Mit einem leisen Seufzer ließ ich mich in mein Bett fallen und blickte hoch an die Decke.
Seit ein paar Stunden waren Beca und ich wieder zurück an der Uni.
Auch die Anderen waren wieder alle da und hatten Beca sofort in Beschlag genommen.
Mir gefiel das Ganze überhaupt nicht.
Ich wollte eigentlich noch etwas mit ihr alleine sein.
Dies konnte ich jetzt wohl vergessen.
„Chloe?“ ich blickte zu Aubrey, die zu uns ins Zimmer kam und sah sie fragend an.
„Was gibt es?“
„Wir wollten uns alle zusammen einen Film anschauen, kommst du runter?“
„Nein danke“ ich drehte mich mit dem Rücken zu ihr und atmete tief durch.
„Was ist denn mit dir los? So kenne ich dich ja gar nicht“ Aubrey setzte sich zu mir ans Bett und legte ihre Hand auf meine Schulter.
„Mir ist da gerade einfach nicht nach Aubrey. Mach dir keine Sorgen“ gab ich ruhig von mir, während ich einfach an die Wand starrte.
„Ist irgendetwas in den Ferien passiert? Hat Beca dich geärgert? Wenn das so ist sag es mir und ich knöpfe sie mir vor“ leicht verdrehte ich meine Augen, ehe ich mich dann doch aufsetzte.
„Es ist nichts passiert Aubrey. Ich bin einfach nur müde. Wir sind heute morgen erst aus Seattle wieder gekommen und sind dann direkt hier her gefahren“ erklärte ich und sah ruhig zu meiner besten Freundin.
Wir hatten den Anderen noch gar nicht erzählt, dass die Eltern von Beca gestorben waren.
Beca sollte wissen wann und ob sie es den Anderen überhaupt erzählte.
Immerhin kannten wir uns alle auch gerade mal ein gutes halbes Jahr.
„Komm Chlo, wir haben uns alle zwei Wochen lang nicht gesehen“ und bevor ich noch etwas sagen konnte, griff Aubrey auch schon nach meinem Arm und zog mich mit sich.
Da ich wusste, dass ich eh nicht davon kommen würde, trottete ich einfach hinter ihr her.
Unten angekommen, saßen die Anderen alle schon auf der Couch verteilt.
Beca hatte sich in die Ecke der Couch gesetzt und als ich sah, dass der Platz neben ihr noch frei war, setzte ich mich auch direkt zu ihr.
Beca blickte zu mir und sah mich mit einem leichten Lächeln an, was auch mich lächeln ließ.
„Wieso bist du direkt nach oben verschwunden?“ hauchte sie leise, als der Film anfing und alle sich diesen ansahen.
„Mir hat es nicht gefallen, dass dich alle direkt in Beschlag genommen haben“ murmelte ich und sah direkt zum Fernseher.
Ich wollte nicht, dass Beca meinen Blick sah.
Ich wollte nicht, dass sie sah, wie ich es hasste, sie mit den Anderen teilen zu müssen.
Die Zeit mit ihr bei meinen Eltern hatte mir wirklich gefallen, auch wenn die zweite Hälfte mehr von Trauer, als von anderen Dingen geprägt war.
Und ich wollte nicht, dass das wieder vorbei war.„Sag mal Chloe, wieso wart ihr eigentlich in Seattle?“ hörte ich plötzlich die Stimme von Aubrey und sah zu ihr, ehe ich zu Beca blickte.
„Meine Eltern sind verstorben, also sind wir wegen der Beerdigung nach Seattle geflogen, aber auch um die Sachen meiner jüngeren Schwester zu holen“ sprach die Brünette ruhig, doch merkte ich, dass sie kurz davor war, wieder zu weinen.
Da ich sie kannte, wusste ich, dass sie nicht vor den Anderen weinen wollte.
Also legte ich meine Hand auf ihre, um ihr zu zeigen, dass ich für sie da war.
Im Raum herrschte völlige Stille und nur noch der Fernseher war zu hören.
Alle sahen sie nun bedrückt zu Beca.
„Das tut uns wirklich leid Beca. Aber waren deine Eltern nicht geschieden?“
„Ja, meine Mutter hat aber jemand neues geheiratet. Aber ihr neuer Mann war für mich mehr wie ein Vater, als mein richtiger Vater“ erklärte sie ruhig, während ich sanft mit meinem Daumen über ihre Hand fuhr.
„Und sonst haben du und deine Schwester keinen mehr?“ wir wussten alle, dass Beca eine kleine Schwester hatte, dass hatte sie uns vor ein paar Monaten erzählt, nachdem sie einmal mit ihr telefoniert hatte.
„Nein, wir haben nur noch uns. Aber sie wohnt nicht weit von hier“ nun hatte Beca wieder ein Lächeln auf den Lippen und sie sah zu mir.
Auch ich musste lächeln und zwinkerte ihr zu.
„Was hat das jetzt zu bedeuten?“
„Meine Eltern haben die Pflegschaft für Emily übernommen. Beca hat darum gebeten. Wir haben die Frau vom Amt jedoch etwas angelogen. Immerhin hat Beca meine Eltern erst diese Ferien kennengelernt“ lachte ich und fuhr mir mit meiner freien Hand durch die Haare.
„Und was habt ihr ihnen gesagt?“ hakte Stacie nach, die zusammen mit Cynthia und Lilly auf dem Boden saß.
Denn für uns alle reichte die Couch dann auch nicht aus.
„Ich habe ihr gesagt, dass Chloe und ich schon eine Weile zusammen wären, dass Emily somit zu den Eltern meiner Freundin könnte“ zuckte Beca mit den Schultern und natürlich spürte ich den Blick von Aubrey auf mir.
Vermutlich hatte sie eine Ahnung, dass ich in Beca verliebt war.
Aber dies tat gerade nichts zur Sache.
„Und da spielen deine Eltern mit?“
„Ja, sie wissen, wie wichtig sich die Beiden sind. Also haben sie dem zugestimmt. Emily wohnt jetzt bei meinen Eltern und geht auf die Gleiche Highschool wie Mick. Und vielleicht kommt sie in drei Jahren auch hier auf dieses College, aber dann sind Aubrey und ich ja schon weg“ lachte ich und sah meine beste Freundin grinsend an.
„Nun ja, wenn deine Noten weiterhin so schlecht sind, bist DU dann immer noch hier“ leicht verdrehte ich meine Augen.
Immer wieder musste Aubrey mich damit aufziehen.
Aber darum ging es ja jetzt gerade nun wirklich nicht.
„Aber sonst ist alles gut bei dir Beca?“ hörte ich Amy, die neben ihr auf der anderen Seite saß.
„Ja, ich habe ja Emily jetzt in meiner Nähe, kann sie sehen wann immer ich kann. Außerdem habe ich ja Chloe und euch“ lächelte sie uns alle an, was uns alle ebenfalls lächeln ließ.
„Kommt, lasst uns den Film zu Ende schauen, sonst kommen wir morgen früh nicht aus den Federn“ lachte Beca nun, die wieder zum Film sah.
Ich wusste, dass sie es hasste, wenn die gesamte Aufmerksamkeit auf ihr lag, weshalb sie ablenken wollte.
Aber ich konnte sie da ja auch vollkommen verstehen.Nachdem der Film zu Ende war, waren wir alle in unsere Zimmer verschwunden.
Während Aubrey schon schlief, saß ich noch in meinem Bett und war etwas am lesen.
Ich konnte gerade einfach nicht schlafen.
Ich wusste nicht einmal wieso.
Plötzlich klopfte es an unserer Türe und leise stand ich auf, ehe ich die Türe auf machte.
Überrascht sah ich zu Beca, die vor mir stand.
„Was ist?“ fragte ich leise und trat aus dem Zimmer, damit wir Aubrey nicht weckten.
„Ich kann nicht schlafen“ kam es ruhig von Beca.
Leicht biss ich mir auf die Unterlippe und fuhr mir kurz durch die Haare.
„Willst du mit bei mir schlafen?“
„Geht das?“ leise kicherte ich und nickte.
„Klar“ lächelte ich, ehe ich sie auch schon mit in mein Zimmer zog.
„Ich hoffe es stört dich nicht, wenn ich noch etwas lese“
„Nein, hat mich die letzten zwei Wochen auch nicht gestört“ lächelte Beca, als wir uns auch schon in mein Bett legten.
Während ich noch mein Buch weiter las, kuschelte sich Beca unter die Decke und versuchte zu schlafen.
Kurz blickte ich zu ihr und musste lächeln.
Ich musste zu geben, dass ich das hier mit ihr schon vermisst hatte.
Immerhin hatten wir uns die letzten zwei Wochen ein Bett geteilt.
Auch wenn dieses etwas größer war, als das was wir hier hatten.
Plötzlich kuschelte sich Beca näher an mich und ruhte ihren Kopf auf meinen Brüsten, während sie einen Arm über meinen Bauch und ein Bein über meine legte.
Langsam sollte ich mich daran gewöhnt haben, dass Beca immer so schlief.
Immerhin war es die letzten zwei Wochen auch nicht anders gewesen.
„Schlaf gut Bec“
„Du auch Chloe. Und danke für alles“ die Brünette hauchte mir einen Kuss auf den Hals, was für eine Gänsehaut auf meinem gesamten Körper sorgte.
Dieses Mädchen machte mich verrückt.
Und lange, würde ich das Ganze vermutlich auch nicht mehr aushalten, ohne einfach über sie her zufallen.
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Let Me Love You
FanfictionChloe scheint ein mehr als nur perfektes Leben zu führen. Sie hat zwei Erwachsene und gesunde Kinder und einen gut bezahlten Job. Doch etwas fehlt in ihrem Leben. Ihre verstorbene Frau. Zehn Jahre sind nun vergangen, seitdem diese verstorben ist. An...