16- "Lass mich von Anfang an erzählen..."

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„[...] Lyanna Tiàlan galt lange Zeit als das geglückte Experiment des Königs. Sie vereinigte das Blut der Krone, eine angemessene Erziehung und die Vorteile einer besonderen Begabung. Man hoffte durch richtige Einflussnahme eine Thronwürdige und Königstreue Genträgerin zu erschaffen. Jemand, der den radikalen Rebellen im Land Einhalt gebieten könne, ohne dabei selbst eine Gefahr für den Adel darzustellen.

Erst nach ihrem frühzeitigen Tod widmete sich der König anderen Experimenten, um seinem Ziel näher zu kommen. [...]"

- (Lional Frank, "Die Geschichte der letzten fünf Jahrzehnte". S. 234)

✥✥✥

           Ein Tropfen nach dem anderen rann die grünlichen Steine herab, die seine Zelle einrahmte. Lewi wusste noch nicht einmal, ob es sich hierbei wirklich um Wasser handelte. Das Licht gab kaum genug Details her, dass er die Strohhalme zu seinen Füßen zählen konnte. 

Wie lange saß er schon hier drinnen? In einem Loch unter er Erde?

Es war das merkwürdigste Gefühl. Die Abwesenheit der Angst. Oder spürte er sie nur nicht mehr, während sie sich neben ihn in den Brunnen quetschte, dicht an seine Seite geschmiegt wie ein alter Freund?

Ein Quietschen kündigte den fahlen Lichtstrahl an, dem er einen Herzschlag später entgegen blinzelte, als jemand den runden Deckel fortzerrte. Gegen den Sternenhimmel erkannte er lediglich eine unförmige Silhouette, die ihren Kopf vor einen der Monde schob.
„Wow, du hast auch schon mal besser ausgesehen!"

Glorya. Lewi drückte den Rücken noch fester an die feuchten Steine, doch innerlich rüttelte er an den Wänden, die die Gazel um seine Kräfte gezogen hatte. Wenn er nur einen Funken von ihnen zurückerlangte... Er könnte sie alle retten.

„Steh auf, mir ist langweilig!"
Neben Lewi klatschte das Ende eines Seils auf das modrige Stroh.

Er starrte das Mädchen weiter unverwandt an. Er hätte den Rest seines erbärmlichen Lebens verwettet, dass das keine Anweisung von Kaelchon war. Glorya bewegte sich auf sehr unsicherem Boden. Aber er würde die Chance seine Beine auszustrecken, nicht einfach ausschlagen. Selbst, wenn es in ihrer Gesellschaft war.

Sie erwartete ihn nicht allein außerhalb des Lochs. Vier Soldaten standen vor dem einzigen Tor, dass er von seinem Standort aus ausmachte. Der Rest des Innenhofs war von denselben blassen Mauern eingerahmt, die wie blanke Knochen im Licht der Monde schimmerten. Hunderten runde Deckel pflasterten den Boden. Wie viele von ihnen besetzt waren? Und ob Lya sich in genau so einem befand? Am anderen Ende des Landes?

Glorya setzte sich in Bewegung und ihre Schritte kickten Staub und kleine Steine durch die winzigen Luftlöcher in die Zellen hinein. Gedankenverloren warf sie ihren langen Zopf über ihre Schulter und marschierte schnurgerade auf die Wachmänner zu.

Jagd der Verfluchten Kinder- Das Elfenkind IIIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt