ich dachte ihr Beiden seid ein Paar und da erzählt sie nichts über sich?“ nun musste ich leise lachen und schüttelte meinen Kopf.
„Nein, Beca und ich sind kein Paar. Du weißt doch, dass wir das meinen Eltern nur gesagt haben, damit du bei ihnen leben kannst“ ich seufzte leise und atmete einmal tief durch.
Wie verdammt gerne ich doch mit Beca zusammen wäre, aber ich wusste ja nicht einmal, ob sie überhaupt Interesse an mir hatte.
Klar, sie lag jede Nacht mit mir im Bett und konnte nur so schlafen, wenn ich bei ihr in der Nähe war, aber das hieß ja noch lange nichts.
„Und du willst, dass ich dir das glaube? Chloe, ihr Beide wart schon bei dir zuhause unzertrennlich und glaube mir, Beca mag dich. Und das sehr“
„Und woher willst du das wissen?“ ich war skeptisch.
Klar, Emily war ihre kleine Schwester und Beca würde ihr vermutlich mehr erzählen, als sie mir erzählen würde, aber dennoch, Beca war garantiert nicht an mir interessiert.
„Als ihr vor einer Woche bei deinen Eltern wart, habe ich gesehen, dass sie ein Foto von dir als Hintergrund hat. Und so etwas macht Beca nur, wenn sie jemanden echt mag. Denn bis dahin, hatte sie ein Foto von uns Beiden als Hintergrund“ okay, das überraschte mich nun wirklich.
Ich wusste davon absolut gar nichts, denn Beca sorgte dafür, dass wirklich keiner an ihr Handy kam, geschweige denn auch nur einen Blick darauf werfen konnte, wenn sie gerade damit dran war.
Ich wollte ihr gerade wieder eine Frage stellen, als ich plötzlich die Stimme von Beca vernahm.
„Emily? Was machst du denn hier?“ wir Beide drehten uns zur Haustüre und erblicken Beca, die zusammen mit den Anderen wieder da war.
Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass die Probe bereits vorbei war.
„Wir haben heute frei, also habe ich gedacht, komme ich vorbei und besuche dich. Und da mir Chloe gesagt hat, dass ihr gerade bei der Probe seit, bin ich solange mit ihr hier geblieben, um euch nicht zu stören“ lächelte Emily sanft, ehe sie auch schon von Beca umarmte wurde.
„Leute, das ist meine kleine Schwester, von der ich euch bereits erzählt hatte“ lächelte Beca leicht, als sie zu den Anderen blickte und sie einmal kurz alle vorstellte.
Ich lächelte leicht und beobachtete das Ganze kurz, ehe ich mich verabschiedete und nach oben verschwand um nun wirklich zu lernen, auch wenn ich mich vermutlich nicht konzentrieren konnte, nachdem was Emily mir vorhin gesagt hatte.Mittlerweile saß ich seit gut zwei Stunden in meinem Zimmer und versuchte zu lernen.
Eine wenig hatte ich auch hinbekommen, aber auch nicht wirklich viel.
Seufzend ließ ich meinen Kopf auf den Schreibtisch fallen und atmete tief durch.
„Das bringt doch nichts“ murmelte ich und blieb einfach so sitzen.
Wieso versuchte ich es eigentlich?
Ich konnte mich null konzentrieren und brachte somit auch absolut nichts zustande.
Zudem bekam ich die Aussage von Emily einfach nicht aus meinem Kopf.
Stimmte es wirklich, dass Beca mich als Hintergrund hatte?
Und wenn ja, wieso sagte sie mir nicht einfach, dass sie mich mochte?
„Chloe? Alles gut bei dir?“ hörte ich plötzlich eine Stimme und hob meinen Kopf hoch um nur wenig später zu Beca zu sehen.
„Ja, alles gut“ log ich und sah wieder auf meine Unterlagen.
Ich wollte gerade nicht mit ihr reden.
Ich wollte lieber versuchen mich weiter nicht auf das Lernen zu konzentrieren.
„Chloe, ich kenne dich, also, was ist los?“ Beca setzte sich auf mein Bett und ich spürte genau ihren Blick auf mir.
Leise musste ich seufzen und sah wenig später zu ihr.
„Kann ich dich etwas fragen?“
„Klar, du kannst mich alles fragen“ die Brünette fuhr sich durch die Haare und sah mich ehrlich an.
„Wieso hast du mich als Hintergrund?“ nun sah ich den Überraschten Blick von Beca und leicht biss sie sich auf die Unterlippe.
Ich sah genau, dass sie sich ihre Antwort genau überlegte.
Und als sie gerade zum sprechen ansetzten wollte, kam Aubrey ins Zimmer.
„Kommt ihr? Wir wollten alle auf die Party“
„Kannst du einfach verschwinden?! Wir wollten hier gerade was klären“ genervt sah ich meine beste Freundin an, die mich mit hochgezogener Augenbraue ansah.
„Ganz ruhig Chloe, sag doch einfach, dass du keine Lust hast“ schützend hob Aubrey ihre Hände, bevor sie ihre Augen verdrehte und wieder verschwand.
Beca lachte leise, bevor sie wieder zu mir blickte.
„Es gibt einen ganz einfachen Grund, wieso ich dich als Hintergrund habe Chloe“ Beca sah mich mit einem sanften Lächeln an, ehe sie sich erhob und sich zu mir an den Schreibtisch stellte.
„Und welchen?“ harkte ich nach, während ich zu ihr hoch und in ihre Augen blickte.
Gott, ihre Augen machten mich verrückt.
Ich könnte mich jedes Mal darin verlieren.
„Diesen“ hauchte sie und bevor ich auch nur reagieren konnte, spürte ich auch schon die Lippen von Beca auf meinen und zögerte keine Sekunde, den Kuss zu erwidern.
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Let Me Love You
FanfictionChloe scheint ein mehr als nur perfektes Leben zu führen. Sie hat zwei Erwachsene und gesunde Kinder und einen gut bezahlten Job. Doch etwas fehlt in ihrem Leben. Ihre verstorbene Frau. Zehn Jahre sind nun vergangen, seitdem diese verstorben ist. An...