Epilog

3.4K 673 336
                                    

„Liebste Mutter, Es muss wirklich schrecklich sein nach all den Jahren von deinem Kind einen Brief zu bekommen

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

„Liebste Mutter, 
Es muss wirklich schrecklich sein nach all den Jahren von deinem Kind einen Brief zu bekommen. Ganz besonders weil du kaum meinen Namen wieder erkennen wirst. Doch ich bin zuversichtlich, dass ein Treffen all deine Zweifel beseitigen wird. [...]"

- (Brief eines verschwundenen Kindes)

✥✥✥

          Man hörte sie streiten, weit bevor man sie zwischen den Bäumen auf der Lichtung sah. 

Es waren vier unterschiedliche Stimmen, die mich von meinem Pferd gelockt hatten, nachdem ich schon seit zwei Tagen durch diesen verfluchten Wald irrte.
Die Sonne ließ die Pollen glitzern, als ich vorsichtig die Blätter des Buschs zur Seite schob und durch die kleine Öffnung hindurch linste.

Vor mir breitete sich eine Lichtung aus, deren gesamte Größe ich nicht vollständig einsah.

„Ich bin dafür, dass wir zumindest über einen anderen Gruppenleiter nachdenken. Nichts für ungut, aber eine Anklage über Rebellion in einem Rebellenlager reicht mir vollkommen. Vermutlich wird uns sowieso niemand mehr nehmen", erklärte ein dunkelhaariges Mädchen mit dem Rücken zu mir. Sie war nicht sonderlich groß, gerade meine Höhe, machte dies jedoch durch eine ausholende Gestik wett.
Ihre Hose und das Kurzschwert gaben mir Hoffnung, dass sie mir den Weg weisen konnte.

Direkt vor mir saß ein junger Mann, die Arme entspannt vor der Brust verschränkt und offensichtlich wundervoll unterhalten von der Kabbelei. Er trug seine schwarzen Haare in einem Zopf, doch sein altersloses Gesicht war mir vollkommen unbekannt. Allein seine Ausstrahlung war es, die mich davon abhielt die kleine Szene vor mir sofort zu unterbrechen.

„Was wollen sie uns denn noch anhängen? Wir sind sozusagen Helden!" Die antwortende Stimme blieb dank eines breiten Asts körperlos, auch wenn ich glaubte sie von irgendwo her zu kennen.

„Helden, die keine Gruppe mehr haben!", schnappte das Mädchen zurück und lief aus meinem Sichtfeld raus.

„Wir sind eine Gruppe. Und wenn wir uns weiterhin weigern, einen anderen Führer zu wählen, werden sie das akzeptieren", gab ihr Freund zu, Trotz und Argwohn in seinen Worten.

Meine Neugierde auf das Rebellenlager bekam einen Dämpfer. Was redeten die denn da? Für eine Rebellenorganisation wirkten sie kaum wie dieser perfekt zusammenarbeitende Organismus, von dem unsere Mutter immer gesprochen hatte. Eher das Gegenteil.
Ich tat einen Schritt zurück. Egal wer sie waren, ich würde jemand anderen finden und nach dem Weg zum Lager fragen.

„Genau genommen, haben sie Lewis Verfahren bis auf Weiteres vertagt und so lange sie ihn nicht verurteilen, ist er noch unserer Leiter", schob in diesem Moment der Junge auf dem Stein dazwischen und stoppte meine Pläne an Ort und Stelle.

Jagd der Verfluchten Kinder- Das Elfenkind IIIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt