Die Freundin

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Mittlerweile war ich nun schon seit drei Monaten wieder auf der Barden und immer noch hatte sich nichts bei mir und Beca getan.
Ich konnte versuchen was ich wollte, doch wimmelte sie mich immer wieder ab.
Immer wieder sagte sie mir, sie hätte eine Freundin.
Doch glaubte ich ihr dies nicht.
Vermutlich, wollte sie mit mir einfach nichts zu tun haben.
Ja, wir waren Freunde, aber ich wollte einfach mehr.
Ich wollte meinen Spaß mit ihr.
Und vielleicht, ganz vielleicht aber auch nur, wollte ich sogar mehr als das.
„Kommst du Chlo?“ ich sah von meinem Buch auf, welches ich gerade am lesen war und blickte zu Amy, die in meiner Türe stand.
Sie hatte sich verkleidet, immerhin war heute Halloween und auf der Uni wurde eine Party gefeiert.
Wirklich Lust darauf hatte ich nicht.
„Ja ich komme“ lächelte ich, legte das Buch zur Seite und verließ zusammen mit ihr und den Anderen unser Haus.
Ich hatte mich als Indianer verkleidet, Aubrey hatte mir gesagt, dass mir dies perfekt stehen würde.
„Wo ist Beca?“ fragt eich, als ich die Brünette nicht erblickte.
Klar, sie war die Kleinste von uns, aber in unserer Gruppe viel es dennoch auf, dass sie fehlte.
„Sie muss noch was fertig machen und kommt nach“ lächelte mich Stacie an, die sich als sexy Polizistin verkleidet hatte.
Für meinen Geschmack, konnte man dies sogar schon nuttig nennen.
Aber jedem das seine.
Und zu dem schienen die Typen hier auf der Uni wohl oder übel darauf abzufahren.
Dieses Jahr fand die Feier im Haus der Treblemakers statt.
So wirklich leiden konnte ich die Jungs nicht.
Sie hatten uns bis jetzt immer geschlagen.
Doch wollte ich es dieses Jahr ändern.
Und mit Becas Hilfe sollten wir dies schaffen.
Wenn Aubrey sie nur mal machen lassen würde.
Denn ich wusste, dass die Ideen, die Beca hatte, wirklich super waren.
Und umsetzten konnten wir sie garantiert auch.
Doch jetzt sollte ich mich nicht darauf konzentriert, sondern einfach den Abend genießen.
Und wer weiß, vielleicht würde ich ja dieses Mal eine Chance bei Beca bekommen, wenn sie nur genügend Alkohol trinken würde.

Am nächstem morgen wurde ich, leider, von dem lauten Schreien von Stacie geweckt.
Sie war wohl unten in der Koche mit Cynthia Rose am diskutieren.
Zu mindestens erkannte ich auch ihre Stimme.
„Gott“ murrte ich und zog das Kissen über meinen Kopf, ehe ich mich auf den Bauch drehte.
Weit kam ich jedoch nicht, als ich merkte, dass jemand neben mir lag.
Hatte ich gestern etwa jemanden mit her genommen?
Vorsichtig hob ich das Kissen und erkannte Beca, die ruhig neben mir am schlafen war.
Ein leichtes Lächeln zog sich über meine Lippen und ich beobachtete die Jüngere einfach nur.
Also doch keine Freundin.
Denn wenn sie eine hätte, würde sie jetzt nicht her neben mir liegen.
Und ein Blick an mir herunter sagte mir, dass wir sogar miteinander geschlafen hatte.
Nun konnte ich nicht anders, als zu Grinsen.
„GIB MIR DAS JETZT WIEDER!!“ ertönte auch schon wieder die laute Stimme von Stacie, was dafür sorgte, dass Beca wach wurde und mich mit aufgerissenen Augen ansah.
„Was machst du in meinem Bett?“ fragte sie und sah an sich runter, ehe sie zu mir sah.
„und wieso sind wir nackt?“
„Erstens, sind wir in meinem Bett Bec, zweitens haben wir wohl miteinander geschlafen“ leide Gottes, konnte ich mich daran nicht erinnern.
Ich musste gestern wohl zu viel getrunken haben.
„Das ist ein Scherz oder?“ ich sah das Entsetzten in den Augen von Beca, was mich schon etwas verletzte.
Denn damit hatte ich jetzt nicht gerechnet.
„Nein ist es nicht Beca, oder warum glaubst du, sind wir nackt in meinem Bett?“ fragte ich sie, als ich mich aufsetzte und zu ihr blickte.
Beca stieg aus meinem Bett, raufte sich die Haare und zog sich an.
„Sie wird mich umbringen, wenn sie das erfährt“ murmelte sie vor sich her, während ich sie einfach beobachtete.
Da sie die Sachen von gestern anzog, sah ich, dass sie sich wohl nickt verkleidet hatte.
Aber sie hatte uns ja auch gesagt, dass sie dies nicht tun würde.
Schade eigentlich.
„Wer wird dich umbringen?“
„Meine Freundin Chloe! Ich habe dir doch gesagt, dass ich eine Freundin habe! Und wehe du sagst den Anderen etwas davon!“ fuhr sie mich schon fast an, ehe sie aus meinem Zimmer stürmte.
Leise seufzte ich und ließ mich zurück ins Bett fallen.
Na super, es lief ja wirklich alles genau so wie ich es wollte.

Nachdem ich noch gut eine halbe Stunde im Bett gelegen bin, saß ich nun unten im Wohnzimmer mit den Anderen zusammen.
Wir schienen alle wohl etwas zu viel getrunken zu haben.
Aber da ja eh Ferien waren und wir morgen alle nach Hause fahren würden, war es da auch egal.
„Wo ist Beca?“ fragte ich in die Runde und sah zu meinen Freundinnen.
In den letzten drei Monaten waren wir wirklich alle mehr als nur gute Freunde geworden.
Ich war wirklich froh, dass sie doch alle zu uns gekommen waren.
Zu Anfang hielt ich nicht viel davon, aber mittlerweile wollte ich sie alle nicht missen.
„Sie holt ihre Freundin ab. Die Beiden wollten morgen zusammen zu ihrem Vater ehe sie in den Urlaub fahren“ erklärte mit Jessica und kurz nickte ich.
Na super, sie schien also wirklich eine Freundin zu haben.
Leise seufzte ich und legte meinen Kopf auf die Schulter von Aubrey, die neben mir saß.
„Alles in Ordnung?“ flüsterte sie leise und ich hörte die Sorge in ihrer Stimme.
Gerade wollte ich ihr sagen, was los war, da ging die Haustüre auf und Beca kam zusammen mit einer Blondine herein.
Sie war etwa so groß wie ich, hatte klare blaue Augen und ihre Haare waren relativ kurz mit einem Sidecut.
Zudem hatte sie sogar noch einige Tattoos.
Sie war das totale Gegenteil von mir.
Kein Wunder also, dass Beca nicht auf mich angesprungen ist.
Abgesehen davon, dass sie eine Freundin hatte natürlich.
Wieder seufzte ich und fuhr mir durch die Haare.
„Leute? Das ist meine Freundin Kasey. Kasey, dass sind die Barden Bellas. Fat Amy, Cynthia Rose, Stacie, Jessica, Ashley, Lilly, Aubrey und Chloe“ lächelte Beca als sie uns einander vorstellte.
„Freut mich wirklich euch kennenzulernen. Beca hat mir schon viel von euch erzählt“ lächelte Kasey, als sie einen Arm um die Brünette legte.
Wieder entkam mir ein Seufzen, ehe ich aufstand und nach oben ging.
Das würde ich mir garantiert nicht antun.
Bei dem Anblick der Beiden wurde mir bewusst, dass ich mich tatsächlich, nach nur so kurzer Zeit, in Beca verliebt hatte.
Das tat mir einfach nur zu sehr weh, als das ich es weiter dort unten mit allen zusammen und Becas ach so toller Freundin aushalten würde.

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