5- "Beruhige dich!"

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„[...] Jamah Lenlay wurde als begabtes Kind in eine adelige Familie, sesshaft nur wenige Meilen außerhalb der Hauptstadt, geboren. Mit der beeindruckenden Gabe eines Gestaltenwandlers wurde der König auf den Jungen aufmerksam und bot ihm aufgrund seines gehobenen Blutstatus einen Platz an seinem Hof an.Bei einer Jagd sollten alle Details seiner Zukunft besprochen werden, doch diese nahm einen tragischen Verlauf, als der Vater des Jungen vom Pferd stürzte und kurz darauf verstarb. Einen Monat später wurde seine Witwe an den König vermählt und damit seine vierte Frau. Doch sie sollte die Geburt ihrer Tochter aus zweiter Ehe nicht überleben. [...]"

-(Dolorie Gorr, "Einzelschicksale des Königlichen Hofes" S. 87)

✥✥✥

          Am nächsten Morgen folgten den Worten des Königs Taten. Nicht, dass ich daran gezweifelt hätte. Ich hatte die halbe Nacht wach verbracht und mich gefragt wie meine Mutter sich jemals getraut hatte diesem Mann entgegenzutreten. Ich für meinen Teil wollte noch nicht einmal hinunter zum Frühstück.

Doch die ersten Sonnenstrahlen des Wintermorgens kamen und mit ihnen eine junge Magd und ein Kleid. Und obwohl ich schon zuvor in meinem Leben Röcke getragen hatte, glaubte ich mit diesem ganz speziellen Monstrum der Mode, kaum zwei Schritte laufen zu können. Noch nie hatte es zwei Personen benötigt, um mich anzukleiden, doch die Aufgabe wäre für mich alleine zu viel gewesen. So gesehen hätte Kaelchon sich seine letzte Ermahnung auch sparen können, denn in diesem Aufzug würde ich ganz bestimmt keinen Balkon herunterspringen. Und falls doch würde ich Ravn damit erschlagen!

Glorya kehrte in der Nacht nicht mehr zurück. Und auch auf meinem Weg hinunter zum Speisesaal sah ich keine bekannten Gesichter. Tatsächlich erschienen mir die Gänge, abgesehen von regelmäßig aufgestellten Wachen, erstaunlich leer. Die Pünktlichkeitsregel des Hausherrn bezog sich nur auf seine direkte Familie, oder eben jene, die er als solche betrachtete.

Was hatte ich nicht für ein Glück dazu zu zählen.

Und es hielt sogar noch länger an, denn als man mir die Tür zu der Räumlichkeit öffnete, waren alle anderen bereits anwesend und hatten sich gesetzt. Ihre neugierige Stille auf mein Eintreten ließ das Zufallen der Tür wie einen Hammerschlag durch meinen Körper dröhnen.

Sieben Mädchen, darunter auch die Prinzessin, durch deren Schlafzimmer ich getürmt war, saßen links und rechts an einer Tafel. Theenans Schwester unter ihnen zu finden war leicht. Sie sah ihm so ähnlich, dass ich für einen kurzen Augenblick dachte, er hätte sich über Nacht die Haare wachsen lassen. Die anderen sahen alle eher aus wie ihr Vater. Helle Haut, blaue Augen und meist rote oder blonde Locken. Lewi hätte besser hier reingepasst, als ich! Er mit seinem lächerlich guten Aussehen.

Ihre Blicke fraßen sich durch meine Kleidung und für eine Sekunde war ich dankbar für all die Unterröcke und extra Lagen, in die man mich heute Morgen hineingezwängt hatte. Sie begutachten eine wandelnde Stoffauslage. Und diese würde jetzt frühstücken.

Jagd der Verfluchten Kinder- Das Elfenkind IIIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt