Eislaufen

283 25 0
                                    

Nachdem Beca und ich gefrühstückt hatten, waren wir auch schon zur Eishalle gefahren.
Leider kam jedoch meine gesamte Familie mit.
Die Kinder wollten unbedingt auch fahren, also haben meine Eltern gesagt, dass wir alle zusammen fahren würden.
Eigentlich wollte ich die Zeit mit Beca alleine verbringen um sie etwas aufzumuntern.
Immerhin schien es ihr wegen der Trennung wirklich nicht gut zu gehen, auch wenn sie sagte, dass sie geahnt hatte, dass es dazu kommen würde.
„Und du bist wirklich noch nie gelaufen?"
„Nein, ich habe mich mehr mit Musik und Skateboard fahren beschäftigt als mit solchen Mädchensachen" leise lachte ich und schüttelte meinen Kopf.
„Dann werde ich dir alles zeigen" lächelte ich sanft, als ich für uns die Schlittschuhe holte.
Während meine Schwester und mein Bruder den Kids beim anziehen half, setzten meine Eltern sich auf die Tribüne und schauten uns einfach nur zu.
So war es eigentlich immer gewesen.
Aber ich liebte die Zeit mit meiner Familie einfach.
„Okay, dann lass uns los legen" lächelte ich, als wir zusammen aufs Eis gingen.
Beca hielt sich an der Bande fest, während die Kleinen schon über das Eis flitzten.
Natürlich sorgten mein Bruder, meine Schwester und ihr Mann dafür, dass ihnen nichts passierte.
„Willst du die gesamte Zeit da stehen blieben?" ich legte meinen Kopf schief, während ich etwas rückwärts lief und Beca beobachtete, die sich einfach nur festhielt und nicht bewegte.
„Das ist viel zu rutschig" murrte sie, was mich leise lachen ließ.
„Komm her" lächelte ich und blieb vor ihr stehen.
Ich streckte meine Hände zu ihr aus und langsam ließ sie die Bande los, ehe sie ihre Hände in meine legte.
„Einen Fuß vor den Anderen. Ich halte dich fest" lächelte ich sanft, als ich langsam rückwärts lief und dabei ihre Hände fest hielt.
Beca tat es mir gleich und bewegte langsam einen Fuß vor den Anderen.
„Siehst du, so schwer ist es doch gar nicht"
„Aber auch nur weil du mich festhältst, wenn du mich los lässt, falle ich bestimmt hin" leicht schüttelte ich meinen Kopf und fuhr so weiter mit ihr über das Eis.
Emma, Alex und Simon flitzten über das Eis, während Charles, Chuck und Sam sie im Auge behielten.
Und meine Eltern machten natürlich einige Fotos davon.
Und vermutlich würden wir uns diese später noch alle zusammen ansehen.
„Vorsicht Simon!" hörte ich meinen Bruder doch ehe ich reagieren konnte, lief er scharf an uns vorbei, was dafür sorgte, dass Beca ihr Gleichgewicht verlor und zu fallen drohte.
Doch reagierte ich schnell genug und fing sie auf.
„Ich hab doch gesagt, dass dir nichts passiert" lächelte ich und sah zu ihr runter.
„Und wenn ich nach hinten gefallen wäre?" murrte sie, doch lachte ich nur, ehe sie sich wieder richtig hinstellte und meine Hände in ihre nahm.
Vielleicht war es ja doch keine schlechte Idee gewesen, Beca mit hier her zu nehmen.
Denn zu mindestens, kamen wir uns so etwas näher, auch wenn ich es gerade nicht ausnutzen wollte, dass ihre Freundin sich gerade von ihr getrennt hatte.

Nach einer guten Stunde machten wir Beide eine Pause und hatten uns an die kleine Bar dort gesetzt.
Wir hatten uns etwas zu Essen und zu trinken geholt.
Die Anderen waren alle noch auf dem Eis.
„Danke Chloe"
„Wofür?" verwirrt sah ich Beca nun an.
Denn ich wusste ehrlich gesagt nicht, wofür sie sich gerade bedankte.
„Das ich mit her konnte. Das ist mal was ganz anderes, als die Feiertage mit meiner Familie zu verbringen. Ich meine, ich liebe meine Familie, ich liebe auch meine kleine Schwester Emily, aber manchmal können sie schon alle nerven" lachte sie leicht und fuhr sich durch die Haare.
„Beca, du bist eine Bella und wir Bellas halten alle zusammen, egal was auch kommen mag. Eine für alle und alle für eine" zwinkerte ich hier zu, was die Jüngere lächeln ließ.
„Und danke, dass du mir beim laufen hilfst, ich verzweifle da und du bleibst vollkommen ruhig. Wenn ich du wäre, würde ich mich an der Bande stehen lassen und einfach laufen" nun musste ich leise lachen und schüttelte meinen Kopf.
„Ich bringe es dir gerne bei Beca. Und wer weiß, vielleicht kannst du es später und dann kannst du es deinen Kindern bei bringen" lächelte ich, als ich etwas trank.
„Ehrlich gesagt will ich gar keine Kinder. Ich kann mit diesen Dingern einfach nicht umgehen" nun wusste ich nicht, ob ich überrascht sein oder lachen sollte.
„Ich bitte dich Bec, Kinder sind einfach nur wunderbar. Sobald ich mit dem College fertig bin und einen Job habe, will ich unbedingt Kinder. Zwei Stück um genau zu sein. Erst einen Jungen und dann ein Mädchen. So das der große Bruder auf seine kleine Schwester aufpassen kann" lächelte ich sanft, als ich mich zurück lehnte, da ich mit dem Essen fertig war.
„Du hast es dir schon genau überlegt was?"
„Natürlich. Sobald ich die Richtige gefunden habe, werden wir eine Familie haben. Heiraten und alles was dazu gehört" Beca lachte leise und trank ihre Coke leer.
„Du wirst sie bestimmt bald finden Chlo. Du bist so eine tolle junge Frau, wer würde da schon nein sagen" das Mädchen, was ich liebe würde nein sagen.
Leise seufzte ich und schloss kurz meine Augen.
Gott, wieso machte sie es mir eigentlich so schwer, ihr zu sagen, was ich für sie fühlte?
„Sollen wir noch einmal aufs Eis? Ich denke ich kann dir noch etwas bei bringen" lächelte ich, da ich das Thema einfach wechseln wollte.
„Wenn du mir versprichst, dass mir nichts passiert"
„Dir ist vorhin auch nichts passiert Beca. Da wird dir jetzt auch nichts passieren" lächelte ich, als ich aufstand und wieder zurück mit ihr aufs Eis ging.
Die Kids waren immer noch am laufen und man konnte hören, wie viel Spaß sie eigentlich hatten.
Wir waren hier natürlich auch nicht die Einzigen.
Und je später es wurde, desto mehr waren auf dem Eis.
Vermutlich nicht so gut, wenn man eine Anfängerin dabei hatte.
Aber ich würde schon auf Beca aufpassen.

„Siehst du? Langsam klappt es doch" lächelte ich, als wir nun nebeneinander her liefen und ich Beca nur noch an einer Hand hielt.
„Aber auch nur, weil wir voll langsam sind. Deine Eltern könnten neben dran herlaufen"
„Das ist doch egal Beca, die Hauptsache ist, dass du es langsam lernst. Und nach den Ferien bist du ein richtiger Profi darin" zwinkerte ich ihr zu, ehe ich sie auch schon los ließ.
Ich wollte wissen, wie gut sie schon ohne mich laufen konnte.
Und die ersten Meter lief es auch sehr gut.
Man sah zwar, dass sie erst heute damit angefangen hatte, aber sie konnte ihr Gleichgewicht halten.
Und das hieß schon etwas.
Ich hatte viel länger dafür gebraucht, wenn ich da ehrlich war.
Doch plötzlich liefen zwei Jugendliche an uns vorbei, wobei einer Beca anrempelte, was natürlich dafür sorgte, dass sie ihr Gleichgewicht verlor und drohte hinzufallen.
Schnell reagierte ich, doch viel Beca mit so einer Wucht, dass es uns Beide von den Füßen riss und ich unter ihr auf dem Eis landete.
Dabei schlug ich minimal mit dem Kopf auf und zog scharf die Luft ein.
„Fuck" murmelte ich, als ich meine Hand an den Hinterkopf legte und für einen Moment meine Augen schloss.
„Chloe? Alles gut?" hörte ich auch schon die Stimme von Beca und sah zu ihr.
„Alles bestens. Hast du dir wehgetan?" fragt eich und sah hoch zu Beca, die auf mir lag.
„Dank dir nicht, du hast schnell reagiert. Aber du bist mit dem Kopf aufgeschlagen. Wirklich alles gut?" ich konnte die Sorge in ihren Augen sehen und musste leicht lächeln.
„Nur eine Beule. Mehr werde ich nicht davon tragen" lächelte ich sanft, während ich weiter zu ihr hoch sah.
Das das Eis unter mir verdammt kalt war, ignorierte ich.
Ich genoss den Moment mit ihr hier einfach nur.
„Bei euch alles in Ordnung?" hörte ich da aber die Stimme meines Bruders, ehe er mir und Beca aufhalf.
„Ja, alles gut, habe mir nur den Kopf gestoßen" lächelte ich und hielt meinen Hinterkopf.
„Zeig mal her" und bevor ich noch etwas sagen konnte, schaute meine Schwester auch schon nach, ob ich auch wirklich nicht blutete.
Immerhin war das Eis doch sehr hart.
„Ihr solltet besser vom Eis und ins Krankenhaus fahren. Nur um zu klären, dass wirklich nichts schlimmes ist Chloe. Du blutest zwar nicht, aber es sah trotzdem übel aus" besorgt sah mich meine Schwester an.
Ich wollte schon widersprechen, doch mischte sich Beca ein.
„Ich fahre sie dahin. Immerhin ist es auch meine Schuld"
„Danke Beca. Ihr könnt mit meinem Wagen fahren. Ich habe das Navi im Auto und die nächste Klinik ist auch gespeichert" lächelte meine Schwester und kurz nickte Beca, ehe sie auch schon das Eis verließ.
Leise seufzte ich, ehe ich der Kleineren folgte.
„Die machen alle ein viel zu großes Drama draus, mir geht es gut" seufzte ich und schloss kurz meine Augen.
Mein Kopf pochte doch ganz schön, aber das war noch auszuhalten.
„Wir fahren dennoch Chloe. Es ist immerhin wirklich meine Schuld, dass dir das passiert ist"
„Aber nur wenn du mir versprichst, wenn wir danach zuhause einen Film zusammen schauen. Nur wir Beide, ohne die Anderen alle" ich verschränkte meine Arme vor der Brust und sah beleidigt zu Beca.
Leise lachte sie und nickte.
„Okay, versprochen, aber dann lass uns jetzt los" zufrieden nickte ich mit ihr und verließ wenig später die Eishalle, ehe wir in das Auto meiner Schwester stiegen und auch direkt zum Krankenhaus fuhren.
Ich wusste, dass meine Geschwister unseren Eltern Bescheid geben würden, was passiert war, damit sie sich nicht zu große Sorgen machen mussten, da wir so plötzlich verschwunden waren.
Es hatte auch etwas gutes, dass ich mir den Kopf gestoßen hatte.
So, hatte ich wenigstens etwas Zeit alleine mit Beca.

Let Me Love You Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt