9- "Aber der König hat dich wieder gefunden."

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"Liebste Hillow, Ich traue mich gar nicht diese Nachricht einem Boten zu übergeben, aus Angst wer ihn abfangen könnte

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"Liebste Hillow, 
Ich traue mich gar nicht diese Nachricht einem Boten zu übergeben, aus Angst wer ihn abfangen könnte. Sicher wunderst du dich, da ich sonst meine friedliche Abgeschiedenheit deiner Berufung vorziehe. Doch ich schreibe dir nicht aufgrund meines kleinen Sohnes. Ihm geht es so gut, wie jedem normalen Kind, das in diesem Land lebt. 

Stattdessen habe ich vor einigen Monaten einen anderen Jungen aufgenommen, der vielleicht deine Hilfe benötigt. Er ist einer von euch, ohne Eltern und vollkommen verstört, weswegen ich mir mit meiner Entscheidung Zeit ließ. Könntest du einen deiner Kontakte bitten hier runter zu kommen? Er braucht eine gute Schule, wenn du verstehst, was ich meine. 
Gez. Suan"

- (Ein alter verblichener Brief, versteckt in der Schublade eines Nachtschranks im Rebellenlager)

✥✥✥

          Das Buch krachte neben Ravns Kopf gegen die Wand und flatterte leblos zu Boden.

„Bücher werfen? Wirklich?" Seine sonst so gleichgültige Maske hatte seit den letzten zwei Geschossen auch ohne Treffer einen Riss bekommen. Ich ging ihm auf die Nerven.

„So lange ich keine Ahnung habe, wie ich dich mit dem Zaubergedöns in einen Rila verwandel, improvisier ich eben!" Ich zog das nächste Buch aus dem Regal und kniff ein Auge zum Visieren zu.

Neben mir auf dem Boden saß Rake und klatschte freudig in die Hände, als das Flugobjekt Ravn zu einem hektischen Sprung zur Seite zwang. Sein überglückliches Kreischen und Lachen entlockte sogar mir ein schmales Lächeln, als mein Blick auf die dunklen Locken und die kleinen Grübchen in seinen Wangen fiel. Er hatte so wenig mit dem erwachsenen Rake gemein, dass ich mich bereits fragte, ob in ihm wirklich dieser Widerling von Königssohn steckte, den ich verflucht hatte.

„Lya, ich warne dich." Ravns Miene hatte Ähnlichkeiten mit dem Himmel über der Glaskuppel. Abwehrend hatte er eine Hand erhoben, den ganzen Körper angespannt. Doch auch mein nächstes Wurfobjekt fand seinen Weg in seine Richtung und prallte mit einem dumpfen Laut an seiner Brust ab.

„Du verlogener, abartig dämlicher, einäugiger Bärven-Hund!", schleuderte ich ihm entgegen und wollte mich gerade wieder bewaffnen, als er flink eines der Bücher von seinen Füßen auflas und es drohend in die Luft hob, bereit, mich mit meinen eigenen Waffen zu schlagen.

„Du hättest mit mir reden können! Du hättest mit Lewi reden können! Bei allen Göttinnen, du hättest sogar mit Beanna reden können!" Mein Fauchen ließ Rakes glückliches Glucksen verstummen. Mit runden Augen wechselte sein Blick zwischen mir und Ravn hin und her, als wäre er sich nicht sicher, von wem in diesem Moment die größere Gefahr ausging.
Ich schon. Ich warf mich gerade erst warm.

„Ich habe mit Beanna gesprochen! Als ich Balthar und seine kopflose Truppe geholt habe! Sie wusste, dass ich durch den Spiegel der Götter der nächste Thronerbe war und Feuer mein Element ist!", brüllte Ravn vom anderen Ende der Bibliothek zu uns herüber. Mehrere aufgestellte Käfige mit Irrlichtern ermöglichten mir, die pulsierende Ader an seiner linken Schläfe zu sehen.

Jagd der Verfluchten Kinder- Das Elfenkind IIIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt